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  • Day 32

    Lavacolla - Santiago de Compostela

    September 19, 2020 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Am Morgen ließ ich es gemütlich angehen, denn es warteten nur noch rund 10 Kilometer auf mich bis nach Santiago. Der Wetterbericht verhiess nichts Gutes, und so packte ich meinen Regenschutz in meinen Tagesrucksack, den ich allerdings nicht brauchen sollte. Auf den letzten Kilometern verdichtete sich die Pilgermasse zusehends. Der Zug zum Ziel nahm ebenfalls zu, denn ich wurde ständig von Pilgern überholt.
    Auf den letzten fünf Kilometern lief ich zusammen mit einer Philippinin, die ich in einem Restaurant unterwegs angetroffen hatte. Als wir in Santiago vor der Kathedrale standen, mussten wir erkennen, dass die Kathedrale gerade renoviert wird und entsprechend eingerüstet ist. Zudem wird die Kathedrale auch innen renoviert, so dass das Schwingen des grossen Weihrauchgefäßes nicht stattfinden kann, was natürlich sehr schade ist.
    Als ich anschließend im Pilgerbüro meinen Pilgerpass vorlegte in der Absicht, eine Pilgerbestätigung zu bekommen, rächte sich rückwirkend meine Busfahrt nach Arzúa, da ich auf diese Weise die letzten 100 km nicht vollständig zu Fuß zurückgelegt hatte. Es sah in diesem Büro übrigens aus wie auf einem Passbüro oder in einem Strassenverkehrsamt. Es waren ungefähr acht Schalter mit kritisch dreinblickenden Beamten.
    "Meine" Beamtin erkannte in meinem Pilgerausweis sofort die Lücke und erkundigte sich nach dem Grund. Der Hinweis auf meine Sehnenentzündung nützte mir nichts, da ich ein ärztliches Attest hätte vorlegen müssen. Da ich jedoch keines hatte, wurde mir der Pilgerausweis verwehrt. Zum Trost bekam ich einen Stempel in meinen Pilgerausweis. Nun gut, unglücklich war ich deswegen nicht wirklich und hatte das Gefühl, auf einfache Weise 5 € gespart zu haben 😉.
    Im Laufe des Nachmittags checkte ich in meiner Pension ein und buchte noch eine zusätzliche Nacht.
    Am Abend traf ich mich noch mit den Baslern Mattia und Yvonne, die ich früher auf dem Camino angetroffen hatte und mit denen ich mich regelmäßig per WhatsApp austauschte. Wir verbrachten einen schönen Abend zusammen in einem italienischen Restaurant.
    Ein bisschen später als gewöhnlich ging ich schließlich ins Bett.
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