• 10: RS - über die Erpeler Ley

    16 Mac, Jerman ⋅ ☀️ 8 °C

    Wie geplant mache ich mich früh morgens auf den Weg zum Bahnhof in Unkel, wo mich der Zug pünktlich einsammelt und in Leubsdorf wieder ausspuckt.
    Um viertel vor 9 wandere ich los, bergauf.
    Als ich vom Zuweg auf den Rheinsteig abbiege, begrüßt mich der Weg mit einem schönen, von März-Veilchen gesäumten Pfad. Auch die Stinkende Nieswurz ist hier ein ständiger Begleiter. Wenig später wird sie in Dattenberg von ihrer nahen Verwandten, der Christrose abgelöst.

    Kaum aus Dattenberg heraus wartet nach 3km eine Liegebank auf mich. Wer weiß, wie lange die nächste auf sich warten lässt, also nehme ich zumindest für ein schnelles Foto Platz. Dann geht es auf schmalen Pfaden weiter. Jetzt bin ich auch weit genug weg vom Rhein, dass man außer den Geräuschen der Natur nichts mehr hört. Die Vögel sind dafür sehr aktiv und heißen den Frühling willkommen.

    Oben am Kaiserberg muss ich mir die Aussicht schon mit ein paar anderen Wanderern teilen, aber insgesamt ist der Ansturm noch überschaubar.
    Dann geht es durch Linz, wo ich zwischendurch das Gefühl habe, den Weg verloren zu haben. Aber dann erspähe ich doch wieder ein Schild und kann weiter. Es ist viel einfacher, sich auf einer Wanderung in der Stadt zu verlaufen, als im Wald!

    An einem Aussichtspunkt hinter Linz mache ich Pause fürs zweite Frühstück. Dann geht es durch Ockenfels und an der gleichnamigen Burg vorbei. Es folgt ein schöner Pfad nach Kasbach. Als ich mich gerade an den Abstieg ins Dorf machen will, kommt von hinten Krach. Es hört sich an wie eine Mischung aus Traktor und Motorrad, doch als ich mich umdrehe, sehe ich, bisher vom Wald vor meinen Blicken verborgen, eine Bahnstrecke neben mir. Hier schuftet sich jetzt lautstark eine Diesellok den Berg hinauf. Sie nimmt nochmal ordentlich Schwung, bevor es hinter dem Viadukt richtig steil wird. Ich reagiere leider nicht schnell genug und vergesse, ein Foto zu machen, denke aber ein paar Höhenmeter tiefer daran, wenigstens das Viadukt abzulichten.

    Steil geht es runter in den Ort und danach steil über Treppen wieder rauf. Hier kommt mir ein Paar mit Großpudel entgegen. Der Hund interessiert sich nicht für mich, aber mit den Menschen unterhalte ich mich kurz - über die Vorzüge von Auf- oder Abstiegen sowie über freundliche Hunde.

    Auch nach dem Ende der Treppen geht es weiter bergauf, ich genehmige mir eine kurze Pause und nehme dann die letzten Meter zur Epeler Ley unter die Füße. Da ist vielleicht was los! Bei 13° und Sonnenschein ist alles auf die Erpeler Ley gekrabbelt, dass aus der Gegend kommt. Ich will nicht wissen, was hier im Sommer los ist.
    Das ist mir zu viel Trubel und so mache ich mich nach kurzer Zeit wieder auf den Weg.

    Der Abschnitt bis Orsberg ist wenig spektakulär, aber von weiteren Ausflüglern gut besucht. Am Ortseingang freut sich eine alleine wandernde Frau, dass sie mit mir eine weitere alleine wandernde Frau trifft. Sachen gibts!
    Am Ortsausgang treffe ich das Gegenteil: eine große Wandergruppe, an die 20 Leute, die hier gerade Pause machen.

    Es geht steil runter und noch steiler wieder hoch. Eine letzte kurze Pause auf dem Stuxberg (die Aussicht kann nicht mit der an anderen Pausenplätzen mithalten), dann führt der Weg bergab bis zur Kaskade von Unkel. Ein schönes Plätzchen, an dem es mir heute im Schatten etwas zu frisch ist, im Sommer aber sicher perfekt für eine kleine Pause liegt.

    Es geht ein Stück an der Landstraße entlang und ich verlasse den Rheinsteig, um zurück zum Auto zu kommen. Jetzt nur noch über die Bundesstraße und an den Gleisen entlang zum Bahnhof.
    Ich esse mein zweites Brötchen und verbringe den Nachmittag in der Römerwelt Rheinbrohl, wo sich noch ein wenig frisch gebackenes Römerbrot in meinen Magen bewegen darf.

    Ca. 16km, davon ca. 14km NST
    Je ca. 650m hoch und runter
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