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- 日217
- 2025/03/21 18:00
- ☁️ 18 °C
- 海抜: 441 m
ドイツLöwenburg50°39’50” N 7°15’1” E
11: RS - Wettlauf gegen die Sonne

Da das Ende des Rheinsteigs schon fast in greifbarer Nähe liegt (was sind schon 50km?) mache ich heute etwas früher Feierabend, stelle das Auto am Bahnhof in Rhöndorf ab und lasse mich von der Bahn zurück nach Unkel fahren. Dort starte ich um 14 Uhr und weiß jetzt schon, dass der Wettlauf gegen die Sonne eine knappe Kiste werden wird.
Der Anstieg hinter Unkel ist anstrengend, aber der Weg ist schön. Oben wird die Wegbeschaffenheit leider langweilig: Waldautobahn. Aber da es zudem auch wieder bergab geht, komme ich immerhin zügig voran. Man hört keinen Lärm, nur verschiedene Vögel und hin und wieder das Plätschern eines Baches. Da lässt sich auch die Wanderautobahn ertragen.
Wieder bergauf fangen die Wege an, mich an den Schwarzwald zu erinnern, an dessen Rand ich aufgewachsen bin. Ich hätte gerne wieder was anderes als Schotter...
Am Auge Gottes angekommen packe ich ein Brötchen aus, setze mich aber nur kurz und esse dann im Gehen. Mit vollem Mund verlasse ich Rheinland-Pfalz und betrete NRW.
Die Wege bleiben gleich, nur die Wegweiser ändern sich. Ich bilde mir ein, dass die Rheinsteig-Zeichen entweder seltener werden oder schlechter zu finden sind.
Als ich ganz am Rand von Bad Honnef ein paar Buschwindröschen fotografiere, überholt mich ein Jogger. Eine Minute später kommt er mir wieder entgegen und ruft seinen Hund. Früher ist der Hund hin und her gelaufen, jetzt muss er das machen. Ich entdecke seinen Hund am Hang und werde kurz darauf von beiden überholt. Den Rheinsteig sind sie auch schon gegangen. Bei der Laufveranstaltung, bei der der gesamte Rheinsteig am Stück erjoggt wird, waren sie aber noch nicht dabei. Keine 48 Stunden hat der Rekordhalter wohl gebraucht! Ich witzele, dass ich seit Juni unterwegs bin, dann wünschen wir uns ein schönes Wochenende und der Jogger zieht davon. Der Hund folgt etwas gemächlicher.
Nach der nächsten Kreuzung geht es für mich senkrecht zu den Höhenlinien bergauf. Aus einem mir nicht ersichtlichen Grund sind 200m nass und matschig, danach ist es wieder trocken. Dann wird es richtig steil. Schritt für Schritt quäle ich mich nach oben. Dort angekommen stelle ich fest, dass die Löwenburg meinen Zeitplan durcheinander bringt. Die ist auf dem Wegweiser angeschrieben und ich erinnere mich, dass der Rheinsteig nicht auf die Burg führt, ich aber trotzdem hin will...
Immernoch auf Schotter geht es dann wieder bergab. Erst kurz vor der Straßenquerung gibt es für kurze Zeit einen schönen Pfad. Auf der anderen Straßenseite dann wieder Schotter. Und 300 Höhenmeter Steigung auf 3 Kilometer Strecke - wenn man auf die Löwenburg will.
An der entscheidenden Abzweigung bin ich zwar ganz schön geschafft, aber weil ich bisher schöne Weitblicke vermisst habe, gerne Burgen anschaue und so schnell vermutlich nicht mehr hier sein werde, tue ich mir die fast 75hm eben auch noch an. Hier wird es besonders steil und ein bisschen ärgere ich mich über meine Entscheidung - aber nur im Spaß und nicht sehr lange.
Oben angekommen ist es nämlich wirklich wunderschön! Und ich bin alleine dort, fast genau um 18 Uhr. Hier wäre ein toller Ort für eine ausgiebige Pause, aber ich gönne mir nur ein paar Minuten, damit ich es noch vor der Dunkelheit nach Rhöndorf schaffe. Die langen Schatten tasten schon nach mir.
Bergab komme ich wieder flotter voran. Ich freue mich, dass es nochmal einen schönen Pfad gibt. Die Zeit und die Strecke vergehen wie im Flug und es wird dunkler.
Als ich die letzten Serpentinen nach Rhöndorf absteige, ist es gerade noch hell genug, um auf die Stirnlampe zu verzichten. Im Ort brennen die Lichter.
Um 19.15 Uhr bin ich zurück am Auto.
Eine viertel Stunde später parke ich in Aegidienberg beim Camping Jillieshof. Es dauert etwas, bis ich einchecken kann. Ich wollte einen Platz im Mehrbettzimmer, das heute zum ersten Mal mit mehr Menschen belegt ist, als es Schlüssel gibt! Daher wird mir als Alternative eine Wanderhütte angeboten. Eigentlich noch im Winterschlaf und daher ist der Boden noch nicht gewischt, aber die paar Erdkrümel, die die Hütte bevölkern, bekommen ja eh gleich Unterstützung von denen, die ich mitbringe, also stört mich das nicht. Ich freue mich über mein eigenes kleines Reich!
Jetzt liege ich geduscht und satt in meinem Bett und freue mich auf die letzte Rheinsteig-Etappe, die mich morgen erwartet.
Ca. 24km
Je ca. 900 Höhenmeter hoch und runterもっと詳しく
SOULTRAILSMich stört immer dieser Ausdruck "Wanderautobahn" das hört sich so negativ an. Ich persönlich mag auch Forst- und Schotterwege mal ganz gerne. 😉 LG
旅行者Hin und wieder ein Stückchen ist ganz OK, aber gestern war es so viel, dass ich es wirklich auch negativ empfand 🫠