Camino Portugues 2022

May - June 2022
Erster gemeinsamer Camino mit Claudia Read more
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  • Day 1

    Porto

    May 30, 2022 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Noch zwei kurzweiligen Flügen sind wir gut in Porto angekommen. Am Flughafen haben wir uns portugiesische SIM-Karten besorgt und sind mit der Metro in die Stadt gefahren. Unterwegs sind wir einmal in die falsche Richtung gefahren, was wir aber umgehend wieder korrigieren konnten. Nach einem aufwändigeren Check-In Prozess konnten wir schließlich unser schönes Zimmer beziehen. Das Hotel ist sehr zentral gelegen und wir konnten uns nach einer kurzen Erholungspause uns auf den Weg machen um etwas zu essen zu gehen. Wir genehmigten uns einen leichten Weißwein aus dem Dourogebiet und assen dazu eine feine Dorade. Mittlerweile war es Nacht geworden und wir machten uns mit müden Beinen aber zufrieden auf den Heimweg. Unterwegs sahen wir noch viele Portugiesen in den Straßencafés gemütlich essen und trinken. In einem kleinen Supermarkt deckten wir uns noch mit Getränken und sonstigen Kleinigkeiten ein.
    Gemäß Wetterbericht sollte es morgen ziemlich viel regnen, aber wir lassen uns dadurch nicht abschrecken und schauen mal, was auf uns zukommt.
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  • Day 2

    Ganzer Tag in Porto

    May 31, 2022 in Portugal ⋅ 🌧 19 °C

    Gemäss Wetterbericht hätte es heute den ganzen Tag wie aus Kübeln regnen sollen. Glücklicherweise wurden wir aber weitgehend vom Regen verschont, so dass wir gemütlich Porto zu Fuß erkunden konnten. Zuerst unternahmen wir einen schönen Altstadtspaziergang, der uns in ein wunderschönes Café führte, ins altehrwürdige Kaffee Majestic, das seit nahezu 200 Jahren existiert. Im Laufe des Nachmittags organisierten wir noch unseren Rucksacktransport, denn morgen geht es ja los mit unserem Camino. Es erwartet uns eine Aufwärmetappe in Form eines rund 10 km langen Marsches nach Matosinhos. Gegen Abend besuchten wir noch ein traditionelles portugiesisches Konzert in einem tollen Kellergewölbe. Fado, ein emotionaler, melancholischer Gesang, begleitet von einer spanischen und einer lissabonner Gitarre, entspringt einer alten portugiesischen Tradition, die vor über hundert Jahren in Lissabon ihren Ursprung nahm.
    Einen kleinen Eindruck erhält man im beigefügten Video.
    Der Abendspaziergang führte uns ans Ufer des Douro, wo wir die Abendstimmung genießen konnten und anschließend in einem schönen kleinen Restaurant auch eine Kleinigkeit assen.
    Last but not least ist Claudia heute um Mitternacht mit Prosecco ins neue Lebensjahr hinübergerutscht! Ganz herzliche Gratulation und alles Liebe und Gute für das neue Lebensjahr! Der Start ins neue Lebensjahr und der Beginn unseres Camino passen wunderbar zusammen.
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  • Day 3

    Claudias Geburtstag Matosinhos

    June 1, 2022 in Portugal ⋅ 🌧 17 °C

    Wetterprognose: Viel Regen
    Realität: Blauer Himmel 😀
    Ein würdiger Start in Claudias Geburtstag 🙂!
    Die Rucksäcke sind gepackt und stehen in der Lobby zum Abholen bereit. Unsere Tagesrucksäcke sind ebenfalls bereit, und wir sind in den Startlöchern für unsere erste Etappe nach Matosinhos.
    Zuerst geht es jedoch in ein Café um uns zu stärken. Natürlich mit einem feinen Pastéis de nata am Ufer des Douro.
    Ja, mein Geburtstag mit nur! 😘einem meiner Liebsten, das ist wahrlich etwas sehr Spezielles, seit Jahrzehnten nicht Dagewesenes. Aber ich könnte mich daran gewöhnen, so verwöhnt zu werden. Claude hat mir quasi alle Wünsche von den Lippen abgelesen, und zuguterletzt noch zu einem feinen Essen ausgeführt. So viele liebe Wünsche, Geburtstagsständli, auch ein wunderschöner Reisesegen und schöne Bilder sind den ganzen Tag über bei mir eingetroffen. Allerliebsten Dank euch allen dafür, ich habe mich über jede einzelne Botschaft riesig gefreut, welche dazu beigetragen hat, diesen Tag so besonders zu machen.
    Die erste Etappe von Porto aus führte bis zum offenen Atlantik am Douro entlang. Ja klar, auf der rechten Seite war die dicht befahrene Strasse. Mit einem kleinen Trick gelang es mir/uns aber locker diesen Teil etwas auszublenden, sodass wir uns an dem schönen Anblick des Flusses und dem Atlantik am Horizont erfreuen konnten.
    Einzigartig die Wildheit, die hohen Wellen, der Wind und die wunderbaren Felsformarionen.
    Kurz bevor wir unsere Unterkunft bezogen, sind wir am Strand in ein originelles Café eingekehrt um eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen, und ja, auch um auf meinen Geburtstag anzustossen. Ein Gläschen wollten wir, aber der Kellner hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass eine Flasche gleich teuer sei wie zwei Gläser. Dieser Wein war denn auch sehr gsüffig, sodass wir uns später mit ein wenig Schlagseite wieder auf den Weg machten.
    Hinein in die Stadt Mathosinos mit ca. 140000 Einwohner:innen, welche mehrheitlich mit einer absolut hässlichen Architektur aufwartet. Wie kann man nur?
    Fotos folgen, Internet ist ziemlich schlecht in unserer Unterkunft.
    Trotzdem ein rundum gelungener Geburtstag!
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  • Day 4

    Etappe Matosinhos -Vila do Conde

    June 2, 2022 in Portugal ⋅ 🌧 17 °C

    Ein unvergesslicher Tag am Atlantik! Für heute hatten wir uns viel vorgenommen: Schließlich liefen wir 24 km mit über 35.000 Schritten der wunderschönen wilden Atlantikküste entlang. Schöne bequeme Holzstege säumen die Küste und ermöglichen ein bequemes Wandern.
    Das schöne Anblick des Atlantiks liess uns die Müdigkeit vergessen. Erst auf den letzten Kilometern spürten wir eine Schwere in den Beinen. Unterwegs ließen wir uns zur Erfrischung und Stàrkung immer mal wieder in einer schönen Strandbar nieder, Auch haben wir Bekanntschaft gemacht mit einer Amerikanerin, wo sich herausstellte, dass wir in der gleichen Pension übernachten. So sind wir eine Zeitlang zusammen gelaufen und haben auch das Abendessen gemeinsam eingenommen. Der Host der heutigen Unterkunft, ein Gastgeber mit Leib und Seele, hat mit uns die weitere Unterkunft gesucht, offenbar ist das übers Weekend nicht ganz so easy. Seine Art hat uns grosszügig darüber hinweg sehen lassen, dass das Bett viiiel zu hart war.
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  • Day 5

    Vila do Conde - Apulia

    June 3, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach Vila do Conde ging es zuerst eine beträchtliche Strecke dem Strand entlang, wo die Strandbetreiber daran waren, sich auf die kommende Saison vorzubereiten. Dazu stellten sie Holzgerüste bereit, die sie dann nur noch mit den Überzügen versehen müssen, wenn es soweit ist.
    Gegen Mittag drückte die Sonne ziemlich stark und das Wandern war beschwerlich. Später meldete sich das veränderliche atlantische Wetter, und es begann uns auf den Kopf zu regnen. Die dazugehörigen Wolken spendeten uns zusätzlich eine angenehme Kühle. Der ausgeschilderte Pilgerweg führte zeitweise auf Holzplanken durch lange und hohe Hecken, welche die Aussicht einschränkten.
    Es waren sehr wenige Pilger unterwegs zu sehen.
    Später sahen wir auch etliche Golfspieler, die auf einem langgezogenen Kurs ihr Glück eines "Hole in One" versuchten. Gegen Abend verließen wir dann den Pilgerweg und suchten unsere Unterkunft "Home of the Pilgrims in Apulia". Nach dem Einchecken und einer erfrischenden Dusche sowie Wäsche waschen gingen wir schließlich noch abendessen. Das erste empfohlene Restaurant war total überfüllt bzw. reserviert, so dass wir weiterziehen mussten. In einem nahe gelegenen Restaurant bestellten wir uns eine Dorade. Wir stellten dann fest, dass jeder eine eigene ganze Dorade serviert bekam, zusammen ungefähr 1,1 Kilo inklusive Kopf, Gräten etc. Aber er schmeckte uns wunderbar. Kathy, unsere Begleiterin, bestellte eine ganze Krabbe 😬! In unserer Unterkunft gab es noch ein ganz süßes Hundilein, einen äusserst friendly dog, den unser Host von der Straße aufgenommen hatte.
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  • Day 6

    Apulia - Marinhas

    June 4, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 19 °C

    Am Morgen standen wir gemütlich auf und tranken Kaffee, nachdem wir wie immer zuerst die Rucksäcke gepackt hatten, um sie für den Transport bereit zu legen.
    Die ersten anderthalb Stunden legten wir im Regen zurück. In Fao, einem kleinen Dorf etwa auf halbem Weg, suchten wir Zuflucht in einem Café, wo wir uns der nassen Klamotten entledigten und uns bei Cappuccino und einer feinen Käse-Omelette stärkten. Ständig strömten weitere nasse Pilger ins Café, um sich wieder zu trocknen.
    Nach einer Weile hörte der Regen auf und die Sonne zeigte sich erneut.
    Claudia und Kathy stöberten auf dem benachbarten Markt noch rum und fanden schließlich auch noch zwei Kleidungsstücke, die sie kauften. Nach Fao überquerten wir auf einer größeren Brücke einen recht breiten Fluss, um anschließend links abzubiegen und dem Fluss wieder zu folgen. Schließlich erreichten wir das Dorf Esposende, ein touristisches Städtchen, das sich noch im Vorsaison-Schlummer befindet. In einem kleinen Strandcafe kehrten wir ein und erfrischten uns.
    Anschließend machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Pension, der Casa d Avo Grande in Marinhas.
    Wir beschlossen am Abend selber ein kleines Nachtessen zuzubereiten und kauften deshalb in einem kleinen Supermercado ein. Recht schwer beladen machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Unterkunft. Kathy, unsere amerikanische Lady, war langsam ausgepowert und schleppte sich noch mühsam ins Ziel. Kurz vor dem Etappenziel mussten wir noch in einer Bar mit kühlem Bier die letzten Kräfte mobilisieren, um den letzten Aufstieg noch zu schaffen.
    Bald stand schon ein leckeres Abendessen auf dem Tisch mit Melone, Schinken, Käse, Brot etc. Während des Abendessens stiess schliesslich noch ein deutsches Paar, Steffen und Doro, zu uns, worauf sich noch ein mehrstündiges Gespräch mit interessanten Themen entwickelte.
    Um 0:45 Uhr gingen wir schließlich ins Bett.
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  • Day 7

    Marinhas - Amorosa

    June 5, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 15 °C

    Als heute Morgen kurz vor 7 Uhr der Wecker wieder läutete, hiess es wie immer Rucksäcke packen. Anschließend begaben wir uns auf den Balkon, wo die Sonne schon wacker schien und uns wärmte.
    Wir tischten das Frühstück auf und genossen es bei einem traumhaften Blick auf das Meer. Katie beschloss das Taxi nach Amorosa zu nehmen, weil sie einen lädierten Zeh zu beklagen hatte.
    Bevor wir uns auf den Weg machten, tranken wir mit ihr noch einen Kaffee in einer nahe gelegenen Bar.
    Anschließend mussten wir ein bisschen in die Höhe steigen, um dort oben dem Pilgerweg wieder zu folgen. Das Navi unterstützte uns sehr dabei, den weiteren Weg zu finden, da zum Teil die Wege nicht mehr so gut angeschrieben waren. Schließlich ging es einen idyllischen Wald hinunter zu einem Bach, den wir auf einer Steinbrücke überquerten. Auf der anderen Seite angekommen liefen wir weiter durch ein kleines Dörfchen, wo uns drei kleinere Hunde mit einem Bellkonzert begrüßten.
    Erfolglos versuchten wir ein Café zu finden. Alle waren leider vermutlich wegen Pfingsten geschlossen. Bald kommen wir am Strand an und folgten einem Dammweg ca. einen Kilometer in das nächste Dorf.
    In den ersten beiden Restaurants herrschte sehr reger Betrieb. Dies führte dazu, dass wir über eine längere Zeit gar nichts bestellen konnten. So zogen wir weiter und fanden schließlich ein schönes Restaurant direkt am Meer. Nach einem längeren kreativen Bestellprozess kriegten wir schließlich eine riesige Platte mit einem falschen Filet drauf mit entsprechend vielen Beilagen und zusätzlichem Salat. Es gelang uns nicht, die riesige Portion aufzuessen. Im Saal gab es viele Familien, die miteinander zusammen an großen Tischen saßen und riesige Pfannen mit Meeresgetier vor sich hatten. Nachdem wir fertig gegessen hatten, liefen wir den Strand entlang bis nach Amorosa. Kathy war schon lange hier, jedoch hatte ihr Taxi-Chauffeur die Gelegenheit beim Schopf gepackt, um einige unnötige Zusatzkilometer einzubauen. Da Claudia und ich uns vorher am Strand ein bisschen hingelegt hatten, kamen wir erst gegen 6 Uhr in unserem Hotel an. Da wir am Nachmittag so opulent gegessen hatten, verspürten ich und Claudia keinen großen Hunger mehr. Dennoch gingen wir mit Kathy in ein nahes Restaurant. Ich ass eine wunderbare Crèpe, Claudia einen Gemüseteller und Kathy einen Oktopus. Satt und zufrieden machten wir uns wieder auf den Heimweg ins Hotel, wo wir für einmal früher als sonst zu Bett gingen.
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  • Day 8

    Amorosa -Viana do Castelo

    June 6, 2022 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Schon zu Beginn des Tages hat uns unsere amerikanische Lady beim Frühstück zum Staunen (nicht das erste Mal) gebracht. Es ist allgemein bekannt, dass man nicht hungrig einkaufen gehen sollte. Genau das haben wir aber vorgestern für unser Abendessen gemacht. So hatten wir einiges übrig, was Kathy gestern mit dem Taxi ins Hotel mitgebracht hatte. An diesem Morgen packte sie ungeniert diese Sachen am Frühstückstisch aus und bediente sich seelenruhig und mit der grössten Selbstverständlichkeit an den Brötchen, um Sandwiches für unseren Lunch zuzubereiten. Mir war es dabei zunehmend unwohl und ich erklärte somit die Situation der Chefin, sodass sie uns sogar dabei behilflich war! Später unterwegs dachte ich darüber nach, wie es sich so ohne Konventionen wohl leben lässt. Es hat Kathy nämlich in keiner Weise gekümmert, dass auch die andern Gäste etwas verwundert zu uns herüber geschaut hatten. Aber auch da durften wir einmal mehr erleben, wie ausserordentlich gastfreundlich die Portugiesen sind.
    Bereits gestern konnten wir erfahren, wie easy es sich am Strand laufen lässt, und wir gar nicht im Sand einsanken. So beschlossen wir auch heute, direkt am Strand weiter zu gehen, und das war einfach unbeschreiblich schön und absolut meditativ. Der Himmel zeigte sich bedeckt, wir mussten auch jederzeit mit Regen rechnen und genau diese mystische Stimmung war so einzigartig, ja geradezu feierlich. An die drei Stunden, inzwischen regnete es auch ziemlich stark, sind wir am Strand entlang gelustwandelt. Da wir aber gewappnet waren und entsprechend ausgerüstet, hat uns das überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil, ich hätte es nie für möglich gehalten, dass das Laufen im Regen so reizvoll sein kann. Dieser Strand war aber auch einzigartig, einfach Strand, soweit das Auge reicht- fantastisch.
    Über eine fast 600 m lange Brücke - gebaut vom Architekten Gustave Eiffel, sind wir schliesslich in Viano do Castelo angelangt, wo wir in einer Jugendherberge abstiegen. Dieser Ort wird als einer der schönsten auf diesem Camino beschrieben. So machten wir uns später zu einer Besichtigungstour und zum Abendessen auf. Für heute stand einmal nicht Fisch, sondern Pasta und Pizza auf unserem Speisezettel, und natürlich durften ein/zwei Gläschen Wein nicht fehlen. Erstaunlich, wie wenig Menschen auf den reizvollen Gassen unterwegs waren.
    Bereits eine ganze Woche sind wir nun unterwegs, und wir haben schon so viel erlebt und gesehen. Auf dem Camino unterwegs zu sein, auch zu zweit, ist einfach schön.
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