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  • Day 27

    Australian Border Force • Mackay

    May 6, 2023 in Australia ⋅ ☁️ 26 °C

    Die australische Border Control steht pünktlichst und bewaffnet um 07:00 Uhr mit neun Offizieren und einem Hund an unserer VAVA-U.

    Im straffen Ton und bestem australischen Dialektenglisch wird die Crew an Deck gerufen. Zeit dafür 2 Minuten!
    Ausführung bitte schnellstens mit Pass und Handy in der Hand!!

    Damit wissen wir, hier wird es heute in die Tiefe gehen und müssen noch zwei Crewmitglieder wecken, damit der erste Eindruck schonmal nicht schief geht.

    In den nächsten 4 Stunden läuft folgendes ab,

    9 Officers, ein Hund und eine Dame der Biosecurity durchsuchen unser Schiff minutiös und detailliert, alles sehr professionell.
    Die Handys müssen im Flugmodus sein und werden einzeln in ein Couvert gesteckt. Der Pin muss auf dem Umschlag stehen und tatsächlich, die Handys werden während der Schiffskontrolle durch zwei Spezialisten entschlüsselt und durchsucht.
    Hinter die Schränke und in die Hohlräume gelangen die Beamten mit einem Endoskop um auch die kleinsten Verstecke zu durchleuchten.
    Im Vorschiff werden mit Akkuschraubern sogar die Kollisionsschotten geöffnet. Diese sind sonst immer wasserdicht geschlossen und vollständig mit Styropor ausgefüllt, da sind jetzt mehrere Kubikmeter abzuarbeiten. Es tönt im Cockpit wie beim Radwechsel oder als würden Löcher in den Rumpf gebohrt.

    Unserem Skipper Martin kommen die ersten Schweißperlen auf die Stirn und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
    Bald kommt ein Officer und erklärt mit entschuldigenden Worten was Sache ist und lässt den Skipper mitwirken.
    Die Crew muss derweil im Cockpit sitzen und führt Smalltalk mit dem zugeteilten Überwachungsofficer. Einmal eröffnet er das Gespräch ein anderes Mal wir über Gott und die Welt, zwischendurch Fangfragen.

    Auch das Unterwasserschiff wird Kameratechnisch untersucht. Blöd ist, wir haben zwei Rümpfe, da kommt man an die sich zugewandten Rumpfseiten schlecht ran, wieder zieht eine halbe Stunde ins Land.

    Im Kopf überschlagen wir die Kosten: 9 Mann und ein Hund während 4h à 150 Euro = 6.000 Euro ohne Backoffice, dafür kommt der australische Staat auf.
    Währenddessen kommt die Biosecurity-Lady mit zwei Fragebögen und untersucht sämtliche Lebensmittel. Freundlicherweise erlaubt sie uns während ihrer Präsenz, es ist unterdessen 10:30 Uhr, zu frühstücken. Alle offenen Lebensmittel würde sie danach mitnehmen. Auch sie sucht nochmals das Schiff nach versteckten Mitreisenden also Käfer, Geckos und Ungeziefer ab.
    Sie stellt die Rechnung für die VAVA-U: 1h = 400$ AUS (240 Euro) + 100$ AUS (60 Euro) für den gefüllten Abfallsack mit Lebensmitteln.

    Im Nachhinein stellt sich heraus, das vorige Woche in Sydney 120kg Kokain in Kaffeebohnen versteckt, auf einem einreisendem Schiff entdeckt wurden. Gleichzeitig wird ein gelber Katamaran als Geisterschiff gesucht, unsere VAVA-U hat einen gelblichen Decksanstrich.

    Vielleicht deswegen das straffe Höherschalten und ausgedehnte Untersuchen der Border Control an unserem Schiff.

    Wir sind völlig aus dem Konzept für diesen Tag und müssen angesichts der vorangeschrittenen Zeit nochmals neu planen.

    Lebensmittel-Einkauf; Australische Gastflagge und Grillkohle stehen auf der Versorgungsliste. Zudem suchen wir ein nettes Lokal für‘s Abendessen, gehen ins Mackay-Downtown und am Harbour Beach spazieren. Dafür stehen uns zwei Marina-Mietwagen (je 40 Euro/24h) zur Verfügung.

    Mit der Gastlandflagge haben wir kein Erfolg, der einzige Flaggenladen in der Stadt ist Samstag geschlossen. Es wird morgen selbst eine australische Standarte hergestellt. Ausdrucken, Einlaminieren und am Flaggenmast befestigen.

    Zum Abendessen im „The Deck Steakhouse“, es gibt ordentlich gegrilltes australisches Rindfleisch vom feinsten, tritt noch eine Cover-Band auf und lässt uns den Tag mit dem Absacker ausklingen.

    Morgen Früh um 07:00 Uhr legen wir ab Richtung Whitsunday Islands, ein Highlight an der australischen Ostküste.
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