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  • Day 2

    Ankommen im Hier und Jetzt

    October 31, 2023 in Germany ⋅ 🌬 12 °C

    Hätte man mich heute vor einem halben Jahr gefragt, wo ich sein werde und was ich heute mache, meine Antwort wär gewesen: "Ich werde mit meinem Partner und meinen Eltern an der polnischen Ostsee sein. Wir werden in den Geburtstag meines Papas reinfeiern und gleichzeitig unser fünfjähriges Feiern." Doch wie das Leben manchmal so spielt, ist alles ganz anders gekommen und wisst ihr was? Es hätte nicht anders kommen sollen. (Gut, außer der Verlust meiner Oma - das war wirklich unnötig und kam viel zu plötzlich.) Doch wie habe ich nun diesen denkwürdigen ersten richtigen Tag auf der Insel verbracht?
    Zuallererst habe ich bis kurz vor 10 Uhr geschlafen ... erschreckend, wie sehr mein Körper diesen Schlaf gebraucht hat. Immerhin habe ich mir so 12 € für das Frühstück gespart, denn dieses hat nur von 8 bis 10.00 Uhr offen. Also Wasserkocher an - Pulver Kaffee in den Thermobecher und alles zusammen mit Milch verrühren. Kamera, Handtuch und ein Schokohörnchen in den Rucksack - Mütze auf und ab zu einer kleinen ersten Insel-Erkundungstour. Bei leichtem Nieselregen und einer steifen Brise (sagt man hier doch so - oder :) ) stapfte ich los. Mutterseelenallein spazierte ich entlang des Bodden und kam dabei an zwei kleinen und sehr schönen Strandabschnitten vorbei. Genoß die Ruhe, das Meeresrauschen, die zahlreichen Vögel und die Zeit ganz für mich alleine. Insgesamt 3 h verbrachte ich am Strand und genoss einfach das Hier und Jetzt. Die Luft, die Ruhe, die Abgeschiedenheit - einfach alles ist so perfekt hier und erfüllt mich mit einer Riesen Freude. Genau so eine Auszeit habe ich gebraucht. Doch was ich noch mehr brauchte, ist scheinbar Schlaf ... denn nach meinem ausgiebigen "Morgen"Spaziergang ging es für mich erst mal wieder ins Bett. Im Laufe des Tages sollten noch drei weitere Powernaps folgen ... was ist nur los mit mir? Aber das gute am Alleinreisen - man brauch niemanden Rechenschaft schuldig sein, wenn man einfach nur schlafen will und sich ausruhen. Ich kann den Tag ganz nach meinen Wünschen, Kräften und meinem Wohlbefinden planen und umsetzen. Sehr schön - kann ich nur jedem empfehlen. Nicht dass das Alleinreisen zu meiner neuen Gewohnheit wird. :D Jedenfalls schaute ich mir anschließend noch einen Film an und entschloss mich dann doch nochmal rauszugehen. Dabei schlenderte ich entlang des Hafens und gönnte mir den ersten Glühwein des Jahres (mit Schuss versteht sich :D) & das erste und durchaus leckere Backfischbrötchen. Was man um 15.00 Uhr auf einer Insel halt so macht. Danach fielen mir die Augen schon wieder zu und ich entschloss mich, den restlichen Tag bei Horrorfilmen, Ofenkäse und meinem kuscheligen Bett ausklingen zu lassen.

    Mein Fazit? Egal welchen Weg das Schicksal für einen vorhergesehen hat, man sollte aus jeder noch so verzwickten und unschönen Situation das beste machen. Letztlich entscheiden immer noch wir selbst, was für uns das Richtige ist. Und sei es nur ein warmes Backfischbrötchen mit dem ersten Glühwein des Jahres und dem Blick auf Boote ... manchmal braucht es nicht viel um im Hier und Jetzt glücklich zu sein und zur inneren Ruhe zurückzufinden.
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