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  • Day 8

    Amorosa -Viana do Castelo

    June 6, 2022 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Schon zu Beginn des Tages hat uns unsere amerikanische Lady beim Frühstück zum Staunen (nicht das erste Mal) gebracht. Es ist allgemein bekannt, dass man nicht hungrig einkaufen gehen sollte. Genau das haben wir aber vorgestern für unser Abendessen gemacht. So hatten wir einiges übrig, was Kathy gestern mit dem Taxi ins Hotel mitgebracht hatte. An diesem Morgen packte sie ungeniert diese Sachen am Frühstückstisch aus und bediente sich seelenruhig und mit der grössten Selbstverständlichkeit an den Brötchen, um Sandwiches für unseren Lunch zuzubereiten. Mir war es dabei zunehmend unwohl und ich erklärte somit die Situation der Chefin, sodass sie uns sogar dabei behilflich war! Später unterwegs dachte ich darüber nach, wie es sich so ohne Konventionen wohl leben lässt. Es hat Kathy nämlich in keiner Weise gekümmert, dass auch die andern Gäste etwas verwundert zu uns herüber geschaut hatten. Aber auch da durften wir einmal mehr erleben, wie ausserordentlich gastfreundlich die Portugiesen sind.
    Bereits gestern konnten wir erfahren, wie easy es sich am Strand laufen lässt, und wir gar nicht im Sand einsanken. So beschlossen wir auch heute, direkt am Strand weiter zu gehen, und das war einfach unbeschreiblich schön und absolut meditativ. Der Himmel zeigte sich bedeckt, wir mussten auch jederzeit mit Regen rechnen und genau diese mystische Stimmung war so einzigartig, ja geradezu feierlich. An die drei Stunden, inzwischen regnete es auch ziemlich stark, sind wir am Strand entlang gelustwandelt. Da wir aber gewappnet waren und entsprechend ausgerüstet, hat uns das überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil, ich hätte es nie für möglich gehalten, dass das Laufen im Regen so reizvoll sein kann. Dieser Strand war aber auch einzigartig, einfach Strand, soweit das Auge reicht- fantastisch.
    Über eine fast 600 m lange Brücke - gebaut vom Architekten Gustave Eiffel, sind wir schliesslich in Viano do Castelo angelangt, wo wir in einer Jugendherberge abstiegen. Dieser Ort wird als einer der schönsten auf diesem Camino beschrieben. So machten wir uns später zu einer Besichtigungstour und zum Abendessen auf. Für heute stand einmal nicht Fisch, sondern Pasta und Pizza auf unserem Speisezettel, und natürlich durften ein/zwei Gläschen Wein nicht fehlen. Erstaunlich, wie wenig Menschen auf den reizvollen Gassen unterwegs waren.
    Bereits eine ganze Woche sind wir nun unterwegs, und wir haben schon so viel erlebt und gesehen. Auf dem Camino unterwegs zu sein, auch zu zweit, ist einfach schön.
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