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  • Day 27

    Hornopirén nach Chaitén, Chile

    October 30, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 10 °C

    Weiterreise von Hornopirén nach Chaitén. Mit drei nassen Zelten und zwei zusätzlichen Mitreisenden im Gepäck gehts im morgendlichen Regen auf die Fähre, die uns durch die Fjorde bis nach Caleta Gonzalez bringt. Fünf Stunden und zwei ruhige Fährfahrten mit spektakulären Ausblicken auf die umliegenden Berge, Wasserfälle und Fischzuchten später jagen wir das Auto wieder über Schotterstraßen gefühlt mitten im Urwald. Der Straßenrand ist gesäumt von riesigen Blättern unbekannter Pflanzen (Durchmesser sicher 1m oder mehr), Tiere sehen wir hier nicht mehr so viele... dafür machen wir entlang des Weges zweimal Stop um kleine Wanderungen zu riesigen, alten Lärchenbäumen und beeindruckenden Wasserfällen zu machen. Die Jahrhunderte alten Alercen, von denen es nur noch ganz wenige auf der Welt gibt, erinnern an die Redwood- oder Sequoia Trees in den Nationalparks der USA. Ganz still und heimlich wachsen sie, verborgen vom Dickicht der anderen Bäume, vor sich hin und geben sich erst zu erkennen, wenn man fast unmittelbar davor steht, beeindruckt durch deren Größe und Breite, kaum die Krone von unten erspähend. Wow!
    Ein paar Kilometer weiter mühen wir uns eineinhalb Stunden über Holzplanken wandernd/rutschend/stolpernd ab, um am Ende des Weges einen tosenden Wasserfall zu bestaunen, von oben bis unten nass gespritzt von dessen aufwehender Gischt. Nochmal Wow!
    Am Ende sitzen wir wieder patschnass zu viert im Auto, zwischen uns die von vorhin ohnehin schon nassen Schlaf- und Rucksäcke, und ich freue mich, dass ich geistesgegenwärtig für heute Abend schon auf der Fähre ein Appartement gebucht habe. Keine Schimmelzucht diesmal!

    Auf der Anfahrt nach Chaitén passieren wir noch den Vulkan, welcher vor allem durch all die toten Bäume und weggeschwemmten Holzbruchstücke auffällt (der Berg selbst hüllt sich in Wolken). Durch den Ausbruch 2008 war fast alles hier zerstört, auch die Stadt musste erst neu aufgebaut werden. Zu gern hätten wir noch die Wanderung zum Krater bestritten, aber da es bereits später Abend ist und uns morgen früh schon eine Fähre auf die Insel Chiloé bringen soll, bleibt dafür leider keine Zeit. Franz ist ein bisschen grantig, der Rest nimmts eher gelassen- vor allem als wir uns in einem angenehm warmen Appartement mit zwei Zimmern, gemütlicher Couch, einer warmen Dusche und einem direkt darunter liegenden Supermarkt wieder finden. Die kalten Zehen freuen sich aufs aufwärmen, und die Aussicht auf Kochen und Essen im Warmen mit grossen, richtigen Töpfen (statt Camping-Equipment) und ohne Wind und Regen lässt den Frust über die verpasste Wanderung schnell schwinden...
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