• La Paz

    August 9, 2016 in Bolivia ⋅ ⛅ 14 °C

    Boliviens Hauptstadt liegt auf mindestens 3'640 m.ü.m. und ist somit die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Etwas irritierend ist jedoch, dass La Paz in einer Art Tal erbaut wurde und sich gleich oberhalb die etwa gleich grosse Stadt 'El Alto' (Die Höhe) befindet.

    Wir schlossen uns einmal mehr einer Walking-Tour an. Die beiden Guides erzählten uns vom Gefängnis, welches sich mitten in der Stadt befindet. Die Gefangenen leben dort wie in einem kleinen Dorf; sogar mit Frau und Kind! Es gibt Restaurants und Geschäfte, und die Kinder gehen ganz normal zur Schule. Vor einiger Zeit wurden noch Führungen durch das Gefängnis angeboten, aber da es zu gefährlich war, wurden diese Touren abgeschafft. Illegal werden aber immer noch vereinzelt Führungen angeboten. Unsere Guides rieten aber zwingend davon ab und erzählten von einem Holländer, der mit einem vermeintlichen Tourguide ins Gefängnis ging. Der Guide verschwand jedoch und als der Holländer den Ort verlassen wollte, meinten die Wächter, er wolle ausbrechen, denn schliesslich gab es keine offiziellen Führungen mehr. So blieb der arme Typ im Gefängnis, bis er sich freikaufen konnte...

    Wir besuchten den Witches-Market (Hexenmarkt), welcher nicht eine Touristenattraktion sei, sondern von den Einheimischen rege aufgesucht würde. Hier gibt es für oder gegen alles etwas zu kaufen. Von Mittelchen gegen Kopfschmerzen über Pülverchen bei Potenzproblemen, alles sei wirksam! Für uns das wohl Seltsamste waren die konservierten Lamababys. Sie sollen Glück bringen und gelten als Opfergabe an Pachamama, der Mutter Erde. Darum werden sie verbrannt und ihre Asche unter dem Haus verstreut (bevor der Bau beginnt natürlich).
    Ist es ein grösseres Gebäude, benötigt man jedoch einen lebenden Menschen, den niemand vermissen würde. Und so verschwanden die Obdachlosen... Heute sei dies aber ein Verbrechen und würde nicht mehr praktiziert - sagten die Tourguides jedenfalls. Sie betonten auch, dass die Lamababys immer des natürlichen Todes gestorben seien. Na, immerhin!

    So spannend die Geschichten auch waren, La Paz selber konnte uns leider nicht überzeugen. Die Stadt ist chaotisch, laut und mit Abgasen erfüllt.
    Die beiden Tage, die wir aufgrund eines Streikes länger in der Eineinhalbmillionen-Stadt verharren mussten, verbrachten wir ausschliesslich in unserem genialen Hostel 'Wild Rover'.

    Was wir hingegen feststellen durften, ist, dass die Menschen weitaus freundlicher sind als erwartet und wir bisher überraschend gut gegessen haben.
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