• Wasserfall & Visamarathon

    3 december 2024, Guinea ⋅ ⛅ 30 °C

    Unweit unserer Route nach Conakry machen wir eine Rast am Wasserfall „Voile de la Marie“ (Schleier der Marie). Das ist ein must visit, weil wir ja auch eine Marie dabei haben. Der hohe Wasserfall ist beeindruckend, und wir nutzen die Gelegenheit für ein Bad. Nach dieser erfrischenden Pause fahren wir weiter nach Conakry, die Hauptstadt Guineas mit etwa 2,3 Millionen Einwohnern.

    Schon bei der Einfahrt fällt uns die dichte Besiedlung auf. Müllberge und Slums prägen das Stadtbild, die Straßen sind katastrophal. Über eine Stunde kämpfen wir uns durch den Verkehr, ständig begegnen uns Fahrzeuge auf unserer Spur. Motorräder, Tuk-Tuks und Autos und Markstände, die bis auf die Straße aufgebaut sind machen das Vorankommen zur Geduldsprobe.

    Unser erster Halt ist eine Bank, um Bargeld für die Visaformalitäten abzuheben. Hier bekommt man nur umgerechnet 100€. Wir brauchen aber viel Bargeld. Daher schieben wir unsere Kreditkarte mehrmals in den Schlitz. Das funktioniert. Danach fahren wir zum Flughafen, um unser e-Visa, was nur 5 Tage gültig durch einen richtigen Visasticker umzuwandeln. Dort müssen wir zwar nichts extra bezahlen, allerdings lassen sie uns fast zwei Stunden warten, bis uns eine Sachbearbeiterin die Sticker ausstellt. Ein freundlicher Chef der Immigration bringt uns auf Nachfrage Wasser – ein kleiner Trost in dieser stressigen Situation, besonders für Marie. Anschließend übernachten wir auf einem kleinen Hotelparkplatz an der Hauptstraße, zusammen mit Stefan und Frank. Der Platz ist eng, und die Nacht wird durch das tropische feucht-heiße Klima, die vielen Mücken und den lauten Verkehr sehr unruhig. Der Pool ist grün, also nicht benutzbar und der Strand eine Müllhalde. Zudem kommt noch, dass sie von uns den doppelten Preis verlangen, als von anderen Reisenden. Nach kurzer Diskussion zahlen wir aber den geringeren Preis. Für uns ist die Atmosphäre wenig einladend, und wir beschließen am nächsten Tag und eine andere Unterkunft zu suchen.

    Am Dienstagmorgen Morgen beantragen wir Visa für die Demokratische Republik Kongo und die Elfenbeinküste. Die Kongo-Visa kosten 220 Euro (1.875.000 Guineen Frank) pro Person in bar! Das war eine ganz schöne Zählaktion! Aber innerhalb von 20 Minuten sind sie ausgestellt. Bei der Botschaft der Elfenbeinküste erweist sich der Prozess als aufwendiger: Nach einer Onlinezahlung müssen wir Dokumente drucken, was durch Stromausfälle im Copyshop und Verkehrschaos verzögert wird. Kurz vor Schließung schaffen wir es, die Unterlagen einzureichen. Der Botschaftsbeamte ist aber nicht sehr erfreut. Das Visa können wir am Mittwoch Nachmittag. Während der Wartezeit finden wir eine ruhigere Bleibe: eine christliche Mission. Für 10 Euro dürfen wir auf einer parkähnlichen Anlage campen. Frank nimmt zunächst ein Zimmer in der Mission, während Stefan ein Airbnb wählt. Stefan ruht sich erstmal in seinem Airbnb aus. Er fliegt bald nach Deutschland und mach über Weihnachten Heimaturlaub.
    Frank und wir holen das Elfenbeinvisum am Mittwoch Nachmittag ab und fahren direkt zur Botschaft der Demokratischen Republik Kongo. Da die Botschaft abgebrannt ist, werden die Geschäfte unter einem Carport erledigt. Leider kommen wir aufgrund des Verkehrs hier wieder erst um kurz vor 16 Uhr (Schließung) an. Da noch andere vor uns sind, sind wir erst um 16 Uhr an der Reihe. Zunächst verweist er uns auf den darauffolgenden Tag. Aber als Regina auf die 2 Tägige Bearbeitungszeit hinweist, erkennt der Mitarbeiter, dass wir dann das Visum erst am Montag erhalten. Er macht für uns „Überstunden“ und wir füllen in Windeseile die erforderlichen Dokumente aus. Um 16:10 Uhr sind wir draußen. Wo können wir die Visa am Freitag noch abholen und müssen nicht das Wochenende in Conakry verweilen.
    Als wir alle Visa haben, verlassen wir die Stadt so schnell wie möglich.

    Conakry ist stickig, heiß und chaotisch. Der Müll, der Verkehr und die horrenden Preise für Lebensmittel machen die Stadt für uns alles andere als einladend. Wir fliehen in die Berge.
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