• Schiffswrack Zeila

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    22. marraskuuta 2024, Namibia ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute morgen ging es zunächst kerzengerade nordwärts über Henties Bay nach Cape Cross, wo sich vor erst wenigen Jahren ein Robbenkolonie angesiedelt hat. Eine große, man sagt 250.000 Tiere.
    In Walfish Bay sollen es 70.-80.000 Robben sein. Auch nicht wenige.
    Schon dort war es laut, hat es gestunken, schon dort hat man einzelne tote Robben und Robbenbabys gesehen.
    Aber alles nichts gegen das Inferno von Cape Cross. Wenn es jemand soziologisch gebildeten unter den geschätzten Lesern gibt, kann die/der vielleicht weiterhelfen, wie weit sich bestimmte Dinge in der Vielzahl potenzieren bzw. Exponentiell verstärken.
    Zum Beispiel der Gestank. Das sind nicht nur die Ausscheidungen von 250.000 Robben. Das sind unendlich viele Plazenten, in unterschiedlichen Aggregatszuständen, die vor sich hin vergammeln, dazu unzählige Robbenbaby, die meisten lebendig, wahnsinnig viele tot, wahrscheinlich überrannt, zerquetscht von den Müttern, die allein, mit dem Baby im Gefolge oder am Schlaffitchen zum Wasser drängen. Mütter und Babys suchen und finden sich an sich per Ruf und Geruch. Ob und wie das in dieser Pestilenz und Kakophonie funktioniert, entzieht sich meiner Vorstellung. Oft genug einfach nicht, wie herumirrende Babys zeigen oder die, die niemanden mehr gefunden haben.
    Zu all diesem Horror noch das normale Robbenprogramm: streiten, kämpfen, fressen.
    Kein schöner Ort für einen Menschen, vielleicht ursuper für die Robben? Kanns nicht sagen. Woher kommt dieser unfassbare Abstand im Leben der einen und der anderen Kolonie? Selbe Art, 130km weiter. Stress durch Masse?
    Keine Empfehlung. Sicher nicht.
    Und der Tag war eigentlich im Eimer.
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