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  • Day 12

    Eine letzte Runde

    March 1, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 14 °C

    Schon wieder italienisches Frühstück. Nur Marmelade, Puddingcreme und Puderzucker. Ich drehe durch. Wo sind denn all euer Käse, euer hochgelobter Speck und diese Trüffelsalami, von der alle immer reden? Dafür frischgepresster Blutorangensaft. Na gut. Ich eile zu einem Pizzabackkurs. Ganz nett, aber ein bisschen Touri-Abfertigung. Wir kneten in ansprechender Kleingruppe Teig nach Anleitung. "Den werden wir jetzt aber nicht benutzen, denn der müsste erst noch 4-5-24 Stunden im Kühlschrank ruhen." Schwupp, bekommen wir schon fertiggeruhte Teiglinge. Es geht ans Ausrollen. Ganz schön fest. "Was wollt ihr drauf haben?" Belag aus den Näpfen darf ich mir nicht selber rausnehmen. "Nein, das Tomatensoßenrezept verraten wir nicht. Ist Familiengeheimnis." Na gut. Pilze, Artischocken und salame piccante suche ich mir aus. Kaum schauen wir kurz weg, schwingt ein Typi auch schon die Pizzen in den vollautomatisch rotierenden Hochleistungsbackofen bei 360 °C. Nach nur einer halben Handvoll Minuten wird auch schon aufgetischt. Das ging schnell! Und das Ergebnis ist tatsächlich besser als erwartet. Knusprig, luftig und diese Tomatensoße! Dazu ein Weinchen, Bruscetta und nette, bunt gemischte Dudinnen und Dudes zum mittaglichen Quasselquickie. Passt!

    Ich treffe Jasper zur Kolosseum-Besichtigung wieder. Es ist einfach nicht in Worte zu fassen, wie krass das alles hier ist! Wir lassen uns wieder träumend und philosophierend treiben. Die haben vor 2000 Jahren einfach mal fancy Hebebühnen im Holzboden versenkt, um Krimskrams und wilde Tiere hochzujagen. Muss ein guter Geruch gewesen sein, dort unten im Untergrund. 5000 Tiere verheizt, bei den 100-tägigen Spielen. Die Menschen hatten schon immer einen an der Waffel. Jedenfalls möchte Jasper jetzt ein Gladiatorenschwert haben. Stattdessen nehme ich ihm allerdings sein geliebtes Taschenmesser ab. Es kommt im Zug mit zurück nach Deutschland, denn sein Interrail-Pass ist leer und er bewegt sich nun eine Station fliegend weiter. Wieder alleine, husche ich noch schnell beim mit Locals vollgestopften "Luppolo12" auf ein leichtes, strohgelbes Session-IPA vorbei und beziehe auch schon das Nachtzugabteil zurück nach München!
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