• Von Montella nach Pompeji

    Sep 21–22 in Italy ⋅ ☀️ 28 °C

    Ohne Kaffee sind wir am Morgen zeitig losgefahren. Die Unterkunft war nicht so einladend, um uns da noch länger aufzuhalten. Frühstück gab es eh keines.
    Auf der Weiterfahrt durch die hügelige Landschaft, auf zum Teil schlechten Strassen mit Löchern, sind wir einem interessanten Phänomen begegnet. Wir betrachteten unsere Erfahrungen und Erlebnisse um einiges kritischer als die Tage vorher. Kein so gutes Resumée von Land und Leuten. Der Schmutz und die vielen Abfälle überall, Bauruinen, da und dort ungepflegte Häuser etc. hinterlassen einen zwiespältigen Nachgeschmack. Es scheint, dass es den Menschen oft an Sorgfalt fehlt, insbesondere ihr Umgang mit der Umwelt. Schönste, an das Tessin erinnernde Landschaften, sind von dichten nebelartigen Rauchschwaden überzogen, die vom Abbrennen der Stoppelfelder herrühren. Das ist sehr schade für das schöne Land.
    Als Touristen sind wir wenigen Hotels und Gastrobetrieben begegnet, wo mit Herzblut und Freude gearbeitet wurde.
    Es scheint uns, dass viele Menschen einfach so dahinleben ohne Visionen, ohne Freude, Interesse und Engagement, an dem was sie tun und jeglichen Formen der Nachhaltigkeit wenig abgewinnen können.
    Das stimmt uns einfach nachdenklich und ist auch traurig.
    Trotzdem behalten wir all das Schöne in guter Erinnerung und sind sehr dankbar für diese eindrückliche Reise.
    Für heute haben wir einen letzten Ruhetag eingeplant. Entsprechend wählten wir ein B&B mit einem schönen Garten aus. Aber wie sich herausgestellt hat, war das ein arger Flop. Der junge Sohn, der gerade mit seinem Kumpel auf der Vespa ausgehen wollte und etwas ungeduldig auf uns warten musste, wollte daher die Übergaben raschmöglichst erledigen. Uns aber war es in keinster Weise wohl dabei, weil ausser dem Zimmer alles bereits winterfest eingepackt war. Wir dürften aber den Garten mit den abgedeckten Tischen und Stühlen schon anschauen, meinte der Sohn (!!). Wir beschlosse, das Zimmer - obwohl bereits bezahlt - nicht anzunehmen. So forderten wir den Sohn auf, seine Mutter zu kontaktieren. Auf ruhige Art, aber deutlich und klar erklärte Claude der Frau, dass wir wieder gehen würden. Währenddessen schaute ich bereits nach einer anderen Möglichkeit, und wir buchten in einem Hotel ganz in der Nähe. Nach dem Einchecken erholten wir uns von dieser Aufregung, hier in einem sehr schönen und gepflegten Garten und verbrachten einen ruhigen, gemütlichen Nachmittag.
    Am Abend spazierten wir ins nahe gelegene Zentrum von Pompeji, besuchten die wunderschöne Basilika, wo gerade eine Messe mit schöner Orgelmusik stattfand. Zum Abschluss dieses Tages begaben wir uns zum Abendessen in ein typisch italienisches Ristorante.
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