Die Orange-Tour

huhtikuuta - toukokuuta 2023
25-päiväinen seikkaillu — Rosl unterwegs Lue lisää
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  • Päivä 26

    Heilige Eide. Aber Lüderitz?

    11. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ ☁️ 14 °C

    Heilige Eide gibt‘s heute gleich zwo.
    Der erste:
    Nie wieder werde ich a priori schlecht über Verbindungsetappen reden. Da hab ich durchwegs die erstaunlichsten Dinge gesehen. Die Karoo, gestern die wildesten Landschaften, heute wieder einige großartige Canyons und zuletzt hab ich die Namib durchquert und keine Photos gemacht.
    Eid zwo:
    Wenn ich nicht 100% sicher bin, dass der Tank bis zur Endstation reicht, dreh ich für die letzt Tankstelle sogar um.
    Doppelschwör!!
    Kaum nämlich war die letzte Tanke 5 Minuten vorbei, ging die Tankuhr auf die Position, wo es dann oft schnell geht. Schneller als 120km? Vielleicht. Vielleicht auch nicht? Wer will sich das ausgerechnet in der Namib überlegen?
    Keine Photostops bei den Namib-Pferden, das wartende Publikum verzweifelt!
    Dünen bis an die Berggipfel, jedoch…
    Die letzten 30km in bemerkenswerter Schräglage, weil dort immer der Wind so geht.
    1 Liter war noch im Tank. Nicht viel.
    Aber Lüderitz?
    Lüderitz war der Hafen für Deutsch Südwest Afrika. Dynamischer Start, Eisenbahn, WK I aus. Bissl Bergbau seither, interessante Adressen. Basically ein verstaubtes windiges Kaff.
    Was in Gottes Namen mach ich also hier?
    Das, meine lieben, kriegt ihr morgen serviert. Geduld!
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  • Päivä 27

    Kolmanskop Ghost Town

    12. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ 🌬 14 °C

    Damit wäre wohl alles aufgezählt, was jemanden motivieren könnte, sich hierher zu bewegen.
    Ausser man möchte wissen, ob es stimmt, dass die Leute hier den Wind erfunden haben. B‘soffene G‘schicht wahrscheinlich.
    Jedenfalls Wind genug, überhaupt wenn das Wetter nicht so gut ist. Heute war‘s etwas unfreundlich mit 48km/h in der Früh, 85 am Nachmittag. Zur Veranschaulichung, ernsthafte Schräglage bei Geradeausfahrt, die Luft ist dicht gelb, der Sand sticht durch die Wäsche und kommt durch alle Ritzen in den Helm. Von der Straße sieht man nicht viel, es ist allerdings kaum unterscheidbar, pb das Verwirbelungen sind, die gerade über die Straße geblasen werden oder ob der Sand schon liegen geblieben ist. Ich bin ja nicht heikel, aber feiner Sand auf der Fahrbahn, das hatten wir schon. Selbst mit Stollis bin ich noch immer am Nervenzusammenbruch, wenn‘s zu rutschen anfängt.
    Schräg war, als ich beim bezahlen des Eintritts in einem Kaphäuschen nicht einmal das Visier des Helms aufgemacht hab. Es war so sicher und ruhig da drin nach diesem Inferno. Abgesehen davon, dass der elende Sand blitzartig in Mund, Nase, Ohren ist, tut er einfach überall weh. Soviel zum körperlichen Erlebnis eines Sandsturms.
    Und die Geisterstadt, besser die Geistermine? Eine alte Diamantenmine, die Anfang des Jahrhunderts 20% des Weltaufkommens beisteuerte und das zu einem Zeitpunkt, wo die Leute nebeneinander durch den Sand gerobbt sind und Diamanten geklaubt haben.
    Mit mir unterwegs waren ältere Germanen, die zum 2. Mal dort waren und sich beschwert haben, dass ein Kühlschrank umgestellt war.
    Empfehlung?
    Nein.
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  • Päivä 28

    Versprochen ist versprochen

    13. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ 🌙 16 °C

    Woher hat die Kelmanskop eigentlich ihren Namen? Der erste Finder einrs Edelsteins? Der zwölfte Generaldirektor? Weit gefehlt.
    Als die Eisenbahn zwischen Lüderitz und Windhoek noch nicht gebaut war, lief der Nachschub über Ochsenwagen. Man stelle sich vor! Das Tempo!
    Auf dem bewussten Hügel geriet der Lenker eines Ochsenfuhrwerks, ein Herr Kelman, in einen Sandsturm. Die Ochsen büchsten aus, und seither hat die Kuppe ihren Namen.
    So einfach kann das laufen.
    Und weil vor Tagen versprochen gibt‘s Photos von der Namib nachgeliefert.
    Änderung im Routenplan. An sich hätte ich auf einer Schotterpiste kerzengerade nach Norden fahren wollen. Quasi in letzter Minute hat mich eine Warnung von jemandem erreicht, der das heruntergefahren ist inklusive 2 Patschen.
    Langer Umweg von 600km plus und plötzlich hat es tagsüber nur 14-19 Grad.
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  • Päivä 29

    Planänderung

    14. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ 🌙 18 °C

    Heute kann ich weder mit Photos noch Geschichten aufwarten, reine Verbindungsetappe. Aktueller Aufenthalt in Maltahöhe, ein unbeschreibliches Kaff mit passablem Hotel.
    Dafür Planänderung: an genau dem Tag meiner Abreise wurde im Sudan zu kämpfen begonnen. Nachdem Äthiopien seit Jänner verrückt spielt, Ägypten seit März wäre das schon eine komplizierte Übung gewesen, in den Sudan zu kommen, aber das wollte ich.
    Jetzt allerdings ist die Route nach Norden endgültig dicht. Stellte sich die Frage, wie weit fahre ich noch hinauf und was will ich noch sehen? Und überhaupt.
    Der neue Plan:
    Nach 1 Monat und 7.000km bin ich jetzt in Mittelnamibia. Namibia wird nach Norden gemütlich ausgefahren, dann geht‘s nach Osten nach Zambia, dort ist noch nicht gesichert wieviel Zambia und ob überhaupt Zimbabwe und dann gemütlich durch Botswana zurück nach Johannesburg, wo Katy auf ein Schiff geht und ich in einen Flieger. Das sollte Anfang/ Mitte Juli sein. Das ist dann auch genug.
    Weiter Richtung Malawi, Tanzania, Kenia zieht‘s mich nicht mehr.
    Fragen dazu bitte an mich, Tanja kann dazu keine weiterführenden Auskünfte erteilen. Außerdem fährt sie gerade nach Rom und hat keine Zeit.
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  • Päivä 31

    In die Wüste

    16. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ ⛅ 25 °C

    Letzte Station war Maltahöhe, taktisch schlau gewählt, weil die Straßenkarte zur Hälfte geteerte Bundesstraße versprach, gut zum aufwärmen, dann Schotter - Ernstfall, denn beim Schotter hab ich heisse 30km Fahrpraxis unter Laborbedingungen. Aber gut, langsam anpirschen. Damit war aber dann nichts, denn der Teer hörte genau bei der Ortsausfahrt auf. Leise Panik. Umdrehen ausgeschlossen und irgendwie hat‘s dann ja funktioniert mit viel Fürchten und Heulen und Zähneknirschen, es hat sich eingespielt. Eine deutliche Verschlechterung des Straßenzustands in Richtung Waschrumpel auf den letzten 50km inklusive 12km Sand dem alten Angstgegner. Die neuen Reifen haben zwar geholfen, aber der Sand…
    Hervorragendes Quartier in Sesriem, selten war das so verdient.
    Von hier nimmt man Sossusvlei in Angriff, darüber mehr in unserem nächsten Kapitel.
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  • Päivä 31

    Sossusvlei

    16. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ ⛅ 25 °C

    Sossusvlei ist eine Senke in einem Nationalpark, wo in diesen Tagen ein Fluss endet, der einmal im Jahr für 3 Monate fließt, dann die Senke mit Wasser füllt, mit dem dann Flamingos von der Küste Spaß haben. Im September sind dann Wasser und Flamingos wieder weg. Heuer hat es gar nicht geregnet, daher kein Fluss. Deswegen kommt man hier aber nicht her, eher wegen des Gegenteils, der Dünen wegen, die hier zu den höchsten und schönsten zählen und wegen Deadvlei, etwas vom traurigsten.
    Auf einer Düne war ich oben, bis es mir doch ein bissl zu viel Grat und Abgrund links und rechts wurde. Jedenfalls, unbedingte Empfehlung!
    Deadvlei: bis vor 900 Jahren floss der Fluss hier durch zum Meer, dann kam eine Klimaveränderung, die Dünen haben diesen Bereich isoliert und seither ist es dort so trocken, dass die ohnehin abgestorbenen Bäume nicht einmal verrotten können. Sehr einsam, sehr traurig, sehr schön.
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  • Päivä 32

    Friss Staub

    17. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ 🌙 18 °C

    Das gute / schlechte an Sossusvlei ist, dass das (noch) ein Schatz ist, der gehoben werden will. Den man sich verdienen muss, denn es gibt ausschließlich den Landweg hinein und hinaus und, Schwestern und Brüder, der geht in beiden Richtungen ausschließlich über Schotter. Grober Schotter, feiner Schotter, viel, wenig, sandiger Schotter. Und aus für mich noch immer nicht nachvollziehbaren Gründen dauernd in Kombi mit Waschrumpelpisten. Besonders dann gut, wenn man gerade ein flach ausgefahrenes Stück genießt und aus unerfindlichen Gründen tun sich 100 m Querrillen auf. Umlenken geht zu dem Zeitpunkt nicht mehr, einfach auslassen ist auch keine Alternative, vom Gas gehen ist ganz schlecht, denn dann fängt alles zum Schwingen und Pendeln an, was sich nicht gut anfühlt. Einzige Möglichkeit ist IMMER am Gas zu bleiben bzw. ein bisserl Nachzuschieben. Reine Nervensache. Ich meine zwar, in diesen Tagen ganz gut schotterfahren gelernt zu haben, besonders im heutigen 8-Stunden-Intensivkurs, ob ich das neu gewonnene Wissen noch einmal anwenden will, steht auf einem anderen Papier. Über so eine Distanz von 300km sowieso nie wieder.
    Heutige Destination Walvis Bay, beim ersten Hinschauen wieder so eine staubige, kalte Küstenstadt. Hier aber gilt es eine Mission zu erfüllen, bevor ich eine paar städtische Erholungstage in Windhoek nehme.
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  • Päivä 32

    Sonderausgabe Die Einsamkeit der Landstr

    17. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ 🌙 14 °C

    Aus besonderem Anlass eine Sonderedition. Es immer etwas ganz besonderes, in aller Zufälligkeit auf Reisen liebenswürdige Menschen kennen zu lernen. Gestern hatte ich einen wunderbaren Abend mit einem Engländer und 2 Südafrikanern, heute auf der einzigen Raststation / Tankstelle auf den 300km Schotter Doreen und Steffen aus Leibzig. Worauf es hinauslief: wir sind uns auf der Strecke wieder begegnet. Wenn ich auf der Strecke an Ihnen vorbeigefahren bin, war ich froh, dass sie hinter mir waren, weil man weiß ja nie…
    Jedenfalls haben sie mir gerade ein Video geschickt, wo man einiges ganz gut erkennt: wie Steffen laufend die Spur wechselt, um von diesem Rüttelscheiss wegzukommen oder um tiefem Sand oder Schotter auszuweichen, damit ihn der nicht frisst, während ich auf einer möglichst sauberen 30cm Spur aus denselben Gründen möglichst ohne Seitenbewegung dahinziehe.
    Und abgesehen vom motoristischen - die völlige Abwesenheit von irgendetwas oder irgendjamandem!
    Heute muss ich einen Hörtip anbringen: Eddie Hinton, Dear Y‘all.
    Enjoy!
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  • Päivä 33

    Im Auftrag von…

    18. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ 🌙 16 °C

    Walvis Bay zunächst. Von namibischen grauen, nebligen, kalten, sandig-staubigen Hafenstädten habe ich auf Dauer genug. Da muss niemand hin.
    Und ich?
    Nun, wenn man von Sossusvlei kommt, ist das die erste Ortschaft nach 300km. Hier bleibt normal niemand, sondern fährt 30km weiter nach Swakopmund, wo es angeblich netter ist. Hmm, ich will‘s nicht wissen.
    Der Auftrag!
    Es waren 2 Brüder in Hamburg, die es in die Welt zog. Den einen der Liebe wegen nach Traismauer, wo er sich künftighin der Produktion von Christbaumschmuck widmete. Den anderen verschlug es (ausgerechnet!) nach Walvis Bay, wo er Karakul-Schafe züchtete. Das ist die Rasse, aus deren Häuten Persianer-Pelzmäntel hergestellt wurden. Jedes Jahr buchte er ein Passage auf der Bremen, besuchte die Verwandtschaft in Hamburg und in Traismauer und wie sich oft eins ins andere fügt, kam von dort der Christbaumschmuck nach Südwestafrika.
    1958 verstarb Johannes Eggeling in Walvis Bay und sein Enkel Cary, mit dem ich in der Schule war, hat mich ersucht, doch beim Onkel, den er nie kennengelernt hat, vorbeizuschauen.
    Weil, das Grab liegt nicht wirklich am Weg.
    Aber leider, was soll ich euch sagen, 3 Friedhöfe hab ich abgeklappert, einer älter und trauriger als der andere, ich hab das Grab nicht gefunden. Vielleicht ist der Grabstein schon zu verwittert, vielleicht gibt es das Grab gar nicht mehr, niemand da, um zu fragen. Ein zufällig anwesendes Ehepaar hat mir beim Suchen geholfen, hat mir die anderen Friedhöfe gezeigt, die ich nie gefunden hätte, leider vergebens.
    Deeply sorry, Cary, ich hätte den Onkel gerne besucht.
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  • Päivä 34

    Heute Ruhetag

    19. toukokuuta 2023, Namibia ⋅ 🌙 15 °C

    Wie produktiv so ein Ruhetag sein kann. Wir sind in Windhoek, die letzte Regenerationspause war in Cape Town vor fast 2 Wochen. Die Route durchaus herausfordernd, kein Laundry Service seither, d. h. Alles dreckig staubig bis zum Anschlag, Windschild undurchsichtig paniert, die Sitzbank detto, die Motorradkombi, die Packtaschen klebrig zum angreifen - yack!!
    Daher heute Reinigung, Wäscherei, Putzen, Trocknen, eine Wohltat!
    Reiseplanung, nächster Check.
    Eigentlicher Plan ist an die angolanische Grenze, Wasserfälle spektakulär aber schwerer Schotter mit teilweise motorraduntauglichen Passagen - gestrichen. Mach ich beim nächsten Besuch mit Tanja im 4WD.
    Der Weg nach Osten eher ohne Höhepunkte, daher Umplanung. Davor aber check, recheck, doublecheck.
    Von der Stadt hab ich noch nichts gesehen, das kommt morgen.
    Sonntag kriegt Katy eine Überprüfung, Reifen, Luftfilter, sind noch alle Schrauben fest und vorhanden? Sicherheitscheck.
    Wenn sich jemand fragt, warum schon wieder die Reifen? Wir hatten zwar schweres Gelände aber auch viel Asphalt, den vertragen Stollies nicht gut. Deswegen.
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