• Nigeria - Wir kommen!

    23. januar, Nigeria ⋅ ☁️ 27 °C

    Wir verabreden uns im 8 Uhr morgens loszufahren. Alle sind fertig, bis auf Roberto. Er hat etwas länger geschlafen und fragt um 8 Uhr, ob er noch 20 min. Zeit bekommt, da er sich einen Kaffee machen möchte. Wenn er mit möchte, muss er jetzt los. Er wurde hektisch und packte schnell zusammen. Mit vier Autos machen wir uns auf den Weg zur nigerianischen Grenze, etwas nördlich von Lagos. Der erste Teil, die Ausreise aus Benin, läuft erstaunlich unkompliziert. Wir fahren nacheinander vor, zeigen unsere Pässe, bekommen den Ausreisestempel und eine letzte Kontrolle. Dann noch schnell ein Foto, eine kurze Vorführung unserer Dokumente bei der Polizei, die alles fein säuberlich in ein Buch einträgt, inklusive einer Kontrolle der Fahrerlaubnisse. Danach dürfen wir offiziell die Grenze überqueren.

    Auf der nigerianischen Seite ändert sich das Bild. Das Grenzgebäude ist alt und verlassen, mit verschiedenen Kontrollstationen in unterschiedlichen Ecken. Glücklicherweise nimmt sich ein Angestellter unserer an und führt uns durch das Prozedere. Erst geht es durch das Gebäude, dann nach draußen in den Hinterhof, wo an einem Schreibtisch im Freien 2 Beamte sitzen und unsere Gelbfieberimpfungen prüfen und Fieber messen. Alles ok. Weiter geht es in einen kleinen Komplex, wo wir auf den Chef der Immigration warten. Er wirft lediglich einen Blick auf uns und unsere Pässe, um sicherzustellen, dass wir tatsächlich die Personen sind, die in den Dokumenten stehen. Danach weiter in das verlassene Gebäude. Dort hat sich Immigration in einem Zimmer gemütlich gemacht. Die Beamten schauen zunächst Nachrichten. Nachdem Marie freundlich bitte, schalten Sie auf einen Kinderkanal um und alle schauen nun Mickey Maus, während unsere Passdaten notiert und die begehrten Einreisestempel vergeben werden. Doch es geht noch weiter: Wir müssen uns an einer anderen Stelle registrieren lassen. Ein Beamter nimmt alle unsere Pässe und schreibt die Daten in ein großes Buch. Effizienz ist hier kein großes Thema – anstatt uns die fertigen Pässe direkt zurückzugeben, wartet er, bis er mit allen sieben durch ist, bevor er sie im Bündel überreicht. Es dauert. Zum Glück geht es bei der Gesundheitsbehörde schneller. Die Beamtin, die nur einen Tisch weiter sitzt, nimmt unsere Ausweiskopien entgegen und schreibt die Daten direkt ab.

    Anschließend geht es noch einmal zu Customs, um das Carnet de Passage abstempeln zu lassen. Nach drei Stunden sind wir endlich durch die Grenze und können weiterfahren.

    Kaum rollen wir los, spüren wir sofort die Herzlichkeit der Menschen. Überall winken uns Leute zu, rufen uns „Welcome!“ hinterher und zeigen den Daumen hoch. Die Freundlichkeit ist beeindruckend, auch wenn uns die Armut direkt ins Auge fällt. Viele Menschen leben in einfachen Hütten, die Kleidung ist oft schmutzig, aber trotzdem strahlen sie Lebensfreude aus.

    Doch dann beginnt der nächste Abschnitt: die Kontrollen. Mindestens alle paar hundert Meter werden wir gestoppt – mal vom Militär, mal von der Immigration, dann wieder von einem anderen Department. An manchen Stellen gibt es drei oder vier Kontrollen direkt hintereinander. Immer wieder werden unsere Pässe geprüft und wir müssen erklären, woher wir kommen und wohin wir wollen. Die ersten 20 Kilometer ziehen sich, aber dann werden die Kontrollen weniger, und wir sind endlich wirklich in Nigeria angekommen.
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