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  • Day 30

    Schweiß und Tränen

    April 30, 2018 in Thailand ⋅ ⛅ 28 °C

    Eigentlich wollten wir nach dem Aufenthalt in Hua Hin den nahe gelegenen Kaeng Krachan National Park ansteuern. Inzwischen haben wir aber festgestellt, dass die angebotenen Touren nicht mehr aktuell sind und sich derzeit keine Guides anwerben lassen, die uns durch den Park führen könnten. Alternativ spekulierten wir auf eine Tagestour in diese Gegend von Hua Hin aus. Die so zu besichtigenden Wasserfälle, Tempel, Höhlen, Wälder und Weinhänge sind allerdings nur durch extrem lange Taxifahrten zu erreichen. Vier Stunden fahren und 120 € für eine Halbtagestour? Nein, danke. Stattdessen wollten wir die Umgebung erkunden. Optimal erschien uns da der nahe gelegene Berg Khao Hin Lek Fai, welcher einen tollen Ausblick versprach und sich als touristischen Hotspot bewarb. In der Hitze kraxelten wir also den steilen Hang hinauf. Auf dem Weg wies uns ein westlicher Ansässiger auf dem Motorrad darauf hin, dass wir genug Wasser dabeihaben sollten und auf die Affen Acht geben müssen. "They are in the trees and they are opportunists!" ..Damit hatten wir natürlich schon Erfahrung.
    Oben angekommen war zu erkennen, dass die Blütezeit dieser Attraktion schon lange vergangen war. Nichts desto trotz versprach uns ein Schild einen schönen Park, sechs Aussichtsplattformen und eine Statue von Rama VII.
    Also stapften wir los und schlugen in den ersten Pfad ein. Nach wenigen Metern lag bereits ein kleiner, umgestürzter Baum auf dem Weg. Abenteuerlustig kletterten wir darüber hinweg und sahen bereits den vielversprechenden Felsvorsprung. Lisa ging voraus und setze den ersten Fuß auf den Ausblick. Bevor wir verstanden, was genau passiert, wurde Sie von einem Schwarm riesiger, schwarzer Wespen (?) attackiert und einmal in die rechte sowie in die linke Schulter gestochen. Panisch flüchteten wir wieder in den Wald, wo Jonas die Stiche sofort mit kaltem Wasser übergoss. Angeschlagen schlugen wir sofort wieder den Rückweg ein, da uns nun die Lust auf die anderen Pfade vergangen war. Lisa hatte sich bald wieder beruhigt, während Jonas aus Sorge viel fertiger aussah. Zu allem Überfluss ist Lisas Hose auf dem Fluchtweg noch eingerissen.. Nach regelmäßiger Kontrolle der Stiche, waren diese in der Unterkunft schon wieder abgeschwollen. Wir vermuten, dass die Insekten am Wegesrand nur ihr Nest beschützen wollten und sich durch uns bedroht fühlten. Der Schock über die unerwartete Schwarm-Attacke war trotzdem groß - einfach Pech gehabt.

    Bisher fällt uns ununterbrochen auf, dass die Tempel, Naturparks und Attraktionen zwar mit großen Investitionen und entsprechendem Aufwand geplant und errichtet wurden, anschließend jedoch vollkommen vernachlässigt/der Natur überlassen werden.. falls die Anlagen überhaupt fertig gestellt sind. Bisher haben wir zwar noch nicht allzu viel von Thailand gesehen, aber unsere Beobachtungen häufen sich. So war es auch auf dem Aussichtspunkt zu merken. Bestimmt sind die anderen Plattformen sicher zu begehen, aber neben den ausgerissenen Bodenplatten, den kleinen Mülldeponien und zerstörten Holzterrassen hatten auch die Wespen alle Ruhe der Welt um das Territorium für sich zu beanspruchen.
    Für unsere Reise wollen wir nicht nur einwandfreie Touristenplätze, wie das MBK oder den Königspalast, ansteuern - ganz im Gegenteil. Wir wollen alles ausprobieren! Das für uns Europäer Unkonventionelle und Abgegrabbelte hat ja auch seinen Charme.
    Uns fällt außerdem auf, dass wir neben den Obdachlosen die Einzigen sind, die die abseits gelegenen Fußwege benutzen. Warum alles zubetonieren, wenn man es danach weder nutzt noch repariert? Auf der Suche nach Sehenswürdigkeiten, die nicht so bekannt sind, muss man daher immer mit teils unmöglichen Bedingungen rechnen und unser Anspruch liegt deutlich unter dem eines Durchschnittstouristen. Wir finde es schade, dass all diese Anlaufstellen in einer so reichen Stadt wie Hua Hin dadurch ihr Potential verlieren.
    ..aber der Strand, unser Hostel und das Essen sind super!
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