P.E.E.N.E.M.Ü.N.D.E.

October - November 2023
A short but fine adventure by Schicksalsreisen Read more
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  • Day 1

    Eine EIN(S)zigartige Anreise

    October 30, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Endlich. Wie lange habe ich und vor allem auch mein Körper uns nach diesen Tag gesehnt? Dass die letzten Monate mehr als herausfordernd waren, brauch ich nicht beschönigen und will ich auch nicht. Umso wichtiger, dass ich mich heute alleine ins Auto gesetzt habe und erstmalig mehrere hundert Kilometer Richtung Ostsee mitten ins Nichts gefahren bin - alleine.
    Bei meiner letzten Reise, warst du (Oma) noch am Leben und ich habe dir die Prag Reise gewidmet. Nun da du mit Opa vereint bist, widme ich EUCH diese Reise. Und scheinbar sind beide ganz nah bei mir, denn bereits der Anreisetag hatte es auf schicksalshafter Weise in sich ... wer nach diesen Tag immer noch nicht an das Schicksal glaubt, ist selbst schuld ...

    Bevor ich heut morgen all meine Sachen in Olympia (mein Auto) packte, musste ich leider noch einen kleinen Abstecher in die Apotheke machen ... denn ja, was soll ich sagen, mich hat es mal wieder erwischt, wenn auch nur leicht, aber ohne Lutschbonbons und Sinupret wollte ich die rund 5,5 h Fahrt nicht auf mich nehmen. Dann mit leichter Verzögerung startete ich gemeinsam mit Olympia und einem Koffer voller Selbstentwicklungsbücher (Danke für die zahlreichen Suchtipps :) ) die Fahrt Richtung Ostsee - um genau zu sein nach Peenemünde. Dort habe ich mir bewusst ein kleines Apartment mit Doppelstockbett, eigener Küche und Bad mitten am Museumshafen der Stadt gebucht. Laut Rezensionen ein Ort zum Abschalten, runterfahren und zu sich finden - klingt doch PERFEKT für mich. Erstaunlicherweise scheinte mir die gesamte Fahrt die Sonne ins Gesicht, ich genoss die herbstlichgefärbten Bäume entlang der Straßen und die vielen Seen und Felder. Und dann nahmen die schicksalshaften Dinge ihren Lauf ... als ich Spotify mit meinen Lieblingssongs öffnete, kam natürlich als erstes Lied ein Lied, welches "wir" damals in Südafrika bei "unserem" Roadtrip rauf und runter gehört hatten (ungelogen dieses Lied habe ich bestimmt schon ein Jahr nicht mehr gehört gehabt), dann fuhr ich an Schildern mit den Aufschriften "Cottbus" und "Tropical Island" vorbei - kein Kommentar. Irgendwann kam bei meiner Playlist ein Lied bei dem mehrmals das Wort "heaven" fiel und genau in just diesen Moment erreichte Olympia die magischen 111.111 km ... Zufall? Während der gesamten Fahrt verfolgten mich am Himmel viele Vögel in Form einer 1. Kurz vor meinem Ziel machte ich noch einen kleinen Stopp bei der goldenen Möwe und dort bekam ich anstatt eines Iced Coffee eine Cola - ich bin dann also zur Kasse und bekam den Iced Coffee noch und konnte die Cola kostenlos behalten. Kurios. Komischerweise war ich die gesamte Autofahrt heute völlig tiefenentspannt und zu keiner Weise unsicher oder bekam meine legendären Angstschweißausbrüche. Ich habe zudem bewusst Omas Kette (die ich ihr aus Prag mitgebracht hatte) heute umgemacht und werde sie die gesamte Reise tragen - als kleiner Talisman und Wegbegleiter.
    In Peenemünde angekommen erwartete mich das Erste Zimmer (Nr. 10 - mal ausnahmsweise nicht die 13) auf dem langen Flur. Wirklich mitten im historischen Hafen beim Museumsschiff werde ich meine nächsten Tage verbringen ... dann machte mich der nette Vermieter noch aufmerksam, dass der Vollmond heut so herrlich klar sei und dies nicht häufig vorkommt und es sehr besonders sei und ja, es sah traumhaft aus und war ein herrlicher Anblick - ein ein(s)zigartiger Moment und Start in den Urlaub.

    Nun liege ich in meinem Doppelstockbett und freue mich & bin gespannt, was Oma und Opa für mich noch bereithalten ... ich hab euch lieb und vermisse euch. Danke, dass ihr auf mich aufpasst.

    PS.: Eure Zeichen mit der 1 heute habe ich mehr als verstanden ... ich war für euch immer die Nr. 1 und werde es auch immer für euch bleiben ... nun muss ich lernen, MICH selbst an erster Stelle zu stellen und MICH als Nr. 1 zu sehen. Niemand anderes sonst. Nur MICH. Ich gebe mein bestes und denke dabei an euch ...

    *Google: 1 = Die Eins ist die Zahl Gottes. Sie lässt sich nicht teilen und ist die Voraussetzung für alle anderen Zahlen. Die Eins ist außerdem ein Symbol für einen neuen Anfang und die Erneuerung.
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  • Day 2

    Ankommen im Hier und Jetzt

    October 31, 2023 in Germany ⋅ 🌬 12 °C

    Hätte man mich heute vor einem halben Jahr gefragt, wo ich sein werde und was ich heute mache, meine Antwort wär gewesen: "Ich werde mit meinem Partner und meinen Eltern an der polnischen Ostsee sein. Wir werden in den Geburtstag meines Papas reinfeiern und gleichzeitig unser fünfjähriges Feiern." Doch wie das Leben manchmal so spielt, ist alles ganz anders gekommen und wisst ihr was? Es hätte nicht anders kommen sollen. (Gut, außer der Verlust meiner Oma - das war wirklich unnötig und kam viel zu plötzlich.) Doch wie habe ich nun diesen denkwürdigen ersten richtigen Tag auf der Insel verbracht?
    Zuallererst habe ich bis kurz vor 10 Uhr geschlafen ... erschreckend, wie sehr mein Körper diesen Schlaf gebraucht hat. Immerhin habe ich mir so 12 € für das Frühstück gespart, denn dieses hat nur von 8 bis 10.00 Uhr offen. Also Wasserkocher an - Pulver Kaffee in den Thermobecher und alles zusammen mit Milch verrühren. Kamera, Handtuch und ein Schokohörnchen in den Rucksack - Mütze auf und ab zu einer kleinen ersten Insel-Erkundungstour. Bei leichtem Nieselregen und einer steifen Brise (sagt man hier doch so - oder :) ) stapfte ich los. Mutterseelenallein spazierte ich entlang des Bodden und kam dabei an zwei kleinen und sehr schönen Strandabschnitten vorbei. Genoß die Ruhe, das Meeresrauschen, die zahlreichen Vögel und die Zeit ganz für mich alleine. Insgesamt 3 h verbrachte ich am Strand und genoss einfach das Hier und Jetzt. Die Luft, die Ruhe, die Abgeschiedenheit - einfach alles ist so perfekt hier und erfüllt mich mit einer Riesen Freude. Genau so eine Auszeit habe ich gebraucht. Doch was ich noch mehr brauchte, ist scheinbar Schlaf ... denn nach meinem ausgiebigen "Morgen"Spaziergang ging es für mich erst mal wieder ins Bett. Im Laufe des Tages sollten noch drei weitere Powernaps folgen ... was ist nur los mit mir? Aber das gute am Alleinreisen - man brauch niemanden Rechenschaft schuldig sein, wenn man einfach nur schlafen will und sich ausruhen. Ich kann den Tag ganz nach meinen Wünschen, Kräften und meinem Wohlbefinden planen und umsetzen. Sehr schön - kann ich nur jedem empfehlen. Nicht dass das Alleinreisen zu meiner neuen Gewohnheit wird. :D Jedenfalls schaute ich mir anschließend noch einen Film an und entschloss mich dann doch nochmal rauszugehen. Dabei schlenderte ich entlang des Hafens und gönnte mir den ersten Glühwein des Jahres (mit Schuss versteht sich :D) & das erste und durchaus leckere Backfischbrötchen. Was man um 15.00 Uhr auf einer Insel halt so macht. Danach fielen mir die Augen schon wieder zu und ich entschloss mich, den restlichen Tag bei Horrorfilmen, Ofenkäse und meinem kuscheligen Bett ausklingen zu lassen.

    Mein Fazit? Egal welchen Weg das Schicksal für einen vorhergesehen hat, man sollte aus jeder noch so verzwickten und unschönen Situation das beste machen. Letztlich entscheiden immer noch wir selbst, was für uns das Richtige ist. Und sei es nur ein warmes Backfischbrötchen mit dem ersten Glühwein des Jahres und dem Blick auf Boote ... manchmal braucht es nicht viel um im Hier und Jetzt glücklich zu sein und zur inneren Ruhe zurückzufinden.
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  • Day 3

    Mein Date mit mir SELBST

    November 1, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 6 °C

    Wann habt ihr euch bewusst einen Tag nur für EUCH SELBST genommen? Ohne Termine, ohne Verpflichtungen oder irgendwelche ToDos? … Gebt euch mal kurz einen Moment und überlegt. …. Es ist jetzt eine These die ich aufstelle, aber ich denke, mindestens 80 % der Leser wird sich an so einen Tag nicht erinnern können. Vielleicht habt ihr euch bewusst noch nie so einen Tag genommen – ausschließen will ich es nicht, denn auch ich kam mit meinen jungen 27 Jahren bewusst erst jetzt zu so einem Tag. Und was soll ich sagen? Ich habe es geliebt! Doch was hat meinen Tag so besonders gemacht?

    Punkt Nr. 1 – ausschlafen. Ohne Wecker. Ohne den Drang zu wissen, dass ich um Zeit X an Ort Y sein muss. Einfach schlafen – ohne schlechtes Gewissen.

    Punkt. Nr. 2 – Frühstück im Bett mit einem köstlichen Kaffee & meiner Lieblingsserie.
    - Ja, alle Eltern schlagen jetzt ihre Hände über den Kopf, aber wisst ihr, wie fantastisch es ist, ausgeschlafen, sich mit seinen Lieblingscornflakes, einem Kaffee und der Lieblingsserie nochmal ins warme Bett zu legen und einfach den Moment zu genießen? Für mich der beste und zugleich entspannteste Start in den Tag.

    Punkt Nr. 3 – bewusst eine lange und heiße Dusche nehmen.
    - Klingt banal, aber in der Hektik des Alltags stehe ich höchstens 10 min unter der Dusche und erfreue mich, wenn der Teil des Tages einfach geschafft ist und ich genügend Zeit habe, um meine endlose ToDo Liste abzuarbeiten. Doch heute habe ich mir bewusst die Zeit für eine ausgiebige und lange, heiße Dusche genommen. Es war herrlich!

    Punkt Nr. 4 – Treiben lassen und auf seinen Bauch hören.
    - Was genau ich damit meine? So völlig planlos bin ich in den heutigen Tag nun doch nicht gestartet, aber das ist okay. Zeitdruck hatte ich nicht und das macht einfach schon so viel aus. Auch beschränkte sich meine ToDo auf eine Sache: Karl’s Erlebnishof. Dieser ist auch nur 30 min von meiner Unterkunft entfernt – also entspannt. Dort angekommen, merkte ich jedoch schnell, dass mir das dort zu viele Menschen und vor allem zu viele unerzogene und viel zu laute Kinder waren. Also schlenderte ich einfach kurz durchs Gelände und ließ abschließend meine Girokart etwas glühen – man gönnt sich ja sonst nichts… :D Im Anschluss fuhr ich nach Zinnowitz, wo ich genüsslich mein nächstes Fischbrötchen aß, die herrliche Sonne genoss – einfach da saß und den Moment mit herrlichem Blick, Sonnenschein und Meeresrauschen wahrnahm. Augen zu und ganz viel Vitamin Sea tanken.

    Punkt Nr. 5 – Über sich selbst lachen und seine Schwächen akzeptieren und eigene Lösungswege finden.
    - Was genau ich damit meine? Wir alle sind nur Menschen und niemand ist perfekt. So weiß ich zum Beispiel, dass ich zu der Sorte Menschen gehöre, die eine Orientierung haben, wie eine Blindschleiche … deshalb, ja das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich habe mir selbst einen Standort geschickt, wo ich mein Auto geparkt habe. Frau muss sich selbst halt zu helfen wissen. Und ungelogen – es war die richtige Entscheidung, denn nach meinem ausgiebigen Strandspaziergang bin ich natürlich prompt in die völlig falsche Richtung gelaufen und nur dank meines Standpunktes, konnte ich Olympia wieder finden. Ein sehr lustiger Moment, aber hey, ich konnte über mich selbst lachen und weiß mich einfach auch zu helfen.

    … die Punkteliste könnte ich jetzt noch ins endlose weiterführen. Dieser Tag hat mir persönlich sehr geholfen und mir gezeigt, was ICH will, was ICH brauche und wie ICH mich selbst mit jeden meiner Fehler ein Stück mehr lieben und akzeptieren kann. Bereits jetzt ist diese Ostsee Reise ein voller Erfolg für mich. Ich finde nicht nur zur völligen Ruhe, Ausgeglichenheit und Entspanntheit – sondern und was viel wichtiger ist, ich finde endlich wieder MICH SELBST. Und dieses SELBST ist völlig PERFEKT, so wie es ist! Ein großes und aus tiefsten Herzen gesprochenes DANKE an mICH!
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  • Day 4

    Sei FREI. WILD. SPONTAN. UND EINFACH DU.

    November 2, 2023 in Germany ⋅ 🌬 12 °C

    Tag 4 meiner Ostsee "Selbstfindungs"-Reise. Zugegebenermaßen, seit Samstag habe ich mit niemand bekanntes Auge in Auge ein Wort gewechselt und so langsam ist es echt etwas anstrengend. Klar, ich telefoniere und schreibe per WhatsApp aber der richtig echte soziale Austausch mit bekannten Menschen fehlt. Gerade bin ich einfach super glücklich, dass ich mich doch für die Ostsee und gegen das Kloster entschieden habe. :D Ich glaube, für ein Kloster bin ich dann doch noch nicht bereit ... vielleicht in 20 Jahren ... gucken wir mal.

    Jedenfalls startete ich auch diesen Tag wieder mit meinen Lieblingscornflakes, Guido Maria Kretschmar in Deko Queen und einer Maske vom "Toten Meer". Ja, klingt langweilig, aber genau das habe ich an diesem Morgen einfach gebraucht. Urlaub halt. Dazu noch ein nettes Buch und eine warme Decke. Herrlich entspannend und wohltuend. Außerdem muss ich die Übernachtungskosten ja auch ausnutzen - oder?

    Gegen 14.00 Uhr machte ich mich dann auf zum Bahnhof Zinnowitz. Halt stopp. Wieso Bahnhof? Na ja wir alle leben nur einmal und manchmal muss man einfach spontan und verrückt sein ... Ja, wer mich kennt, der weiß, stille Wasser usw. ... :D Ich hole jetzt nicht weiter aus. Jedenfalls hat mich mega spontan ein Kumpel auf der wunderschönen Insel Usedom besucht und dieser musste vom Bahnhof abgeholt werden. Nichts leichter als das ... dachte ich zumindest, doch komischerweise führte mich Olympia heut mitten durch den Wald und plötzlich erlebte ich eine kleine Abenteuerfahrt bis zum Ziel Bahnhof Zinnowitz. Zugegebenermaßen kurzzeitig dachte ich, ich verfahre mich jetzt total - aber hey ... es sind doch gerade die kleinen Abenteuer des Alltags, die das Leben so interessant machen - oder nicht? Es sah zumindest herrlich aus und hat meinen Puls ein wenig hochgejagt - ist ja nicht so, dass ich schon an sich aufgeregt war, den Kumpel zu treffen. :D Da lässt man einmal Lotti alleine auf eine Insel ...

    Am Bahnhof angekommen war die Freude beidseitig zu spüren und es folgten ein ausgiebiger Spaziergang auf der Seebrücke Zinnowitz, ein langer Strandspaziergang und dann die Fahrt nach Peenemünde. Dort genossen wir noch den letzten Rest eines herrlichen Sonnenuntergangs mit einem Gläschen Wein. Im Anschluss wurden Fischbrötchen gekauft und genüsslich in meiner Unterkunft genossen. Dazu noch ein zwei Glühwein und ein wenig TV. Endlich lange und ausführliche Gespräche und ein nettes Beisammen sein. ... das tut der Seele gut. :) Ein Schelm wer Böses dabei denkt ...

    Jedenfalls war auch dieser Tag ein voller Erfolg voller Entspannung, Ruhe und Erholung. Das Insel-Life hat mich voll im Griff und erfüllt mein Herz und meine Seele mit voller Glücklichkeit!
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  • Day 5

    Hauptziel des Urlaubs erreicht!

    November 3, 2023 in Germany

    Heute war es tatsächlich schon so weit und mein letzter ganzer Urlaubstag an der Ostsee stand an. Also stand für mich heute nochmal ein volles Wohlfühlprogramm auf dem Plan.
    Begonnen habe ich mit einem ersten und ausgiebigen Frühstück von meiner Unterkunft. Was soll ich sagen, es war jeden Cent wert und hat so unglaublich gut getan und war richtig lecker und stärkend.
    Dann ging für mich die kleine Abenteuer-Entdeckungstour auf Usedom auch schon los. Ich hatte mir als Ziel die Südspitze Gnitz rausgesucht gehabt und steuerte geradewegs die kleine Gemeinde Lütow an. Hier stellte ich Olympia auf einem kleinen Berghang ab und bezahlte vorbildlich die Parkgebühren - im Nachhinein hätte ich mir das Geld wahrscheinlich auch sparen können, aber sicher ist sicher. Dann schnappte ich mir meinen Rucksack und ging auf Wanderentdeckungstour. Zuerst, wie hätte es anders sein sollen, lief ich in die falsche Richtung - aber tatsächlich war dieser "kleine" Umweg ein Riesen Glück für mich, denn dadurch befand ich mich wortwörtlich irgendwo im nirgendwo. Nur die pure Natur und ich und unendlich viele Vögel, Fische und eine herrliche Sonne, die mich den ganzen Weg begleitete. Diese Ruhe an diesem Ort ... unbeschreiblich schön und so wohltuend. Irgendwann entschied ich mich dann doch umzukehren und zu meinem eigentlichen Ziel zu wandern - die Südspitze Gnitz. Auch hier war bereits der Weg das "Ziel". Über Stock und Stein und dem einen oder anderen Matschfeld erreichte ich dann nach ca. 40 min das eigentliche Ziel und was soll ich sagen ... es war so herrlich schön und die Nebensaison machte sich auch wieder bemerkbar, denn während meiner gesamten Wanderung liefen mir gerade einmal 2 andere Menschen über den Weg. Ich liebe es einfach total, wenn man die absolute Ruhe der Natur aufsaugen kann und einfach nur Zeit mit sich alleine verbringen kann. Kein Kindergeschrei, keine streitenden Pärchen, keine meckernden Rentner usw. ... einfach nur ich und Mutternatur. Doch für einen Moment, fühlte ich mich doch nicht mehr so "allein", denn auch an diesem Tag sollten Oma und Opa wieder ihre Anwesenheit mich spüren lassen ... Als ich seelenruhig an der Südspitze entlang ging und die Aussicht genoss, blieben meine Augen plötzlich an einer roten Kerze und einem Engel aus weißen Stein hängen ... scheinbar hatte hier jemand seinen Verstorbenen eine letzte Ehre erweisen wollen, denn genau das konnte man lesen und sehen ... was für ein Zufall und klar, eventuell blieb ich kurz stehen, vergoss die ein oder andere Träne, atmete ganz tief durch und schaute in den Himmel und machte mir bewusst, ich bin zwar alleine - aber NIEMALS EINSAM, denn ich werde tagtäglich von zwei ganz besonderen Menschen begleitet. Danke. Nachdem ich alles sacken lassen habe und all die Energie der Natur eingeatmet hatte, wanderte ich durch menschenleere Natur wieder Richtung Olympia. Und tadaa am Ende meiner 3 h Wanderung standen 13.000 Schritte auf meiner Uhr. Und was heißt das? Eine Belohnung muss her ... und zwar eine kulinarische ... also rein ins Auto und ab Richtung Unterkunft. Dort setzte ich mich in das nette Café (wo ich auch gefrühstückt hatte) und genehmigte mir einen köstlichen Apfelstrudel mit Eis und Sahne sowie zwei Glühwein mit Schuss ... damit lassen sich die ganzen Postkarten doch einfach besser schreiben. :D Erstaunte Blicke und Kommentare wie: "Ach das ist ja ein herrliches Bild, das hier mal endlich jemand noch Postkarten schreibt." Ja, das ist halt mein Ritual und solange es Postkarten gibt, nehme ich mir bewusst diese Zeit! Vor allem in unserer schnelllebigen Zeit doch eine schöne Abwechslung.
    Und dann, als wäre dieser Tag nicht schon perfekt genug gewesen, wartete tatsächlich noch ein so unglaublich schöner Sonnenuntergang auf mich ... mir fehlten wirklich die Worte, ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd und konnte dieses Glück einfach nicht fassen ... dieser Sonnenuntergang war für mich das WOW-Erlebnis, welches mir nochmal endgültig die Augen und das Herz geöffnet haben ... das Glück & ein gutes Gefühl sind von niemand anderes als nur von MIR abhängig. Kein Mensch sollte die Macht besitzen, auch nur ansatzweise meine Gefühle und meine Stimmung zu beeinflussen. Ich alleine bin dafür zuständig. Ich hoffe ganz stark, dass ich diese Impulse und Erleuchtungen jetzt eine ganze Weile mitnehmen kann und es mir immer wieder vor Augen führe. Ich habe eine Woche ALLEINE einen so traumhaften Urlaub erlebt, ich bin aus meiner Komfortzone herausgetreten, habe Ängste überwunden und bin einfach über mich hinausgewachsen. Schlussendlich bleibt mir nur zu sagen: DANKE an mich selbst, für diese einzigartige Erfahrung! Das Leben mit all seinen Facetten ist schön und das Schicksal hat immer seinen Plan ...
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