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  • Day 25

    Ein Regentag in Hornopirén

    October 28, 2018 in Chile ⋅ 🌧 13 °C

    Nach einigen Stunden Fahrt durch strömenden regen erreichen wir einmal mehr eine „Metropole, was bergsteigen und andere Outdooraktivitäten betrifft“. Im Reiseführer schreiben sie, es sei ein Wunder, dass dieses Örtchen noch nicht zum Touristen-Mekka mutiert ist, da die Möglichkeiten hier endlos seien! Tja, endlos ist für uns vor allem der Regen, endlich die Möglichkeiten im Dorf. Alles scheint wieder mal wie ausgestorben (zugegeben, es ist Sonntag Nachmittag, was dem Treiben auch nicht gerade weiterhilft), die Suche nach einem Café treibt uns schließlich bis zum Fährhafen, dem äußersten Punkt des Ortes. Hier ist ein sehr nettes kleines Café, leckere Torten und vorzüglicher echter Bohnenkaffee erwarten uns, und zwei Reisende mit denen wir aufgrund ähnlicher Interessen schnell ins Gespräch kommen. Tom aus Großbritannien und Harry aus Australien haben sich vor fast 5 Monaten in Kolumbien beim Klettern kennengelernt, dort beschlossen, sie kaufen sich Seil und Expressen und reisen seitdem zusammen, stets auf der Suche nach den besten Crags zum kraxeln.
    Nach Austausch einiger Reiseerlebnisse beschließen wir, wie sie in der Unterkunft der Café-Besitzerin zu campen (trotz Regen) - zu verlockend ist das Angebot eines Whirlpools dort! Gesagt getan, schnell sind wir dort und haben unsere Zelte aufgestellt, wir freuen uns über überdachte Zeltplätze ob des anhaltenden Regens, und der Anblick der mit Feuerholz aufzuheizenden Riesenbadewannen lässt uns gleich wärmer ums Herz werden! Wir finden sogar noch ein offenes Restaurant dort, um den hier hoch gelobten Fisch zu probieren - und nach Speis und Trank sitzen wir etwas später zu viert in der Wanne: mit Wein, Chips, Schokolade und viel Gelächter! Der Regen kann unsere Stimmung nicht trüben, und nach einigen Stunden des Einweichens im immer wärmer und wärmer werdenden Wasser sind wir schließlich erstens supersauber und zweitens so richtig gut gewärmt! Das erste Mal krieche ich mit warmen Füßen in meinen Schlafsack - das wird mir noch lang in Erinnerung bleiben!

    Am nächsten Tag gleich früh morgens klingelt der Wecker: wir wollen weiter auf die Fähre - noch heute wollen wir bis nach Chaitén, von wo wir morgen (wieder mit Fähre) nach Chiloé übersetzen wollen.
    Tom, der sein Zelt im freien Gras ohne Überdachung aufgestellt hat, kriecht mit müden Augen und pochendem Schädel aus seinem triefenden Unterschlupf, in dem sich über Nacht eine richtige Pfütze gesammelt hat. Das letzte Glas Wein war wohl nicht mehr gut... und die Stimmung ist dem (immer noch Regen-) Wetter entsprechend, aber nach und nach, mit Frühstück und Unterbringen aller Dinge in unserem flotten Flitzer, erhellen sich unsere Gemüter und wir starten zu viert weiter Richtung Süden. Die beiden sind per Anhalter unterwegs und freuen sich über die gefundene Mitfahrgelegenheit für die nächsten Tage!
    Und wir uns über die Tipps, die die zwei uns besonders für Ecuador geben können. Die Hoffnung, doch noch zum Klettern zu kommen, steigt wieder!
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