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  • Day 2

    Neuer Tag. Neues Glück?

    August 15, 2023 in Czech Republic ⋅ ☀️ 32 °C

    Ich will ehrlich zu mir und allen Mitlesenden sein. Ich brauch und möchte auch nichts verschönigen. Meine erste Nacht alleine in einem fremden Land war ungewohnt. Unter den aktuellen Umständen aber keineswegs verwerflich. Es ist normal, wenn man das erste Mal seit 5 Jahren alleine auf Reisen ist - und die letzte Reise (definitiv auch noch eine so rundum perfekte) zu zweit gerade mal 3 Monate zurückliegt - dass man immer wieder von Flashbacks zurückgeworfen wird. Doch ich bin jetzt hier und mache das BESTE aus allem. Also auch aus dieser Reise. Jede Reise - ob nun alleine oder mit wem zusammen - hat seinen Sinn und so auch diese. Reisen geben mir persönlich einfach so viel Kraft. Das weiß ich spätestens seit 2017, als ich meinen BackpackingTrip gemacht habe - nach wie vor die BESTE Entscheidung meines Lebens. Deshalb auch ein großes Danke an meine Oma und meine Familie, die mich bestärkt haben, auch diese Reise zu machen. Doch genug des emotionalen Vorgeplänkels. Wie lief mein zweiter Tag im schönen und viel zu heißen Prag?
    Gleich am Anfang wartete eins meiner Highlights auf Reisen. Das völlig entspannte und ohne Zeitdruck stattfindende Frühstück. Das ich mich in dieses Hotel direkt auf den ersten Blick verliebt habe, brauch ich nicht weiter erläutern. Und auch das Frühstück entspricht genau diesem Eindruck. Alles was das Herz begehrt und dazu wieder ein fantastischer Ausblick. Ich genieße diese Starts in den Urlaubstag so sehr. So sehr, dass ich wieder eine ganze Stunde das Frühstück und die Aussicht und den Moment genoss. Urlaub pur. Danach wollte ich eigentlich direkt weiter die Stadt erkunden, doch irgendwas in mir hinderte mich, sodass ich auf mein Gefühl hörte und einfach die Klimaanlage und das herrliche Bett bis kurz nach dem Mittag genoss. Danach steuerte ich einen mir bereits von gestern bekannten Ort an: die Halbinsel. Tatsächlich liegt das Hotel so zentral, dass ich (ja, ich! Ich Maulwurf was Orientierung anbelangt) ohne Navigationshilfe direkt dorthin fand und mich wieder am gleichen Baum setzte. Dieses Mal aber mit einer Homemade Limonade - schön gekühlt selbstverständlich. Anders hält man die 31 Grad hier aber auch nicht aus. Und so verstrichen die Stunden und ich genoss einfach nur die Ruhe, Natur, die Aussicht und mein gutes Buch. Einfach runterfahren und Kraft tanken. Am späten Nachmittag verließ ich dann meinen Lieblingsort und setzte mich in ein Restaurant mit herrlichen Blick auf die Moldau. Genoss ein, zwei leckere kühle Getränke, eine große Portion Spaghetti Carbonara und als krönender Abschluss eine so unglaublich leckere Creme Brulee. Das Dessert war so lecker, dass ich jeden einzelnen Löffel zelebrierte und einfach zu 1000 % genoss. Das war der wahrhaftige Inbegriff von Seelenfutter. Es sah nicht nur fantastisch aus sondern schmeckte auch so. Herrlich. Nachdem ich mich gestärkt hatte, wartete noch eine kleine Nacht-Stadtführung auf mich. Motto: Geister und Legenden. Und was soll ich sagen. Es war so verdammt interessant, lustig und sehr schön. Während der Tour wurde man an verschiedenen Stationen von kostümierten Personen überrascht. So begegneten uns während der Tour: ein Teufel, eine Schneehexe, ein Ritter und zum Schluss noch ein Henker. Toller Rundgang mit vielen spannenden Geschichten und Einblicken in die Stadt. Zurück lief ich dann nochmal durch Straßen, die ich den Tag zuvor noch nicht gesehen hatte und bekam definitiv auch nochmal einen guten Eindruck, was Prag bei Nacht alles so zu bieten hat. Da meine Füße und meine Stimmung sich aber nur noch auf eine angenehme Dusche und das Bett gefreut haben, bog ich nicht noch in eine Bar oder Sonstiges ab. Das hebe ich mir auf. Für das nächste Mal, denn eins steht für mich fest - ich komme wieder! Jedoch dann nicht alleine sondern mit jemanden zusammen. Es gibt einfach Aktivitäten, die machen zu zweit mehr Spaß. Oder zu dritt, viert ... was auch immer. Für heute kann ich aber sagen, ich bin glücklich mit meiner Prag Reise.
    Was ich für mich mitnehme? Man kann durchaus auch alleine in einer fremden Stadt glücklich sein und es gibt so viele Vorteile - kein Abstimmen, keine Kompromisse finden, ohne schlechtes Gewissen einfach das tun worauf man Lust hat und sich selbst besser kennen- und lieben lernen.
    Zum Abschluss dieses unvergesslichen Trips bleibt mir nur eins zu sagen: Danke, dass ich diese wichtige Erfahrung machen konnte & nun mit einem viel offeneren Blick und Herzen durch die Welt gehen kann. Danke, dass alles so gekommen ist. Der größte Dank geht jedoch an mich selbst. Danke, dass ich in dieser Lebenssituation den Mut hatte, dieses Abenteuer ganz alleine umzusetzen! Für mich. Für mein Leben. Und letztlich auch für dich - Oma.
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