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  • Day 57

    Torres del Paine 5 Tage 70km

    April 15, 2019 in Chile ⋅ 🌧 4 °C

    Puerto Natales, ein eher überschauliches Örtchen am südlichen Zipfel Südamerikas aber dennoch unser erstes Ziel in Chile. Auf unserer Agenda steht der Nationalpark Torres del Paine, den man mit Zelt,Schlafsack,Essen und genug warmer Kleidung in 5 Tagen und 4 Nächten bewältigen kann.
    Auf unserer bisherigen Reise haben wir schon viel schönes davon gehört aber leider ist die Jahreszeit für die Route (den W-Trek) eher suboptimal da der Winter näher rückt.
    Sogar erfahrene Wanderer haben es um diese Jahreszeit gar nicht erst versucht.
    Da kennen die anscheinend noch nicht die zwei bekloppten aus Dresden🙈.
    Also erstmal im Nationalpark angemeldet.
    Was man in der Hauptsaison 6 Monate eher machen muss und jetzt von heute auf morgen geht (sollte einem ja schon mal zu denken geben😅).
    Als nächstes haben wir uns mal in eine Info-Veranstaltung gesetzt, in der einem langsam klar wurde was da auf uns zu kommt.🙅😨
    Naja für einen Rückzieher war es zu spät deswegen haben wir uns unser Equipment ausgeliehen, Essen für 5 Tage eingekauft und dann ging es schon los.

    Als erstes stehen 2 Stunden Busfahrt und eine halbe Stunde Fähre über einen blauen Gletschersee an, wo einem bewusst wird wie weit man von der Zivilisation entfernt ist und es kein zurück mehr gibt🙈.
    Aber wir noch voll motiviert - ziehen mit unseren Rucksäcken gefüllt mit Ziegelsteinen (hat sich so angefühlt) los und legen die ersten 13,7km bei schönsten Wetter und mit einem ständigen unglaublichen Blick über die Berge Patagoniens bis zum ersten Camp zurück.
    "Nicht machbar zu dieser Jahreszeit" wurde uns gesagt solche Weicheier😏.
    Auf dem Weg dahin begegnete uns der 3. größte Gletscher der Welt. Zuerst nur am Hochizont und später aus nächster Nähe, lässt er einem den Atem stocken.

    Am nächsten morgen schneite es und die Temperatur war deutlich abgefallen und damit auch die Motivation aber wir mussten weiter also das nasse Zelt zusammengepackt und los. Dieses mal waren es 11km und das Wetter wechselte im Minutentakt. Die letzten zwei Stunden konnten wir uns vor Sturm kaum auf den Beinen halten nur dank unserer hölzernen Walkingsticks, die wir am ersten Tag gefunden haben, kamen wir unversehrt im Camp an, wo sich das Zelt aufbauen ziemlich kompliziert gestaltete und auch die Nacht wartete man eher darauf samt Zelt weg zu fliegen.
    Nicht weit von uns schlug auch das Niederländische Pärchen Axel&Anna ihr Zelt auf die wir immer wieder auf unseren Routen trafen.

    Am dritten Tag waren es knapp 14km, doch diesmal sollte auf unserer Route ein unglaublicher Aussichtspunkt liegen und so war es auch, mitten im Kessel der gigantischen Felsen und eines weiteren Gletschers wusste man garnicht wo man zuerst hin schauen sollte. Langsam wurde uns klar warum so viele über den Nationalpark redeten.
    In unserem Camp angekommen kochten wir uns zauberhafte Nudeln zum Dinner man könnte sagen nach so einem Tag waren es die besten Nudeln die wir je aßen😍

    Tag 4 mit 16km sollte zwar der längste dennoch angeblich der geschmeidigste Treck sein. Wir von den letzten Tagen schon leicht in Mitleidenschaft gezogen, starteten mit unserem Müsli in den Tag und liefen los. Nach 4Stunden und dem Gefühl, dass das Ziel schon vor uns liegt kam uns ein Wanderer entgegen bei dem wir uns erkundigten wie weit es noch sei:
    "Ca 4 Stunden" "ach und nur Bergauf" meinte er mit einem leichten grinsen... 😲😨😢😭😵
    Also nach einem endlosen Tag trafen wir im Camp ein wo auch schon Axel&Anna warteten.
    Sichtlich vom Tag zerstört gab es für uns nur noch etwas schnelles zu essen und unseren Schlafsack.

    Unser lang ersehnter letzter Tag sollte dann das Highlight werden: ein Anstieg zu viert bei Dunkelheit, um die berühmten Torres Felsen im Sonnenaufgang zu sehen. Doch leider waren die Torres nur leicht im Nebel zu erahnen und wir 4 stellten fest das die kompletten 5 Tage unser Highlight war.
    Somit begannen wir hochmotiviert und gemeisam unseren letzten Abstieg.
    Nach insgesamt 70km am bus angekommen mussten wir uns von unseren geliebten Stöcken verabschieden😢 und freuten uns nur noch auf eine heiße Dusche und ein ordentliches Bett.

    5 Tage an denen man körperlich und menthal an seine Grenzen gekommen ist aber ein Unvergessliches Erlebnis. 💑
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