• Gourmet oder Abzocke?

    Jun 28–Jul 1, 2024 in France ⋅ ⛅ 29 °C

    Unser letzter Stopp in Burgund führte uns ins F. Carrion Cuisine in Viré – und sagen wir mal so: Das große Finale hätte anders ausfallen können. Nach zwei wirklich perfekten Hotels, in denen wir uns von vorne bis hinten verwöhnt fühlten, landeten wir in Frederics Reich und... naja, sagen wir mal, es war eine *Erfahrung*.

    Schon der erste Drink ließ uns schlucken. Eine kleine Cola Zero für schlappe 8 Euro, ein Glas Wein uiiii und der Cocktail kam mit 22 Euro auf die Rechnung. Na gut, dachten wir, Gourmetküche, da schlürft man eben stilvoll. Aber unser Bauchgefühl hatte da schon so ein leichtes Grummeln, das nicht vom Cola kam.
    Der Vergleich zu den vorherigen Hotels tat sein Übriges: Wo waren die bequemen Liegen im Garten, auf denen wir uns vorher noch zum Lesen und Dösen räkeln konnten? Kein Pool, keine grüne Oase – stattdessen harte Stühle im Vorgarten und der *Duft* eines Aufzugs, der uns gleich mal die Nase rümpfen ließ! War das Durftkerze oder Edel-Cashmere-Autobäumchen-Duft? Es war nicht fein! Der Wellnessbereich? Nicht einmal in Erwägung gezogen – vielleicht sind wir da einfach zu verwöhnt.
    Vorerst haben wir dem Hausherren kein Menü für abends zugesagt, es kam uns gefühlt nicht „Cuisine“ vor.
    Erst mal abwarten! Beim Frühstück gab’s dann noch ein besonderes Schmankerl: versalzene Eier. Okay, kann passieren, dachten wir – aber als es am nächsten Tag wieder salzig wurde, entschieden wir uns, das 95-Euro-Menü pro Person lieber nicht zu buchen. Wir wollten uns weiteres „Würzen“ ersparen.

    Frederic selbst war freundlich, keine Frage. Aber was nützt einem die Freundlichkeit, wenn am Ende die Rechnung genauso gesalzen ist, wie die Eier? Die Preise für die Getränke fühlten sich an wie ein kleiner Schock, und selbst die Süßigkeit auf dem Bett konnte das nicht mehr retten. Als am Sonntag dann auch noch der Bauarbeiter-Nachbar mit seinem Frühmorgen-Hämmern die Stille zerriss, war das Tüpfelchen auf dem *salzigen* i erreicht.

    Also ja, liebe Freunde des französischen „Savoir-vivre“: Wir haben schon oft in tollen Hotels gewohnt und dafür gern gezahlt. Aber hier mussten wir wirklich überlegen, ob wir nicht vorzeitig abreisen sollten – und freuten uns am Ende sogar ein bisschen, als es Zeit war, das Kapitel zu schließen.
    Frederic, wir danken dir für die Ausflugstipps und die nette Geste zum Abschied, aber das war nicht die Krönung unserer Burgund-Reise.
    Fazit: Immer genau die Hotels googeln auch wenn der Reiseanbieter „Das-gesalzene-aus-Frankreich“ seine Auswahl als perfekt ansieht!
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