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  • Day 7

    14 auf einen Streich!

    May 20, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Nachdem unsere letzten beiden Tage ganz im Zeichen der steinigen Riesen stand, hieß es heute für uns auf zur Wal- und Delfintour. Auf Letzteres freuten wir uns tatsächlich am allermeisten, so hatten wir im September 2022 in Kroatien bei der Delfintour überhaupt kein Glück. Lediglich ganz viele Möwen bekamen wir damals zu sehen. Die majestätischen Geschöpfe im Ozean bekamen wir bereits 2019 in Südafrika zu Gesicht. Deshalb liegt unser Hauptfokus auch auf den Delfinen. Gottseidank hatten uns bereits mehrere Reisende versichert, das man hier auf den Azoren mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Delfine sieht. Unsere Motivation und Vorfreude stieg dementsprechend auch bis ins unermessliche. Heute sollte es endlich so weit sein!
    Doch bevor wir unsere Wal- und Delfintour starteten, schauten wir uns Horta, eine Stadt an der Südostküste Faials an. Glücklicherweise hatten wir hier absolut keine Probleme einen kostenlosen Parkplatz inmitten der kleinen Hafencity zu finden. Ein Parkplatzproblem wie wir es aus Kroatien kannten, gibt es hier überhaupt nicht. Gefühlt 500 m kann man hier bedenkenlos sein Auto kostenkose abstellen und den ganzen Tag bedenkenlos stehen lassen. Echt super. Kein Vergleich zu anderen europäischen Städten. Allgemein gibt es hier sehr wenig Autos und alles ist ruhig und gediegen, was einen Aufenthalt sehr angenehm macht. Anschließend schlenderten wir entlang der sehr schönen Uferpromenade und genossen die Aussichten. Ein rundum ruhiger Start in den Tag. Dann durfte natürlich ein kurzer Stopp in der legendären „Peter Cafe Sport Bar“ nicht fehlen. Der Must to do Location in Horta. Hier genossen wir einen super leckeren Cappuccino und stimmten uns in den Tag ein. Danach suchten wir die erstbeste Apotheke auf, denn leider hatte es Eric bereits am ersten Tag gesundheitlich sehr erwischt und ein paar Lutschbonbons mussten organisiert werden. Aber auch das war hier absolut kein Problem, immerhin ist Hort touristisch sehr gut erschlossen. Dann bemerkten wir so langsam ein kleines Hüngerchen. Also schnell das erstbeste Restaurant rausgesucht und noch fix eine Pizza geteilt und für die ca. 3 h Wal- und Delfintour gestärkt. Ob das wirklich eine so schlaue Idee war? Immerhin wussten wir bis dato noch gar nicht, mit was für einem Boot wir auf Tour gehen werden. Egal. Die hungrigen Bäuche mussten gefüllt werden. Danach ging es schnurstracks zum Treffpunkt für die Tour. Hier erfuhren wir schnell, dass es für Menschen mit Rückenproblemen und Schwangere ungeeignet ist. Plötzlich vielen die Worte „in die Knie gehen“ und „Zodiac“. Darauf war ich jetzt natürlich überhaupt nicht eingestellt. Was ist, wenn ich plötzlich massive Probleme auf dem Boot kriegen würde und wir die Tour komplett absagen müssten? Was wäre, wenn meine Prothese Schaden nehmen würde? Was, wenn ich die Tour nicht mal antreten dürfte? Egal. Einatmen. Ausatmen. Abwarten. Die Papiere, für die eigene Verantwortung unterschreiben und einfach nett lächeln. Keine Nervosität anmerken lassen. Wird schon alles gut gehen. Nachdem wir die Einweisung bekommen hatten, hieß es auch schon Sachen anziehen. Alle bekamen regenfeste Kleidung, denn auf so einem Zodiac kann man bei starkem Wellengang (Heute war ein extrem windiger Tag) ziemlich nass werden. Plötzlich sahen wir alle extrem lustig aus. :D Man spürte förmlich die Aufregung und Vorfreude aller Beteiligten. Dann ging es auch schon auf zum Boot. Zum Glück bekamen Eric und ich einen Platz sehr weit hinten im Boot (Schlauchboot) – dort sollte man die starken Wellen nicht so arg spüren. Was für meine Prothese ja durchaus förderlich ist. Als alle ihren Platz eingenommen hatten ging die Fahrt auch schon los. Nur noch wenige Minuten waren wir von unserem ersten Delfinerlebnis entfernt. Juhu!
    Wumps. Krach. Kabum. Die Wellen wurden immer höher und unser Kapitän hatte ganz schön zu kämpfen bei der rauen See heute. Zwischendrin machten wir mehrere Stopps an denem er sein „Mikrophon“ ins Wasser hielt und die Wale ortete. Dann ging es wieder weiter. Immer weiter hinaus. Wieder ein Stopp. Immer wieder wurden wir mit:“Hier sind so viele Wale, wir müssen nur weiter hinaus.“ Vertröstet. Doch nichts. Eine ganze Weile ging es immer so weiter. Mittlerweile hatten wir über die Hälfte der Zeit im Zodiac und inmitten des Ozeans verbracht, ohne je einen Delphin – Geschweige denn einen Wal zu sehen. Ganz ehrlich, zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass wir wieder mit einer Nulltour das Land betreten werden. Nach unzähligen Stopps und „leeren“ Worten hörte man plötzlich:“There. Whales.“ Und tatsächlich ging es ab diesem Zeitpunkt Schlag auf Schlag. Zuerst sahen wir eine Gruppe von fünf Pottwalen, weitere neun sollten noch folgen. Letztendlich sahen wir 14 Pottwale (kleine und große). Doch leider keine sehnlichst gewünschte Delfine. Klar war es für uns beide sehr schade, aber die Tour an sich war trotzdem ein großer Erfolg. Alleine die atemberaubende Fahrt und auf einmal so viele Pottwale zu sehen, war es wert. Wieder ein Moment, der für immer in Erinnerung bleiben wird.
    Glücklich und mehr als zufrieden kehrten wir noch im besten Fleisch-Lokal Hortas ein (siehe Bilder). Dort ließen wir den Tag auf See ganz entspannt ausklingen und genossen einen fantastischen Sonnenuntergang.
    Auch dieser Tag war für uns wieder ein perfekter Tag und hat uns bewiesen, dass die Azoren für uns genau das richtige Urlaubsziel sind. Wir lieben es hier und freuen uns auf die weiteren Tage …
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