• Yungas-Strasse / Death Road

    August 10, 2016 in Bolivia ⋅ 🌙 19 °C

    Als gefährlechste Strasse der Welt wird eine 64 Kilometer lange Strecke unweit von La Paz bezeichnet.
    Den ungemütlichen Namen Death Road erhielt die Yungas-Strasse bereits bei ihrer Entstehung, denn während des Baus kamen tausende von Arbeitern ums Leben. Auch nach der Fertigstellung blieb die Strasse ihrem Namen treu. Da die Spur an einigen Stellen nicht mehr als eine Autobreite breit ist, und auch sonst nie breiter als eineinhalb Autobreiten wird, fanden zig Autofahrer beim Versuch mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zu kreuzen, den Tod, da sie den tiefen Abgrund hinunter stürzten.
    Erst 2007 wurde die Umfahrungsstrasse eröffnet, und somit eine Alternative um von La Paz in den Regenwald und die dort liegenden Dörfer zu gelangen. Seither wird die Yungas-Strasse kaum mehr benutzt. Nun wird sie als Abenteuer-Biketour angepriesen und ist eigentlich der Grund, warum viele Reisende in La Paz einen Stopp einlegen.

    Wir meldeten uns auch an für so eine Bike-Tour. Nachdem es zuerst hiess, wir könnten doch nicht gehen, da in der Nacht zuvor Schnee (Schnee!!!) gefallen sei, verkündeten uns die Guides, wir würden halt nicht zuoberst starten.
    Wir erhielten Knie- und Ellbogenschoner; einen Anzug bestehend aus Hose und Jacke aus einem Material, wie es Töfffahrer tragen; Handschuhe; einen Helm und ein sehr gutes Bike. Alejandro, der Guide erklärte jedem einzeln, wie Bremsen und Gangschaltung funktionierten. Irgendwie gut, aber irgendwie dachte ich, mussten da schon ziemliche Idioten in einer seiner Gruppen mitgefahren sein.

    Die erste Strecke war zum Üben gedacht, denn es war noch die neue, zweispurige, asphaltierte Strasse. Die Strecke war einfach und problemlos zu bewältigen. Mein grösstes Problem waren meine halbabgefrorenen Finger, denn es war schweinekalt!

    Als zweite Etappe stand nun die echte Death Road an. Und ja, ich hatte Schiss. Ich meine, die Death Road heisst ja nicht einfach so Todesstrasse! Und meine Finger drohten abzubrechen, wie soll ich da noch bremsen - schliesslich ging es nur bergab!?
    Im Nachhinein muss ich sagen, es war gut machbar.
    Ich war aber auch froh darüber, dass wir eine gemütliche Gruppe hatten. Mir wurde bewusst, dass in einem Kamikazen-Turnverein (den ich wirklich vermisse) gross geworden bin und wahrscheinlich vorallem daraum Angst hatte. Den mit den TV-Leuten in der Gruppe, wären wir etwa eine Stunde schneller gewesen...

    Unser Tourorganisator 'Altitude-Biking' war sehr gut und sicher. Alejandro stoppte regelmässig und erklärte uns die folgende Etappe. Somit wussten wir immer ziemlich genau, was auf uns zukam: mal war die Strasse besonders schmal; es gab einen Bach zu durchfahren; die Steine waren lose; ein Wasserfall fiel auf einer Seite herunter oder die folgenden Kurven waren sehr scharf. Steinig, rutschig und kurvig war die ganze Strecke und es gab auch Stürze, wobei wir zwei nicht involviert gewesen waren.
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