• Die Geschichte mit den Eseln

    29. maj 2023, Namibia ⋅ 🌙 24 °C

    Heute war der eigentlich 2. Teil der Verbindungsetappe von Maun nach Chobe angesagt. Die freundlichen Menschen von Askiesbos haben die Katy auf einen Hänger geladen und durch den Tiefsand auf die Straße gekarrt, dort hab ich sie beim aufladen noch kurz umgeschmissen und dann waren wir unterwegs. Grenzübergang, 4 Stempel und dann führt die Straße durch einen Nationalpark und welche Straße ist das?
    Richtig, Schotterstraße! Zu dem Zeitpunkt war ich schon ein bisschen unrund, weil natürlich alles viel zu spät, eine überaus redselige Zollbeamtin und dann noch Schotter und vor mir eine ziemlich lange Fahrt. Elefantenwarnung, aber keine Elefanten. Auch auf der Schnellstraße jede Menge Elefantenwarnungen. Habe ich auf den 525km heute Elefanten gesehen?
    Keine einzigen. Verfehlte Ankündigungspolitik. Zwar Kudus, Impalas, allerlei Antilopiges, aber keine Elefanten. Enttäuschend.
    Jetzt aber die Spezialfrage! Warum gibt es in Botswana gar so viele Esel? Und wozu?
    Das wozu ist rasch erklärt. Natürlich für die klassischen Eselaufgaben. Holz tragen oder andere Lasten. Wagen ziehen, obwohl da sind sie nicht gut. Die Spuren, die sie hinterlassen, schauen schwer nach Alkoholeinfluss aus, wirklich! Obwohl, als mit dem Auto über staubige Feldwege zurückgefahren sind, ist in einem Höllentempo ein Gespann mit 4 Eseln nebeneinander entgegengekommen, Ben Hur ein Kinderprogramm dagegen!
    Also warum?
    Botswana ist ein großer Exporteur von Rindfleisch in die EU. Vor einigen Jahren hatten sie hier die Maul- und Klauenseuche. Worauf die EU Massnahmen forderte, die insbesondere in dem Okawangoviertel streng umgesetzt wurden. Verständlich, weil warum? Weil dort hauptsächlich ein Stamm wohnt, dem der Präsident nicht angehört. Deswegen wurde dort der größte Teil der Rinderpopulation gekillt, aber der Präsi in seiner unendlichen Grossmut und Weitsicht führte eine Quotenregelung ein , wer errät es?
    Esel für Kühe, richtig. Den Eseln gefällt das, sie vermehren sich gut, besser als die Kühe, werden auch weniger krank und sind inzwischen so viele, dass sie den Wildtieren das Futter wegfressen.
    Höre ich einen Einwand? Eselmilch? Nicht das wahre. Wenig Ertrag und kompliziert, weil man das Junge immer daneben haben muss, weil ohne gibt die Stute die Milch nicht her.
    Blede G‘schicht. Man streitet um die Quoten und so ist das mit den Eseln.
    Wieder was dazugelernt. Das Lexikon des unnützen Wissens wächst und wächst.
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