• Bergen

    June 28, 2016 in Norway ⋅ ☀️ 13 °C

    Die Stadt Bergen, wunderschön an der Westküste gelegen, eingebettet in Berg und Fjorde hat einiges zu bieten. Kulturell gibt es hier zahlreiche Museen zu besichtigen, diverse Musik - Festivals mit traditioneller und moderner Musik, architektonisch zeigt es vor allem Altes, die Festung, Kirchen und unzählige bezaubernde Holzhäuser. Als Handelsstadt mit langer Tradition ist der Stadtteil "Bryggen" mit mitteralterlichen gut erhaltenen Holzhäusern besonders berühmt und sehenswert. Der Fischmarkt am Hafen präsentiert sich als touristischer Höhepunkt.

    Was mich allerdings in dieser Stadt am meisten beschäftigt und beeindruckt ist das Wetter. "Es regnet immer", sagen die Einwohner der Stadt und dennoch lieben sie ihren Wohnort und leben gerne hier. 280 Tage regnet es pro Jahr, der Rekord liegt bei 92 Regentage hintereinander. Stell dir das einmal vor, es regnet 3 Monate jeden Tag! Und trotzdem gibt es viel Zuwanderung aus dem benachbarten Schweden und Deutschland.

    2 Tage regnet es bei mir schon hier und ich bin im Regen in der Stadt unterwegs. Gut für das Schlechtwetter ausgerüstet bin ich dennoch nicht zufrieden. Die Einheimischen allerdings gehen mit ihren Kaputzenjacken durch strömenden Regen ohne die Miene zu verziehen oder die Schritte zu beschleunigen. Sie gehen durch den Regen als ob nichts wäre. Auch Läufer und Radfahrer sind viele unterwegs. Meine Bewunderung ist groß. Ich bin nicht sonderlich heikel bei Regenwetter, aber dieses ausdauernde Regenwetter ist mir nicht gleichgültig, meine Stimmung ist gedämpft. "Der gestrige Regen war harmlos, eher wenig", sagt mir meine Gastgeberin. Wie kann man nur bei diesem grauen, feuchten Wetter ruhig und gut gelaunt durch die Straßen spazieren? Unglaublich!

    Meine Stimmung ist auf einem neuen Tiefpunkt. Ich recherchiere zum 1. Mal auf dieser Reise bezüglich einer Rückfahrmöglichkeit ins sonnige Wien. Lange mache ich dieses feuchte Wetter nicht mehr mit. Meine Kleidung wird seit 2 Tagen im geschlossenen Kellerraum nicht trocken und auch meine Schuhe bleiben nass. Und das ewige An- und Ausziehen von Jacke und Regenkleidung nervt mich auch.

    Heute, nach 2 Tagen Regen zeigen sich doch vereinzelte Sonnenfenster und blauer Himmel. Es gibt sie doch noch, die Sonne. Ich fahre mit dem Rad ohne Gepäck den Hausberg Floien hoch und muss in diesen 40 min. nur 2x die Regenkleidung überwerfen, schon ein Fortschritt zum gestrigen Tag. Oben angelangt kommt tatsächlich die Sonne für 30 min hervor. Das sind meine kleinen Highlights in der Stadt Bergen.

    Erstaunlicherweise bleibt der Nachmittag trocken und sogar großteils sonnig. Ich fahre zurück zu meinem tristen Kellerraum, hänge die Kleidung zum Trocknen in die Sonne und bewache sie. Es könnte jederzeit innerhalb weniger Minuten zu regnen beginnen, dann wäre wieder alles patschnass,. Das will ich nicht riskieren und so verbringe ich einen Großteil des Nachmittags im Garten. Neben dem Bewachen der Kleidung packe ich in Ruhe meine Taschen für die morgige Abfahrt, koche nochmals richtig auf und erledige einiges im Internet.
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