Nach 85.000 km durch die USA in der Zeit von 2011 bis 2018 an insgesamt 200 Tagen gehen wir als 4 reife Jungs (62-76 Jahre) auf eine 10.000 km Südafrika und Namibia Tour.
Organisator - Autoschlosser - Elektriker. Fehlt der Arzt oder Polizist.
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  • Day 8

    Südafrika

    April 18, 2019 in South Africa ⋅ ☀️ 19 °C

    Im Garten beim Abfall gefunden na mal sehen was der Zoll dazu sagt

  • Day 9

    erst Hasen suchen - dann Ronnis sex shop

    April 19, 2019 in South Africa ⋅ ☁️ 27 °C

    Erst Osterhasen suchen – dann Ronnie’s sex shop
    Gestern habe ich lange am Blog geschrieben, so dass am Ende nur noch Olaf und ich auf waren. Da ist uns die Idee gekommen, die kleinen Osterhäschen, die wir morgens im Supermarkt gekauft hatten zu vestecken und ostermässig morgen früh suchen zu lassen. Da Olaf Auto-freak durch und durch ist, verstecke ich seinen Hasen in einem Holz-Jeep im Regal und er versteckt die anderen 3.
    Bei Fritz fiel das zwar nicht gleich auf Gegenliebe – weil was für kleine Kinder – aber in jedem Manne steckt ja bekanntlich noch ein Kind. Also macht er auch mit. Es ist ein lustiges suchen – das Haus, das wir gemietet haben ist wirklich riesengroß mit 2 bewohnbaren Flügeln. Obwohl jeder von uns nicht nur sein eigenes Bett, sondern sogar sein eigenes Zimmer hat, bewohnen wir nur 1 Flügel des Hauses. Jürgen ist begeistert von dem Haus – Olaf und meine Meinung: nett; schön im Urlaub mal so zu übernachten, wohnen wollten wir nicht so. Es ist alles geschmackvoll und passend historisch alt aber nicht in so wünschenswertem Zustand, sondern max ‚funktionierend aber nicht schlecht‘. Das Grundstück ist auch riesig und in einer Ecke findet Olaf einen Behälter mit sehr großen Geweihen von mehren wilden Tieren (Wasserbüffel; Riesenantilope etc) Eine tolle Trophäe für Großwildjäger – wäre der deutsche Zoll nicht.
    Jedenfalls haben wir unseren Spaß beim Hasen-suchen und jeder findet seinen auch. An der großen Tafel haben wir noch ein gemütliches Frühstück aus dem cooler für das Olaf den Tisch gedeckt hat. Hier besonders ewähnenswert, weil er meint, dass er so was noch nie gemacht hat und seine Freundin das kaum glauben wird… so ändert die Tour die Menschen ;-))) Gegen 08:xx h sind wir wieder auf der Straße. Allen hatte gestern der naturbelassene Swartberg-Pass gefallen – laut google einer der spektakolärsten Pässe des afrikan. Kontinents - und weil es am Ende schon dunkel war, holen wir die letzten km heute morgen noch mal nach. Herrliche Schluchtbilder werden von Fritz noch gemacht – er freut sich schon sehr auf das Video, das er von dieser Reise machen wird. Er ist semiprofessioneller Video-Ersteller mit Profi-Equipment. Das er auch bedienen kann. Mit seinen vielen Erzählungen über das was er schon alles an Videos gemacht hat, was er alles kann und welches Equipment er hat und einsetzt legt er die Erwartungshaltung von uns allen ganz schön hoch. Wir freuen uns schon alle darauf – auch wenn wir darauf noch ne lange Weile warten müssen.
    Nach dem Schlucht-highlight heißt es back to track und zur Mittagszeit erreichen wir ‚Ronnie’s sex shop‘. (@Dietmar: danke für den Tipp) Anders als der Name vermuten läßt ist es kein sex shop oder ähnliches. Es ist eine total urige Kneipe von einem Aus-/Einsiedler (Ronnie) in the ‚middle of nowhere‘. Ronnie hatte vor Jahrzehnten die Nase voll vom Stadtleben und hat hier eine kleine 1-Raum-Kneipe aufgemacht. Zu der niemand kam und an der niemand anhielt. An der großen weissen Aussenwand stand nur untereinander Ronnie’s shop. Als er bei seinen Freunden laut darüber nachdachte den shop wieder schliessen zu müssen, hat einer von denen neben ‚Ronnie‘ und über ‚shop‘ noch mit roten lettern ‚SEX‘ und machte damit ‚Ronnies SEX shop‘ aus der darniederliegenden Kneipe. Und fortan brummte das Geschäft. Und Ronnie gab seiner Kneipe einen ‚USP‘ – Alleinstellungsmerkmal – er bat alle Frauen ihren BH zur Dekoration da zu lassen. Und man kann sehen, dass Hunderte oder evtl sogar Tausende seiner Bitte nachkamen. Die Doppelhügel hängen überall – an den Wänden, an der Decke… Männer hinterließen teilweise ihre t-shirts oder ein-, zwei- bis mehrdeutige Texte an jedem cm2 Wand- oder Türfläche der ganzen Kneipe. Aus der Einraumkneipe von kaum 30 m2 ist nun noch eine sehr große Terasse, ein Mini-Souvenir-Laden und ein kleines Burger-Restaurant hinzu gekommen. Und als wir ankommen war alles voll. Harley-Gruppen; Familien mit Kindern und Tour-Jungs wie wir. Jürgen hat noch die Idee des Tages: wir lassen eins unserer exclusiv für die Tour gemachten t-shirts hier – nachdem es jeder von uns großformatig unterschrieben hat. Mit dem Bild von uns vieren drauf, mit der Tour-Verlauf und dem Spruch: gestartet als Fremde – gefahren als Freunde! Uns wurde versprochen, dass es aufgehängt wird! Ronnie selber ist mittleiweile ein 70-80-jähriger ‚Eremit‘ mit bauchlangem blond-grauen Zopf und Bart. Gerne und bereitswillig stellt er sich mit uns für ein Foto auf. (das alles erinnert mich an Angel del Gadillo – Barbier der Route 66 dem Vater für die Wiedergeburt dieser berühmt gewordenen Straße.
    Weiter geht es nach Barrydale, einem kleinen romantischen Städtchen; über den tradowpass nach Surbreak, wo man glaubt, dass hier die Zeit vor 100 Jahren stehen geblieben ist; zum ‚Groente Mark (großer Markt) nach Swellendam an dem wir wegen des Feiertages Karfreitag die für dort empfohlene Gebäckprobe nicht machen konnten – die Geschäfte waren zu; in Montagu fahren wir an 14 sehr gut erhaltenen und bewohnte historischen und schönen Häusern aus Kolonialzeit entlang und anschließend am Ortsausgang zu 40° heissen Quellen, mit Schwimmbad und von uns befahrbarem Hotel-Resort.
    Der letzte Wegpunkt des heutigen Tages ist ein trauriger, den ich mit Wehmut betrachte: Die Klipdrift Destille. Hier hat Dietmar und die ‚Pälzer Fründe‘ vor Jahren unseren Lieblingsbrandy kredenzt bekommen – und im Griff behalten. Wir haben keinen Aufwand gescheut, Nachschub für den hier exklusiv produzierten ‚Black Gold‘ zu bekommen. Anfangs nur einzelne Flaschen – weil die Destille nicht nach Deutschland versandte und es diesen Brandy in Europa nicht gab – wenn Freunde oder Kollegen (oder deren Familien) nach Südafrika flogen und uns auf unsere Bitte ein oder 2 Flaschen aus dem duty free mitbrachten. Das highlight war dann mein Tourkollege vom Oregon Trail, der mit Hilfe seines Whisky-Importeurs 100 Flaschen besorgen konnte. Seit Monaten ist die Quelle aber versiegt – nun weiß ich definitiv warum: Klipdrift hat Insolvenz angemeldet. Der Schriftzug ist weg, das Grundstück wirkt verlassen. Ein trauriger Besuch hier vor verschlossenen Toren zu stehen er Schriftzug ist weg, das Grundstück wirkt verlassen. Ein trauriger Besuch hier vor verschlossenen Toren zu stehen ;-((( ;-(((
    1 h später erreichen wir unser Quartier für die Nacht. Bei Airbnb war nichts zu finden, was passte – aber wieder bei booking. Ein ****-Guest house in Rawsonville. Ein extrem prächtiges Anwesen auf einem 6.000 m2 Grundstück. Herr darüber ist ‚Rolf von Rüdiger‘ ein 80-jähriger Deutsche, der vor 40 Jahren als Testfahrer von Porsche nach Afrika entsandt wurde und hier hängen blieb. Ein prachtvoller Park mit sehr altem Baumbestand, die z.T. 300 m2 mit ihren Blättern überdecken. Das Haus ist auch historisch alt, wie das gestrige – aber es liegen Welten in der Qualität dazwischen. Über 1 Jahr wurde es saniert und renoviert. Alles ist alt, alt aber echt original und alles tip top und in bestem Zustand. Möbel sind original aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts. Ein wirkliches Kleinod, das jedem gefällt.
    Rolf empfiehlt uns noch ein Restaurant in der Nähe – sofort mit dem Hinweis: in Südafrica geht kein Weisser abends im dunkeln zu Fuß auf die Straße!!! Daran halten wir uns. Das Restaurant ist eins der gehobenen Kategorie. Sowohl Craft Beer Brewery als auch Weingut. Es sieht toll aus, wir fühlen uns wohl. Es gibt live music weil eine kleine Gruppe junger Leute Geburtstag feiert. Auf unserem Tisch stehen 2 lackernde echte Petroleum-Lampen. Hier ist es richtig schön und romantisch – und die Kellner sind sehr aufmerksam. Nach der guten Erfahrung mit dem letzten beer-sampler bestellen wieder so einen. Bier-Testing mit jeweils 4 verschiedenen Bieren. Ich bin heute Abend der Fahrer – und bekomme den sampler mit den Starkbieren. ;-((( Ich probiere jedes Bier nur zur Hälfte (die Hälfte von ca 0,15 l…) und steige dann auf sehr leckeren Tee um. Meine Restbiere trinken die 3 anderen – und bleiben anschließend dabei. Essen ist auch schnell bestellt: wieder eine Family Platter und 4 verschiedene Tapas. Es kommen 3 große Platten und – warum auch immer – glauben wir, es ist nur die Vorspeise: die Tapas. Und sorgen uns, wohin wir den Rest noch ‚tun‘ sollen. Auch ohne Hauptgang würden hiervon noch 2 weitere satt. Wir halten uns also zurück, lassen noch fast volle Platten wieder abräumen und warten auf den Hauptgang. Und warten… und warten… Um festzustellen und zu erfahren, dass der Hauptgang bereits bei den 3 Platten dabei war. Auch gut – keiner hat noch Hunger, für die Nacht sind wir satt. Alles weitere wäre ohnehin zu viel gewesen. Also: gut so!!! Denn die Bierchen, die die Wartezeit verkürzt haben, waren auch lecker. Und man kennt das ja: 3 Bier sind eine Mahlzeit – da hat man noch nichts getrunken….
    Und als Absacker wird bei uns im Zimmer weiter getrunken. Von Olaf und Fritz Jack Daniels bis die Flasche fast leer ist, von Jürgen 1-2 Sherry, die wir von ‚Rolf von Rüdiger‘ kostenlos angeboten bekommen haben - und ich trinke noch ½ h Radler (ungewollt – eigentlich wollte ich noch ein Bier).
    Um 23:00 h bitte ich zur Nachtruhe, weil wir wieder früh aufbrechen wollen.
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  • Day 10

    ... man kann auch schon mal Pech haben.

    April 20, 2019 in South Africa ⋅ ☀️ 19 °C

    Beim Abschied und Aufbruch kommt ‚Rolf von Rüdiger‘ noch dazu. Wir haben das Gefühl, er will uns gar nicht fahren lassen. So zeigt er uns jeden Winkel dieses schönen Hauses und Anwesens. Es ist wirklich toll und er zu Recht stolz darauf.
    Wir müssen aber los, da wir um 09:00 h eine Quad-Tour machen wollen. Ungebucht wollen wir es probieren – und haben Pech. Alle Quads sind für den ganzen Tag ausgebucht – und 24 h verschenken können wir nicht. Also fahren wir weiter und werden unterwegs nach weiteren Möglichkeiten zum Quad fahren Ausschau halten.
    Also geht es jetzt nach Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Nachdem wir vergangenes Jahr am Southernmost Point der USA – in key west; florida – waren, ist es ein tolles Gefühl, dieses Jahr am Southernmost Point des afrikanischen Kontinents zu sein. Und das ist nicht das Kap der Guten oder Cape Point oder Kapstadt – sondern Cape Agulhas. Ca 150-200 km östlich von Kapstadt. Die Sonne scheint strahlend vom Himmel, es ist nicht wirklich kalt – auch nicht warm – aber es bläst ein sehr kräftige Wind. Herr und Fahrer für die besonderen Stellen ist natürlich Olaf. Doch ist die Gravel Road (Feldweg) nicht wirklich anspruchsvoll. Es geht einigermaßen – vor allem mit den großen Rädern und dem Allrad des ‚Baustellenautos‘. Mehr als ein Fotomotiv wird hier aber nicht geboten – von dem ca 20 m langen Relief des afrikanischen Kontinents vielleicht abgesehen. Ein symbolischer Strich kennzeichnet hier, dass dies die Stelle ist, an der der warme Indische Ocean auf den kalten Atlantik trifft. Was zu meist sehr wildem Wasser – Wellengang – führt und stets für Wind. Von selten mässig bis meistens stark. Wind und Wetter sind schon 148 Schiffe zum Opfer gefallen, die nun seit z.T. Jahrhunderten auf dem Grund der Meere liegen.
    Nach diesem Fotostopp checken wir das heutige Restprogramm. Es steht noch der Ort aus – Van Dyksbaai – in dem an jeder Ecke Bootsausflüge angeboten werden, mit denen man im Käfig nach den großen weissen Haien tauchen kann. Olaf und Fritz sind beide Taucher und möchten das gerne unbedingt machen. Jürgen und ich würden dann gemütlich (und warm sitzend) auf die Rückkehr der mutigen Taucher warten. Als wir ankommen stehen aber bereits fast alle Boote am Strand und das letzte läuft gerade ein. Mit arg unglücklich und vollkommen verfrorenen ‚Weissen-Hai-Tauchern‘ an Bord. Der Motivationsanfeuerungsschrei des Veranstalters, der aus Marketing-Gründen ein Foto mit begeisterten Tauchern haben möchte wird lustlos und mit ‚sekundär‘-Geschrei (= ohne jegliche innere Anteilnahme) als Pflichtübung erfüllt. Bei einem solchen Motivationslevel kann ich mir kaum vorstellen, dass es zu spektakulären Begegnungen mit einem ‚Großen Weissen Hai‘ gekommen ist. Die Leute haben nicht eiligeres zu tun, als vom Boot zu kommen, in warme Klamotten zu kommen und wahrscheinlich schnellstens ne warme Dusche oder Bad mit Schnaps und Bier zu bekommen. Natürlich sind unsere beiden Taucher unfroh darüber, dass es heute nicht klappt – aber die Enttäuschung hält sich bei diesen Parametern ziemlich in Grenzen. Olaf ist eh kein Mensch, der sich für so was krämt und Fritz siniert, dass es ihm wahrscheinlich sowieso zu kalt gewesen wäre, um heute mitzumachen…. Na dann ist es ja nicht wirklich schlimm ;-)))
    Es ist an der Zeit nach Quartier zu suchen. Wie immer aus dem Auto im Internet – während der Fahrt. Ziel für heute ist Franschoek – dem Zentrum des Winery Valleys und Start der ‚Wine Tram‘ mit der man an 1 Tag etliche der besten Weingüter Südafrikas besuchen und kennenlernen kann. Einschließlich deren hochwertiger Weine. Es ist Ostern; wir sind zu viert; haben den Anspruch nicht nur auf 2 sondern auf 4 Betten. Das stellt sich sehr viel schwieriger dar, als erwartet. 1 einzige Unterkunft erfüllt die Ansprüche – nicht mehr zu den günstigen Bedingungen der Vergangenheit. Ich buche, um nicht Gefahr zu laufen, dass es mir ein anderer noch vor der Nase wegschnappt. Und als ich Enter gedrückt habe beschleicht mich ein unerfreulicher Verdacht, der sich bestätigt. Die Unterkunft liegt nicht wie gewünscht in Franschoek, sondern im Luftlinie ca 100 km entfernten Kapstadt. Das zählt noch zum Suchradius. Und ist mir nicht aufgefallen. Die Unterkunft wird bestätigt und ich versuche noch tel zu erfragen, ob es ok wäre, wenn wir um ein paar Tage verschieben. Ab Dienstag sind neue Gäste da und sie selber könne nicht machen, sondern ich müsse das mit dem Portal klären. Dort geht natürlich nichts mehr, wenn ich am Miettag erst um 18:00 h noch was ändern will – und sowieso erst vor wenigen Minuten gebucht habe. In anderen Portalen sieht es in Franschoek aber auch nicht besser aus – also fahren wir früher als geplant nach Kapstadt und werden ein wenig umplanen. Unterm Strich ist das nicht wirklich ein Problem . Gegen 19:15 h kommen wir an. Wieder ein Haus für uns mit einem eigenen Bett für jeden; in 3 Schlafzimmern mit 2 Bädern. Mit großem Wohn- Esszimmer und Car-Port. Alles ist wieder total vergittert und elektronisch gesichert – wie auch jedes Haus der Nachbarschaft. Mit großen Schildern an den Wänden, dass die Fa XYZ hier wacht…. Uns gibt so was nicht wirklich das Gefühl von Sicherheit – eher gegenteilig. Weil damit ja bestätigt ist, dass so was hier erforderlich ist…
    Wir lassen uns von der Vermieterin noch bestätigen, dass der Italiener von der Ecke ganz ok ist und wir fahren zu einer Pizza oder Pasta noch dorthin. Am Ende wissen wir, dass die Bestätigung zu Recht war und sind zudem einig, wie umgeplant wird und dass wir nachfragen, ob wir nicht nur 1 sondern 3 Nächte bleiben können.
    Objektiv könnte man sagen, dass es ein Pechtag war: kein Quad, kein Weisser Hai; kein Quartier in Franschoek – subjektiv haben wir alle das Gefühl einen guten Tag erlebt zu haben. Mit noch besserer Perspektive für die Folgetage. Schau’n mer moal… (wie Kaiser Franz Beckenbauer einst meinte)
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  • Day 10

    Ronnies Sex Shop

    April 20, 2019 in South Africa ⋅ 🌙 16 °C

    Hat natürlich nicht's mit Sex zu tun.😀

  • Day 11

    Tafelberg - Cape Point - Cape de Cuba

    April 21, 2019 in South Africa ⋅ 🌬 20 °C

    Wir wollten mal ohne Wecker ins Bett – doch jeder hat sich selber doch von seinem handy wecken lassen. Noch vor 07:00 h hört man Getrappel und Geplapper. Und um 07:30 h sitzen wir alle zum Frühstück um den Tisch. Gemütlich – ohne Stress. Der Tagesplan ist heute einfach:
    1. Versuch auf den Tafelberg zu kommen. Hört sich blöd an – ist aber so. Der Tafelberg ist das Wahrzeichen von Kapstadt und Pflichtprogramm aller Touristen. Und häufiger nicht erreichbar als umgekehrt. Nebel – Regen – Sturm – Wind. Diese Elemente sorgen dafür, dass die (einzige) Gondel sehr oft nicht betrieben werden darf. Und zu Fuß machen sich nur extrem wenige auf den Weg – bei o.g. Wetter lohnt es sich ja auch nicht. Wir sind bereits gegen ca 09:30 h am Ticketschalter. Die Sonne strahlt, es klar wie ein mit Pril gespültes Glas und kein (Nebel-)Wölkchen am Himmel. Aber ein arg starker Wind geht. Wir sehen die Gondel ziemlich schaukeln. In der Bergstation. Und tatsächlich: keine Fahrten mehr. Heute den ganzen Tag. OK – heute war der 1. Versuch. Wir haben noch morgen und übermorgen – also noch 2 Versuche und die Wettervorhersage läßt beides zu: es geht – es geht nicht!
    2. Fahren wir also ans Kap der Guten Hoffnung. Eine extrem schöne genussreiche Strecke über den Chapman Peak. Genuss pur. Fotostopps und staunen. Jürgen hat die Geschichte parat, dass betrunkene Fuhrleute von Pferdedroschken früher diese Strecke nicht befahren durften. Sie war zu steil und ein Unfallschwerpunkt. Jürgen fährt aber weder eine Pferdedroschke noch ist er betrunken. Also chauffiert er uns gut und sicher, linksverkehrig den Chapman Peak entlang.
    Als wir eine mall passieren sehen wir, dass diese trotz des Feiertages auf hat und wollen rein. Zu vodacom um festzustellen, wieviel Restvolumen wir noch auf der Datenprepaidkarte haben. Und wollen ausserdem das Auto waschen, da Olaf gewaltig nervt, weil der Hillux mehr schlammig als weiss aussieht. Das kann er nicht ab…. Eine Carwash finden wir nicht – aber von Vodacom bekommen wir gute Nachricht. Wir haben ‚erst‘ 6,8 GigaByte Daten ‚verbraucht‘. D.h. wahrscheinlich wird die 20 GB-karte noch bis zum Urlaubsende reichen. Wenn der Durchschnittsverbrauch nicht größer wird, als er bisher war. Dann fällt uns ein, dass wir noch einkaufen sollten – und beim einkaufen, dass wir noch was essen sollten…
    So wird es nach 16:00 h bis wir zum Cape Point kommen. Nicht zuletzt auch deswesen, weil wir ca 45 Min im Stau stehen – vor den Kassenhäuschen zum ‚Point‘ die von jedem Erwachsenen ca 20 € haben wollen, der den ‚Cape Point‘ aus der Nähe erleben will. Und wer will das nicht, der zum ersten Mal in Kapstadt ist. Es lohnt sich aber. Schon allein des klaren Wetters wegen – auch wenn der Wind nervt. Mit der Seilbahn nach ganz oben und ein paar schöne Bilder mit dem Schild ‚Cape Point‘ gemacht. Dann wird es Zeit.
    Auch Zeit dem Hillux noch mal ne Pulle Diesel zu geben. Im Berg stehend beschleicht Olaf nämlich ein komisches Gefühl, als er auf die Tankanzeige schaut. Nach dem Berg beruhigt es sich dann aber – und die Tanke erreichen wir ohne besondere Vorfälle.
    Von meinem südafrikanischen Kollegen Quinton habe ich den Tipp für eine Salsa-Bar hier in der Nähe bekommen. Eine Bar für Aussteiger… Direkt daneben bekommen wir einen Parkplatz und beim Aussteigen hören wir schon die live-Musik. Das Publikum macht wirklich den Eindruck als seien es lauter potenzielle Aussteiger. Individualisten, Musikliebhaber, Künstler – live-Musik gibt es aber nur sonntags. Und heute ist ja Sonntag. Wie versprochen bekommen die Jungs einen guten Cocktail: Caipi; Mojito; Cuba libre – und ein Bier zum runterspülen, damit es nicht so trocken ist… ;-)))
    Ein Gast verwickelt mich in ein Gespräch, versucht mich abzulenken – als ich merke, dass er sich an meiner Bauchtasche (die ich über die Schulter trage) zu schaffen macht (es ist viel Geld; Reisepass; Ticket usw drin) bekommt er deutlich zu spüren, dass ich das Gespräch nicht weiter fortsetzen will. Ich checke das nichts fehlt und wir fahren heim.
    Nach dem Abendbrot gibt es noch Bier, Blog, Buchführung und die Jungs versuchen Bilder und Videos hochzuladen.
    Morgen ist wieder Kapstadt-Tag mit Start am Tafelberg.
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  • Day 12

    Vom Katamaran in den Heli ...

    April 22, 2019 in South Africa ⋅ 🌙 18 °C

    Große Dinge werfen ihre Schatten voraus – deshalb fing‘ der Tag schon super an. Seit 05:xx h saß ich am Rechner – Büroarbeit und dann blog – und ab 06:xx h trudelten die Jungs alle so langsam ein. Frühes Frühstück hieß früher Start. Gestern Abend haben wir noch vereinbart, dass wir noch mal zum Cape of Good Hope fahren. Es fehlen uns noch pics vom Schild mit ‚Cape of Good Hope‘.
    Von unserem Quartier aus ist das nicht weit – kaum 20 Min. Und nachdem wir gestern ca 1 h im Stau standen, war heute überhaupt nichts los. Rein gar nichts. Weil wir richtig früh sind. Am Kassenhäuschen frage ich nach wie lange das Eintrittsticket gültig ist: 1 Tag heißt es. Ok – sage ich – hier ist unser Ticket von gestern Nachmittag 16:xx h – dann ist das ja noch gültig. Wir haben keinen Parkplatz bekommen und sind wieder rausgefahren. Die junge Frau war perplex und versuchte sich rauszureden. Lange Rede kurzer Sinn: rausfahren und wieder einfahren heißt neu bezahlen. Auch wenn sie sich verhedderte blieb sie unerbittlich. So zahlen wir noch einmal 1.212 ZAR (knapp 80 Euro) Wir fahren nicht mehr zum Cape Point, sondern zum Schild ‚Cape of Good Hope – most Southern West Point of Africa‘. Auch hier - im sehr kräftigen Wind – sind nur ganz wenige Leute, die das Schild oder sich hinter dem Schild fotografieren. Natürlich machen wir das auch. Einzelpositionen und alle zusammen – indem wir wen anderen bitten uns alle zu fotografieren. Gegenleistung: sie auch gemeinsam zu fotografieren. Das ganze dauert nicht lange und wir sind wieder auf dem Rückweg. Und freuen uns schon auf den schönen ‚Chapman’s Peak‘. Eine Traumstraße die Westküste von Kapstadt entlang. Ganz klar: mautpflichtig; 47 ZAR / gut 3 Euro.
    Ziel: 2. Versuch für den Tafelberg. Es ist strahlend sonniges Wetter, dunst- und wolkenfrei – ein Traumtag für den Tafelberg. Wenn der Wind nicht wäre. Das heißt: auch der 2. Versuch mit der Gondel auf den Berg zu kommen scheitert. Im Auto entsteht – durch Olaf angeregt – die Diskussion zu Fuß hoch zu laufen. Ohne mich – denke ich. Doch Jürgen googelt und stellt fest: rauf für geübte Wanderer mindestens 3,x h – runter evtl länger, weil es anstrengender und schwieriger ist. Gelenkbelastend. Und dann noch die Zeit oben auf dem Tafelberg. Da reicht der Tag nicht. Also wird auch ohne mein Zutun darauf verzichtet, heute auf das Wahrzeichen Kapstadts zu kommen. Morgen ist die letzte Chance.
    Wir checken die noch offenen Wegpunkte in und um Cape Town und planen am Navi so um, dass als nächster Punkt ‚Waterfront‘ ansteht – der Hafen. Ein Touristenzentrum allererster Güte. Zu unserer großen Freude gibt es im dazu gehörenden Parkhaus noch viele freie Plätze – auch für unser riesiges Baustellen-Auto. Wir steigen aus und eine junge Frau fragt uns, ob wir wünschen dass unser Auto während unseres Hafenbummels gewaschen wird. Nachdem uns Olaf bestimmt schon seit 1 Woche nervt, dass er mit so einem schmutzigen Auto nicht mehr fahren möchte, haben wir bereits gestern und heute nach einem Car Wash gesucht. Haben 3 gefunden – wegen Ostern alle geschlossen. Und Olaf muß weiter im schlammbraunen statt weissen Hillux fahren. Dafür hat er heute morgen bereits alle Scheiben vom Auto innen und aussen mit Autoglasreiniger sauber gemacht. Den wir dafür extra für ihn gekauft haben. Und hänseln ihn damit, dass er noch immer nicht seine dash cam an der Windschutzscheibe installiert hat – nach mehr als 10 Tagen. Das ko…. ihn natürlich mittlerweile so an, dass er nach der Fensterreinigung nun endlich die dash cam installiert und wir nun die Tour durch die Windschutzscheibe aufnehmen. Ob sich jemand dieses Marathonvideo jemals ansehen wird, ist dabei fraglich – es sei denn Fritz braucht die ein oder andere Szene für sein Video-Versprechen (… es wird das beste und schönste Video aller Zeiten – da werden noch Eure Enkel und Ur-Enkel von sprechen. Wohl denn – Fritz legt sich selber die Latte für sein Video extrem hoch. Und wir sind die Nutznießer. Wenn er denn sein Ziel erreicht).
    Und nun endlich die Chance das Auto sauber zu bekommen. Olaf ist nicht zu bremsen und zahlt bereitwillig die 85 Rand (5,44 Euro – plus 1 Euro Tip). Und das für eine Handwäsche im Parkhaus. Wir sind gespannt wie das Ergebnis aussieht.
    Wir bummeln über die Waterfront, gönnen uns ein schönes Eis – Jürgen verzichtet und gönnt sich getrocknete Teile vom Gnu (wohl dem der’s mag…). Dann werden wir Opfer von einem ‚Kundenfänger‘ (im positiven Sinn). Er spricht uns an, an einer Hafenrundfahrt auf einem großen Katamaran teilzunehmen. Und da wir das ohnehin vage auf dem Plan hatten, stimmen wir zu. Zumal die Tour nur 1 h dauert und quasi sofort startet. Es ist nichts groß spektakuläres – aber schön. Macht Spaß. Wir sehen sogar 2 Delphine, die um uns herum im Meer tummeln. Es ist nicht kalt aber sehr windig. Ich bin froh einen Kapuzenpullover anzuhaben – und alles ist gut. Den Tafelberg vom Wasser – davor Cape Town. Ein schönes Bild, das wir in uns aufsaugen. Und uns dran erfreuen. Die h ist schnell vorbei und wir bummeln Richtung ‚Fish Market‘. Weil wir uns heute am Hafen von Kapstadt für ein Fisch-Dinner entschieden haben. Doch bevor wir dort eintreffen passieren wir wieder einen Kiosk, der meine Neugier erweckt: hier werden Helikopter-Flüge angeboten. ‚… nur zur Info frage ich mal, was so was denn hier kostet‘. Und ich bin von den Socken. Für weniger als 105,-- Euro pro Person wird hier ein Heli-Flug angeboten. Da braucht man nicht lange zu überlegen. Alle sind Feuer und Flamme. Wir werden mit einem Großraum-Taxi-Shuttle zum Heli-Airport gefahren (im Preis mit drin) ; es gibt Saft und/oder Wasser (kostenlos); und der Heli ist neu und hat Platz für 5 Gäste und den Piloten. Der Flug geht an der Gefängnisinsel vorbei, auf der Nelson Mandela 18 Jahre einsaß; vorbei am Fußballstadion, in dem das Endspiel der Fußball-WM in Südafrika stattfand; entlang den Stränden und Promi-Vierteln und natürlich entlang dem tollen ‚Table Mountain – Tafelberg‘. Treu dem Motto: läßt Du uns nicht mit dem Gondel zu Dir – nähern wir uns Dir mit dem Heli ! Zurück am Heli-Port gibt es noch eine Foto-Session; Champagner und den link für den Flug. Zwar nicht von unserem – sondern von dem Muster-Rundflug, wie wir ihn abgeflogen sind. Zurück geht es wieder mit dem shuttle – und alles war im o.g. Preis mit drin enthalten. Unglaublich – und toll.
    Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Jeder ist voll begeistert und Jürgen meint, er braucht jetzt ein Bier um den Adrenalinpegel zu regulieren… Und das gibt es bei einem Super-Fisch-Dinner. Jürgen und Olaf starten mit Austern und Weiswein. Eine umfangreichen Fischplatte rundet den Fischhunger ab. Ich probiere Fish-Cake und surf & turf. Und bin ähnlich begeistert. Fritz bekommt endlich seinen Thunfisch. Alle sind glücklich und zufrieden. Als Absacker vespreche ich noch ein Bier in einem Szene-Lokal, das Jürgen schon in Deutschland gefunden hat: ‚Beerhouse on Long‘. Die Long Street hat nicht nur 1 Szene-Lokal, sondern ist selber DIE Szene Straße. Das bekannteste ist genau gegenüber vom Beerhouse ‚Mama Africa‘. Jeder, der in Kapstadt war, wird gefragt, ob er auch bei Mama Africa war. Und es reihen sich solche Kneipen, Restaurants, Lokale etc hier nebeneinander und aneinander. Das Beerhouse on Long hat über 20 Biere am Zapfhahn, eigene Craftsbiere und mehr als 99 Biere aus der ganzen Welt. Mit großer Terasse zur Straße raus auf der sich die individuell auffallenden Leute tummeln. Ähnlich wie gestern im Cape de Cuba… Biker; Individuen; Studenten; Touristen; Lokals; von zerissen bis todschick. Ein weiteres Tages-highlight zum Abschluss. So dass die Latte der Erwartungshaltung an die Folgetage ganz schön hoch liegt und kaum erreicht werden kann. Warten wir’s ab – morgen versuchen wir es ein 3. Mal auf den Tafelberg zu kommen und dann heisst es wieder Staub schlucken – wir müssen die hier verbummelten km wieder einholen….
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  • Day 13

    R(h)ein-Tour: hier mal rein - dort mal r

    April 23, 2019 in South Africa ⋅ 🌙 17 °C

    Der Tag fängt gut an. Nicht nur, weil wir alle kurz nach 06:xx h bereits unabgestimmt auf sind, sondern weil die Anzeige vom Tafelberg auf Olaf seinem handy ‚OPEN‘ anzeigt. Hurra… - wir freuen uns darauf den Table Mountain via Gondel zu erobern. Nach gemütlichem Frühstück kommt Carol vorbei und sammelt die Schlüssel vom Haus ein. Ohne dass sie sich das Haus anschaut, meint sie: alles ok! So starten wir und sind 30 Min später zum 3. Mal an der Talstation vom Tafelberg. Schönes Wetter, Sonne – Carol hat allen den Rat gegeben eine Jacke anzuziehen. Oben bläst immer kräftig der Wind. So auch heute. Leider schon wieder – oder noch immer – so stark, dass mittlerweile vor Ort von ‚open‘ auf ‚closed‘ geschaltet wurde. Für den ganzen Tag. Das ist wohl der Grund warum nahezu niemand hier an der Talstation steht und rauf will. Ein kleiner – ganz kleiner Trost – ist die Tatsache, dass der Tafelberg am oberen Rand in Wolken gehüllt ist. So dicht, dass man mit Sicherheit die Stadt, die dem Berg zu Füßen liegt nicht sehen könnte.
    OK – 3 vergebliche Versuche ;-((( Wir haben ‚verloren‘! Zum Glück gab’s gestern den Heli-Flug, bei dem wir dem Table Mountain nahe waren…
    Es ist aber keine Zeit Trübsal zu blasen. Haben wir doch hier in Kapstadt ca die Hälfte unserer Strecke – und Zeit – hinter uns. D.h. wir haben auch noch die Hälfte vor uns. Und hier 3 x übernachtet. Diese Zeit gilt es nun auf der restlichen Strecke einzuholen. Sorgt uns aber nicht. Die Garden Route und Kapstadt hatten auf dichtestem Raum die meisten Wegpunkte – von insgesamt 89 Wegpunkten liegen nur noch ca 24 vor uns. Übersetzt bedeutet das, wir haben nicht mehr so viel Aufenthaltszeit auf der Reststrecke und werden/können mehr fahren, um die Zeit/km wieder aufzuholen.
    Ein wenig Wehmut beschleicht uns schon als wir Cape Town hinter uns lassen. Eine tolle Stadt, tolle Menschen – nicht umsonst trägt sie den Titel eine der lebenswertesten Städte der Welt und die lebenswerteste des afrikanischen Kontinents zu sein. Ein Schmelztiegel von arm und reich, schwarz und weiß und aller anderen Nationen dieser Welt. Von der erwähnten hohen Kriminalität einmal abgesehen, scheint man hier recht gut miteinander auszukommen. Die Leute lachen einen oft grundlos an, scheinen fast immer gute Laune zu haben, stellen sich gerne für Gemeinschaftsfotos zur Verfügung, tanzen oft ohne erkennbaren Grund auf Straße und/oder Bürgersteig. Ausserdem haben wir den Eindruck diese Menschen hier sind herzensgut. Auch hier trifft zu: es ist nicht schlimm arm unter Armen zu sein, es ist nur schlimm arm unter Reichen zu sein. Wobei wir beim Geld sind. Wir/ich bin in sehr, sehr hohem Maße vom hiesigen (gesamten) Preisniveau überrascht und erstaunt. Unterkünfte, Restaurants, Supermärkte, Tankstellen – überall sind die Preise gefühlt 25-35% günstiger als bei uns in Deutschland. Bei durchschnittlich deutlich besserer Qualität. Wir bekommen hier Quartiere, die wir uns in Deutschland nicht nur nicht leisten würden – wir könnten/wollten sie uns wahrscheinlich auch nicht leisten. An der Restaurantqualität könnten sich viele in Deutschland ein Beispiel nehmen. An der Qualität der Speisen, des Services und der Preise. Hätte ich hier in diesem Ausmaß niemals erwartet. Carol – die Vermieterin der letzten 3 Nächte – erzählte, dass sie auf ihrer Europareise nach Spanien geschockt über all die vorgenannten Dinge waren. Da sie mit hiesiger Kenntnis nach Spanien sind…. Und ich kann nun sehr viel besser alle diejenigen verstehen, die schon einmal hier waren und nie aufgehört haben, von Südafrika zu schwärmen. Und immer davon reden, wieder hierher kommen zu wollen. Und es teilweise ja auch tun… Unser Olaf ist ganz hin und weg von seinen/unseren Erlebnissen hier. Er überlegt wirklich ganz ernsthaft mal für 3-6 Monate hierher zu kommen. Er ist Rentner und hat keinerlei Verantwortung mehr für Rind und Kind. Er könnte mit der Zahnbürste hierher kommen, von der Rente und ein wenig vom Ersparten leben und/oder nach einem Job zu schauen – damit er Kontakt zu Menschen bekommt, mit denen er kommunizieren muß. Er will nämlich auf Teufel komm‘ heraus englisch lernen. Es ätzt ihn an, dass er nicht alles versteht. Dabei ist er sehr viel besser, als er in Deutschland noch dachte. Er versteht fast alles und hat auch den Mut, zu versuchen sich mitzuteilen. Und das klappt erstaunlich gut. Aber er will perfekt werden. Deshalb diese Idee hierher zu kommen. Er ist ein Tausendsassa. Macht aus einem Zentner Stahlwolle ein Auto (wenn ein Schrottplatz in der Nähe ist ;-)))) hat ebay-Handelstalent und weiß seine Stärken in harte Währung umzusetzen. Er kann nicht ruhig sitzen und auch nicht ruhig sein. Er ist von Haus aus auf alles neugierig – und damit ist nicht die Neugierde lästiger Nachbarn gemeint. Sondern die Neugierde auf ‚Neues‘… Sollte er das tatsächlich umsetzen (was ich nicht für ausgeschlossen halte) bin ich vom Gelingen seines Vorhabens überzeugt.
    Im übrigen hat ihn Jürgen gestern zum zweitbesten, nichtafrikanischen Linksfahrer südlich der Sahara gekürt – nachdem Jürgen sich selber zum ‚besten Fahrer südlich der Sahara‘ ernannt hat. Der Applaus dazu blieb aber weitgehend aus … ;-)))
    Diese beiden besten Fahrer kutschieren aktuell 268,6687 Jahre Erfahrung durch Südafrika. Das ist die Alterssumme von uns vieren zum Bergfest (zeitliche Mitte) unserer Tour. Das heißt, gestern waren wir 4 durchschnittlich 67,167 Jahre als. In der Range von Ende 62 bis Mitte 76 Jahre. Und es klappt mit uns vieren wirklich hervorragend. Wir sind zu einem richtig guten team geworden, das das Prinzip der Musketiere lebt: alle für einen – und einer für alle!!!
    Und nun fahren wir heute alle noch mal die Wegpunkte im Wine Valley ab, an denen wir vor 3 Tagen wegen der Quartierwahl vorbei gefahren sind. Nach Stellenbosch, Franschhoek und vielen guten und großen Weingüternamen, die wir auch in Deutschland kennen. Der südafrikanische Wein hat mittlerweile weltweit eine sehr positive Anerkennung. Immerhin wurde vor weit mehr als 300 Jahren von Europäern der erste Wein hier angebaut und immer weiter veredelt. Der Plan – und Fritz‘ Wunsch – für heute ist eine R(h)ein Tour: hier mal rein – da mal rein… Und dafür haben sich die hiesigen Winzer auch was tolles einfallen lassen. Die Wine Tram Route. Eine Eisenbahnlinie vom Ende des vorletzten oder Anfang des letzten Jahrhunderts, die über 70 Jahre lang vergessen war und vor sich hin rostete/dümmpelte wurde wieder reaktiviert. Mit wunderschönen, alt-historisch renovierten doppelstöckigen Zügen/Waggons in Kombination mit ähnlich designten Bahn-Bussen fährt man hier im Valley alle bekannten Weingüter an/ab. Ca 8 verschiedene Touren mit jeweils 3-5 Stopps an den Weingütern. Mit jeweils 1 h Aufenthalt und einer weingutspezifischen Auswahl von jeweils 3 unterschiedlichen Pauschalen für Wein, Essen und ‚Gesang‘. Nach dieser h nimmt man einfach den nächsten Zug oder Bus zum nächsten Weingut … und dann den nächsten zum nächsten usw.
    … wenn man wieder am Ausgangspunkt ankommt, sollte man meiner Einschätzung nach nicht mehr fahren müssen, sondern bereits ein festes Quartier haben. Und das nicht nur des angekündigten gutes Essens wegen… Und die Preise dafür waren fast ein Hohn – im positiven Sinne. Pro Weingut zwischen 4 und 7 € für jeweils hochwertiger Weinprobe und guten Essenskleinigkeiten! Uns schlagen 2 Herzen in der Brust. Einerseits lockt uns das Angebot – andererseits hinken wir bereits ein paar Tage hinterher. Wir diskutieren demokratisch und stimmen ab. Ich hatte vorher gesagt, dass ich meine Stimme bei Stimmen-Gleichheit zurück ziehe: weil ich kein Weintrinker bin und dadurch eine Mehrheit entstehen kann.
    Mit 2:1 Stimmen wird für die Alternative mit Weiterfahrt gestimmt. Die Alternative ist ein exclusives und hoch bewertetes Restaurant: Noop in Paarl. Dort werden wir von vielen gut ausgebildeten Kellnern, mit weissen Tischdecken und Stoff-Servietten vornehm eingedeckten Tischen empfangen. Und von Tafeln mit den Tagesempfehlungen oder der ausgesprochen guten Speise- und Weinkarte. Und was sich als gut bis sehr gut bis nach Deutschland durchgesprochen hat, hält in Südafrika natürlich auch sein Versprechen. Mehr als hochzufrieden ‚speisen‘ wir fürstlich und lassen uns die Weinempfehlung kredenzen. Sogar ich - der erklärte Nicht-Weintrinker – ‚kaut‘ den erlesenen Tropfen wie Biene es mich gelehrt hat: nicht in langen, tiefen Zügen wie ich Bier trinke – sondern in vielen kleinen Genuß-Schlucken. Ein kalter Chardonnay – in genau der richtigen Temperatur. Es war zwar nicht nur ein aufwendiger lunch, sondern auch ein preisangemessener. Für hiesiges Preisniveau. In Deutschland reicht das noch nicht mal für 2 Personen im guten Mittelklasse-Restaurant.
    Dann geht’s weiter. Der ‚beste Fahrer südlich der Sahara‘ übernimmt das Steuer und kann die nächsten Stunden nach Navi fahren. Ihm redet auch keiner rein – die anderen befinden sich nämlich im Fresskoma. Und schlafen oder dösen. Gut, viel gegessen und mit reichlich Wein bestens abgelöscht fordert seinen Müdigkeits-Tribut. Und dem können wir ja nachkommen. Weil wir noch knapp 300 km fahren wollen.
    Vorher kümmern Olaf und ich uns aber gemeinsam um die Unterkunft für die Nacht. Die Gegend die vor uns liegt ist nämlich verdammt dünn besiedelt und wir rechnen mit mehr Such-Aufwand als sonst. Ich suche die Unterkünfte auf dem iPad und Olaf ermittelt auf dem iPhone die km und Zeit bis dorthin. In diesem Tandem kommen wir relativ schnell wieder zu einem airbnb-Quartier. Das preiswerteste bisher und wir erwarten auch das am wenigsten gute. Und behalten Recht. Aber ‚nicht gut‘ bedeutet nicht automatisch ‚schlecht‘. Alles ist sauber. Wir haben 3 Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, Küche, Bad. Alt aber sauber. So reicht es uns für heute auch. Morgen peilen wir nämlich evtl schon Namibia an.
    Und an dieser Stelle für alle Mitleser und Follower: für Namibia haben wir keine Datenkarte. D.h. evtl verschwinden wir für ein paar Tage vom ‚Findpenguin-Bildschirm‘. Holen das aber wieder nach, sobald wir wieder zurück in Südafrika sind. Sorgt und grämt Euch nicht: wir kommen wieder!
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  • Day 14

    Murphy's Gesetz

    April 24, 2019 in South Africa ⋅ ☀️ 28 °C

    Es ist BiBi’s 32. Geburtstag und ich versuche sie tel Zuhause zu erreichen. Mehrere Versuche scheitern – ich bespreche ihr die Box und verspreche es später wieder zu probieren. Von Biene erfahre ich, dass BiBi bis nachmittags arbeitet und nicht erreichbar ist. Ich SMS’e ihr. Abends nach 20:xx h erwische ich sie dann doch noch, um zu gratulieren. Sie liegt bereits mit Paul im Bett – der hat auch in 6 Wochen seinen 2. Geburtstag.
    Wie immer stehen wir früh auf, frühstücken aus dem cooler im Haus und sind früh unterwegs. Und schnell. Ein PKW vor uns wird von der Polizei rausgewunken – wir waren mindestens genauso schnell und Olaf meint, welches Glück, dass wir dicht hinter ihm waren, sonst hätte es uns wahrscheinlich auch erwischt. So fahren wir erst Mal unbehelligt weiter. Das GPS zeigt an, dass wir eine Spitzengeschwindigkeit von 167,x kmh hatten und durchschnittlich mit 98,x kmh voran kommen. Das bedeutet km-schrubben. Wir müssen ja noch viel aufholen und heutiges Ziel ist es, die Grenze von Namibia deutlich hinter uns zu lassen. Dorthin sind es knapp 400 km. Es läuft gut. Olaf – 2.-bester Fahrer südlich der Sahara – läßt es laufen. Bis zur Tanke und Supermarkt, wo wir uns in der Mall die Beine vertreten und einkaufen. Lebensmittel, Bier usw. Für Fritz eine Sonnenbrille, die ihn 10 Jahre jünger macht (d.h. von 76 nach 66 Jahre ;-))) Das war der Hauptgrund, warum Fritz die Brille dann genommen hat. Ansonsten ist Fritz nicht gerade der große Geldausgeber – er hält lieber alles zusammen. Ihm hätten noch die auf seine Brille aufsteckbaren Gläser gereicht. Aber unser Hinweis auf die Verjüngung durch die Sonnenbrille, macht ihm die Entscheidung leichter die Kosten von 6,45 Euro in kauf zu nehmen. ;-))) Ich kaufe mir ein Paar Schuhe. Mit denen, die ich überwiegend anhabe habe ich noch 3 weitere Paare mitgenommen. Alles neue, die ich für den Urlaub gekauft hatte – allerdings stelle ich fest, dass sie mir ‚nicht so ganz richtig‘ passen und ich verschenke sie an Fritz. Jetzt die neuen passen jetzt besser/richtig. Beim Einkauf versorgen wir uns auch noch mit einem lunch für unterwegs, den wir an einem kleinen Rastplatz, die rechts und links der Strecke liegen einnehmen wollen.
    Ich bekomme eine SMS. Eigentlich ungewöhnlich hier. Schaue drauf und lache. ‚Olaf Du hast ein speedy-Knöllchen bekommen‘ – Olaf: ‚das glaube ich Dir nicht!‘. Ich zeige ihm die SMS – und tatsächlich: Europcar hat ge-sms’t, dass wir um 10:15 h zu schnell gefahren sind… So weit sind wir in Deutschland wohl noch nicht… Wir amüsieren uns darüber und degradieren Olaf von seinem Dienstgrad ‚2.bester ….‘.
    Und übergeben das Lenkrad an Jürgen und er verkündet großmaulig, wie er fährt. Ohne speedy. Und 1 h später macht es ‚ping‘ – wieder eine SMS. Europcar teilt uns mit, dass unser Auto über ein on-board Telematics System verfügt und dieses gemeldet hat, dass auch Jürgen zu schnell gefahren ist. Verbunden mit dem Hinweis, wenn das noch mal passiert, werden wir wahrscheinlich aufgefordert, dass Auto an der nächstgelegenen Europcarstelle wieder abzugeben! Cool was hier alles geht und wie man zu vernünftigem fahren gebracht wird. Seitdem halten wir uns an die Geschwindigkeitsgrenzen!!!
    Unterwegs haben wir gerastet und die gute Internetleitung genutzt. Dieses Mal dauerte es recht lange, bis wir Quartier buchen konnten. Die Gegend ist arg dünn besiedelt und recht untouristisch. Da ist es nichts mit großer Auswahl. Weder bei Airbnb noch bei den Hotel-Portalen. Auch die Tatsache, dass wir 4 Einzelbetten brauchen und mit Doppelbetten nichts anfangen können, macht die Suche anspruchsvoll. 2 und 3 Betten gibt es noch ein paar wenige – 4 nicht mehr. So landen wir bei der Buchung bei Zeltunterkünften: Orange River Rafting Lodge. Hört sich nicht schlecht an und sieht auf den Bildern auch nicht so ganz schlecht aus. Der Preis irritiert aber: für alle: 48 Euro. Wir handeln nach Beckenbauer’s Motto: schau’n mer moal. Wir diskutieren über den richtigen Weg. Olaf zeigt mir auf seinem handy, dass die Lodge auf der anderen Seite des Flusses – heißt bereits in Namibia – liegt; mein google maps zeigt es mir diesseits des Flusses auf der südafrikanischen Seite an. Auf ausdrücklichen Wunsch von mir fahren wir erst Mal nach meinem Navi. Dann wird die Straße zur ‚dirty road‘ – Staub und Dreck, große und spitze Steine. Und wird im Laufe der nächsten 5 km immer schlimmer. Olaf und Jürgen fallen über mich her und wollen wenden, um zu Olafs Anzeige zu fahren. Geschätzte 500 m vor ‚meinem‘ Punkt wendet Jürgen – hat die Nase voll hoppeln, springen und Slalom. Wir selber produzieren eine Riesestaubwolke und wenn uns einer entgegenkommt, schlucken wir den Staub seiner Wolke . Das Auto rappelt und wackelt, schwammig und gewalkt. Gewalkt ??? Oje – das fühlt sich nicht gut an. Es klappert und schlägt bis das Auto steht. Jetzt schlägt Olafs Herz höher. Noch bevor das Auto steht, springt er raus und macht seinen Rundgangs-check. Wir haben keinen einfachen Platten – wir haben einen 265er Großreifen vollkommen zerfetzt in restlichenStücken von der Felge baumeln. Jürgen – der selbsternannte ‚beste Fahrer südlich der Sahara‘ quittiert das mit dem urdeutschesten aller Worte: Scheiße!!! Keiner ist aufgeregt oder ungehalten – die 3 Handwerker gehen schneller zur Sache als man gucken kann. Olaf liegt schon unter dem Auto – geschützt vor spitzen Steinen durch die große hintere Fußmatte. Bei jedem Auto ist das Reserverad anders zu lösen – hier müssen wir erst Mal die Bedienungsanleitung checken, denn Fritz hat schon begonnen die komplette Ladefläche von unseren vielen Koffern zu befreien. Ich bin zwar kein Handwerker, sehe aber, dass der Laderaum in einem Stück vergossen ist und entladen nichts bringt. Muß also irgenwie anders gehen. Während ich noch die englische B-anleitung lese, schaut Olaf mir über die Schulter auf das Bild und sagt: ok – verstanden. Weiß Bescheid, Du brauchst nicht weiter zu lesen. Das ist der Vorteil, wenn man einen professionellen Pannenhelfer dabei hat. Schneller als ich gucken kann war das große Auto aufgebockt und der Reifen runter. Der Reservereifen ist neu (wir haben das Auto mit nur 3.700 km übernommen) und hat Luft. Im Notfall hätte ich auch einen Kompressor für den Zigarettenanzünder dabei gehabt. Den hatte ich kurz vor Reisebeginn noch gekauft. Im nu ist der große Neureifen drauf und festgeschraubt. Gefühlt hat das ganze noch keine Std gedauert und wir fahren weiter. Zum Zoll – Ziel ist ja die Lodge auf Olafs handy.
    Und hier ist Olaf wieder im Vorteil. Während er nur umständliche und langwierige Zollübertritte kennt, gehen wir anderen 3 von im-Auto-sitzen-bleiben-und-durchgewunken-werden aus. Weit gefehlt. Es gibt eine Ausreiseprozedur, bei der jeder von erst zu Schalter 1 muß = Immigration. Hier muß jeder ein umständliches Ausreiseformular ausfüllen, das kein Mensch braucht und hinterher wahrscheinlich weggeworfen wird. Jeder Pass wird auf Echtheit geprüft dann geht es zum nächsten Schalter – der Polizei. Wieder geht jeder Pass durch den scanner, ob jemand von uns gesucht wird oder auf der Flucht ist. Keiner der Beamten ist richtig unfreundlich – aber freundlich ist anders. Fertig? Nein gefehlt – am Schalter 3 müssen wir die Ausfuhr für’s Auto genehmigen lassen. Alles müssen wir in eine lange Liste eintragen und der Fahrer muß unterschreiben, dass alle Angaben stimmen. Jetzt fertig? Nein – wir bekommen einen Ausreiseschein fürs Auto, der am Schlagbaum von einem ernsten Zollbeamten mit den Daten verglichen wird. Und noch mal müssen wir die Pässe zeigen. Endlich können wir weiterfahren…aber nicht wirklich. Das war ja nur die Ausreise aus Südafrika – jetzt kommt dasselbe Prozedere für die Einreise nach Namibia. Kein Scherz! ;-((( ein Scherz! ;-((( Einziger Unterschied: in Südafrika haben wir nichts bezahlt. Hier müssen wir fürs Auto zahlen: 295 Namibia Dollar – Das sind knapp 20,00 €. Der Aufwand dafür ist ein mehrfaches. Mit dem Ausfahrzettel in der Hand fahren wir zum Schlagbaum. Zu einer grimmig dreinschauenden Amtsperson, die sich ihrer Macht uns durchfahren zu lassen oder zeitlich zu ärgern voll bewußt ist. Und uns dies spüren läßt. Ich war für die 50 m durchs Niemandsland noch nicht angeschnallt weil ich wußte, dass ich wieder raus muß, ihm den Blick in den Kofferraum zu ermöglichen. Das würde eine ‚fine‘ von 1.000 Dollar kosten – man muß jeden m angeschnallt sein. Das kann ja noch heiter werden, denke ich und daran, dass wir Bier; Whisky und Lebensmittel hinten drin haben. In Reisemengen f.d. Selbstverzehr. Aber weiß ich denn ob die Einfuhr von Alkohol oder Lebensmitteln erlaubt ist… Er hält unsere Pässe in der Hand und behauptet die beiden hinten wären auch nicht angeschnallt gewesen – und erhöht die ‚fine‘ auf 3.000 $. Mit der Bemerkung, dass die Deutschen den Namibiern das zurückgeben sollten, was sie ihnen die letzten 150 Jahre genommen hätten. Oje – so einer, denke ich. Ja so einer – denn mit einem Obulus von 200 $, die Olaf ihm gibt, geht die Schranke auf.
    400 m weiter ist die Orange River Lodge und daneben eine Tankstelle. Hier versuchen wir zu klären, wo wir einen Reifen bekommen können. Nun ja – Namibia ist ein dünn besiedeltes Wüstenland und die nächste Stadt in der das evtl möglich seinkönnte ist Keetmanshoop ca 350 km weiter – nicht wirklich in unserer Tourrichtung. Nachtrag: … aber sicher ist das nicht, dass wir den Reifen dort bekommen. Na toll! DerTankstellenkunde, der un s das mit dem Tankwart helfenwollend erzählt fährt das gleiche Auto wie wir. Und hat einen Reifen auf der Ladefläche. Dieselbe Größe. Aber Olaf als erfahrener Pannenhelfer winkt ab. Anderes Fabrikat; ohne Felge (es gibt nichts in der Nähe, die das machen könnten und ausserdem ist der Reifen gebraucht und bereits abgefahren.
    Hinzu kommt ein weiteres Problem. Wir sind in Namibia und unsere südafrikanische Datenkarte geht hier erwartungsgemäß nicht mehr. In der Tanke können wir eine neue Karte kaufen – aber nicht ausprobieren, da der Sendemast seit 2 Tagen defekt ist… Kein Telefon, kein Internet – da fühlt man sich schon fast tot.
    Heute können wir sowieso nichts mehr machen – also gehen wir in die Lodge und beziehen die Zimmer. Recht urig hier. Ländlich, mit grob bearbeitetem Holz, Strohdächern, einfachen Tischen. Aber sauber und geräumig. Und zu essen gibt es auch was. 2 Gerichte zur Auswahl ;-))) Aber das Bier ist herrlich kalt und zischt. 1 x, 2 x, mehrmals… Ich sag‘ den Jungs, dass mir irgendwie komisch ist und ich das Gefühl habe nicht richtig zu sein… Der Abend bleibt nett –wir sitzen auf der Terasse unseres Chalets und trinken noch eigenes Bier, Wein und Whisky – der, der’s mag.
    Damit geht dieser Murphy-Tag zu Ende.
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  • Day 15

    Sicherheit auf der Abtreibungsstrecke

    April 25, 2019 in South Africa ⋅ ☀️ 30 °C

    Da ich festgestellt hatte, dass booking.com mir den Unterkunftsbetrag bereits abgebucht hatte, war ich erstaunt, dass die Lodge ihn mir noch mal berechnete, mit dem Verzehr von gestern. Selbstverständlich spreche ich das an und zeige die Abbuchung. Man versucht nun den eigenen Betrag, den man meiner Credit Card bereits belastet hatte, wieder zurück zu holen oder zu kürzen. Keiner weiß wie - mit so was sind die Menschen hier doch überfordert. Es kommen immer mehr, die Ideen haben, wie sie’s machen sollen. Am Ende eine junge Frau, der ich auch die Abbuchung von booking.com zeige, um die Rechtmässigkeit meines Wunsches zu untermauern. Sie schaut sich das an und sagt, dass booking nicht zu ihren Gunsten abgebucht hat, sondern zu Gunsten der gegenüberliegenden Lodge in Süd A. Dies hier ist die Orange River Lodge – gegenüber ist die Orange River Rafting Lodge – die haben vor ein paar Jahren ihren Namen geändert und seitdem gibt es immer wieder diese Verwechslungen. Schöne Sch…. ! Hier haben wir zu Recht für die Übernachtung gezahlt – gegenüber werden wir wegen ‚no show‘ – gebucht jedoch nicht erschienen – von booking nichts zurück bekommen. Ein Glück, dass die Übernachtung für alle 4 zusammen nur 48 € kostete.
    Beim Frühstück diskutieren wir die Reifensache. Die Herren gestern sagten uns, dass unsere geplanten Wegpunkte alle nur über dirty roads erreichbar sind und wir nicht ohne Reservereifen fahren sollten. Also entschließen wir uns nicht 350 km in die lösungsungewisse Stadt nach Namibia zu fahren, sondern 110 km zurück nach Süd A. – nach Springbok – dort gibt es zumindest einen Toyota-Händler. Die Ausfahrt erfordert wieder dieselbe Prozedur – 2 x – die wir gestern für die Einreise erlebten.
    Dann sind die 110 km schnell gefahren. Bevor wir Toyota erreichen kommen wir an einem Reifenhändler vorbei und fragen hier nach. Er hat einen Reifen für uns. Gleicher Hersteller, gleiche Größe – anderes Profil. Kein Problem meint Olaf. Wir ordern den neuen Reifen und lassen den Ersatzreifen von der Stahlfelge nehmen, um dort den neuen Reifen drauf zu montieren und diesen als Reserve wieder unters Auto zu befestigen. Dann den Originalreifen auf die Leichtmetallfelge … gedacht – gemacht. Denkste. Die Leichtmetallfelge ist bei der Panne zu Schrott geworden. Wir brauchen icht nur Reifen, sondern auch die richtige Felge. Dem Reifenhändler ziehen tiefe Sorgenfurchen in die Stirn. Dauert größer 1 Woche…. Er ruft bei Toyota an – haben keine frei vefügbar. Aber 1 Satz auf Kommission für 1 Kunden. Unser Händler schwatzt auf den Toyotamann ein, bis wir 1 Felge kriegen. Der Reifenmeister und ich fahren selber hin und holen die Felge. Dann geht’s schnell – Olaf nimmt die Arbeit ab, wir bedanken uns für die endlos große Hilfe mit einem sehr guten Trinkgeld und setzen unsere Erlebnisreise wieder mit mehr Sicherheit auf den zu erwartenden Abtreibungsstrecken fort.
    Während der Wartezeit hatte ich mich mit PC an einen freien Schreibtisch gesetzt und gearbeitet. Mit WLAN vom ipad. Sah aus, als wäre ich Mitarbeiter des Reifenhändlers.
    Die Jungs haben die Zeit zum einkaufen genutzt und lunch mitgebracht. An einem kleinen Rastplatz haben wir es uns gut gehen lassen. Schnell haben wir die 110 km hinter uns gebracht und stehen wieder am Zoll. Mit der Erfahrung von gestern geht alles gefühlt schneller – dieses Mal auch ohne Bakschisch. Die Autogebühr haben wir aber wieder zahlen müssen. Land verlassen und wieder Einreise heißt neu zahlen.
    Das heißt aber es sieht danach aus, dass wir unser heutiges Ziel erreichen: die heissen Quellen vom Ai-Ais-Resort. Dort wollen wir auch übernachten. Doch ganz so einfach wie wir uns das vorstellen ist es dann noch nicht. Denn aus einer herrlichen deutsch-autobahnähnlichen Straße ohne Verkehr wird alsbald eine ‚gravel road‘. Die kann man noch gut und rasch befahren. Doch nach ‚gravel‘ kommt wieder ‚dirty road‘ – also so was wie gestern als wir uns den Reifen kaputt gefahren haben. Steine. Weicher Sand, Spurrillen, die einem eine arg unangenehme Massage bescheren und einem das Blut in Wallung versetzt. Richtig, richtig unangenehm. Doch Jürgen ‚fährt mit Erfahrung‘ – mit der Erfahrung eines Platten…Allen Unkenrufen zum Trotz kommen wir noch mit dem Restlicht des Tages an. Das Resort ist alt, verschlissen, wurde nicht viel dran gemacht, ist ziemlich schlecht ge-rated – dafür teurer als alle bisherigen Unterkünfte von uns. Es ist bekannt der heissen Quellen wegen, die es hier gibt. Bis zu 65° C kommen sie hier aus der Erde. Es sind viele Camper hier und typische Expeditions- und Wüstenautos. Mit Einzelradaufhängung; Wasser- und Benzinvorräten; Zelt usw. Ein warmer Aussenpool ist 24/7 h offen – die Schwimmhalle mit warmem Wasser nur bis 20:00 h. Während Jürgen fotografieren geht, um die Gegend mit dem letzten Licht noch einzufangen, gehen wir drei ins warme Wasser. Tut richtig gut, wenn man die letzten beiden Wochen stets den ganzen Tag im Auto gesessen ist. Das Haus ist eine archtektonische Niete, dem Archteken gehört die Lizenz entzogen. Keine ausreichend breiten Laufwege, zu den Zimmern kommt man nur über die Terassen der Nachbarn und nach Treppen steht man plötzlich vor Wänden und muß wieder zurück. Das schlechte rating ist immer noch zu gut – wahrscheinlich von den Campern, denen es besser geht, als den Hotelgästen. Wir entschließen uns gegen ein Essen im Restaurant und für die Plünderung unserer eingekauften Vorräte. Ein solches Essen mit Campingbesteck und rustikalem Charakter bestätigt immer den Charakter unserer Erlebnisreise. Wir haben noch genügend kaltes Bier, Wein und Jack Daniels ist auch mit am Tisch. Bekanntermaßen wird es ja früh dunkel – wenngleich nicht so früh wie im Krüger Nat Park – der ja ein paar tsd km weiter östlich liegt. Fritz kommt auf die Idee mal alle Lichter auszumachen und die unglaubliche Vielfalt von Sternen zu beobachten. So viele, wie man sie bei uns Zuhause nie zu sehen bekommt. Zu viel störendes Fremdlicht und zuviel Smog in der Luft, die die Anzahl der Sterne zum großen Teil schluckt.
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