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- Day 30–31
- December 10, 2024 at 9:00 AM - December 11, 2024
- 1 night
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 1,147 m
TanzaniaNkome2°17’50” S 31°51’17” E
Rubondo Island

Spontanaufbruch zum größten Inselnationalpark Afrikas, der gleichzeitig einer der unbekannteren Tansanias ist. Irgendwann in den 1920ern wurde die Insel durch die Zoologische Gesellschaft Frankfurt als schutzwürdig gestempelt, in den 1960ern zum Game Reserve erklärt und dann in den 1970ern – nach Vertreiben aller hier gesiedelt Habenden – zum Nationalpark hochgestuft.
In diesem Zeitraum wurden Elefanten und Schimpansen angesiedelt. Seit 2020 sind einige der nördlichen Chimps "habituiert" (an den Anblick humanoider Zweibeiner gewöhnt) und können auch besucht werden. Den südlich Wohnenden blieb dies bisher erspart. 😛
Ich verzichte auf eine Chimp-Tour, denn das administrative Prozedere ist mal wieder typisch tansanisch festgefahren und oberst affig: Zwei Tourimädels haben für den nächsten Morgen den Chimp-Ausflug gebucht. 330 $ für eine Gruppe von bis zu vier Leuten. Sie schlagen vor, dass ich mich einfach dazugeselle. Leider technisch unmöglich, da der Permit bereits für die beiden ausgestellt ist. Ich müsste alleine eine separate Tour für 330 $ buchen, mit separaten Guides und königlich separiertem Fahrzeug. So ein Quatsch.
Stattdessen gebe ich mir eine "long walking safari" über 10 km in 4 h mit meinem persönlichen Guide (der wird mich den gesamten Aufenthalt betüddeln) und einem AK-47-bewaffneten Ranger.
Der Einstieg beginnt direkt mit dem fast-Drauftritt auf einen vollgefutterten Felsenpython. Regungslos liegt er versteckt im Gras, die braun-gelbe Haut lilafarbig in der Morgensonne schimmernd, direkt neben meinem Schuh. 😳
Ich lerne, dass die hiesigen Elefanten größer sind, als die der Savanne. Auch haben sie kürzere Stoßzähne, damit sie im dichten Wald nicht überall hängenbleiben. Interessant finde ich, dass diese physiologische Anpassung so schnell passiert ist, denn die Dickhäuter leben hier erst in ihrer 2. oder 3. Generation. Da sag' einer nochmal was gegen Evolution! Allerdings fehlen ihnen hier im Wald Mineralien zum Ausbilden dieser langen Stoßzähne, welche sie wiederum bräuchten, um im Savannenboden besser nach den Mineralien scharren zu können.
Auf offenen Grasflächen werden wir stets von Libellenschwärmen begleitet. Angeblich folgen sie uns, um etwaige Tsetse-Fliegen erbeuten zu können, die durch uns angelockt werden könnten. Mega cool! Warum gibt es diesen Natur-Service nicht überall anders auch?? 🥰
Beide Typis sind der Hit! Die wissen alles über jedes Tierchen und Pflänzchen. Mein Guide ist der Vogelspezi schlechthin. Aus dem Augenwinkel bestimmt er jeden Piepmatz direkt fälschungssicher, wo ich minutenlang das Fernglas und meine Apps und Büchlein bemühen muss. Wenn irgendwer hier nochmal was gegen Täubchen haben sollte, dann schaut euch mal die African green pigeon (Treron calvus) oder die Tambourine Dove (Turtur tympanistria) im Flug an.
Abends verzichte ich auf meine Hütte mit durchaus bequemer Matratze und schlage stattdessen mein Zelt auf nem Grasfleck auf. Zwei mal werde ich nachts von direkt neben mir grasrupfenden Hippos geweckt (Hose voll) <- valider lateinischer Name für Hippos. Die grummeln immer so niedlich 🥰. Aber das Krokodil kommt nicht und der Python wird sich mit seinem dicken Bauch noch die nächsten zwei Wochen nicht bewegen können.
Am Morgen treibt eine Gewitterfront die ganzen lake flies ans Ufer und die Rauchschwalben drehen förmlich durch. So viel Frühstücksfressi!
Nach meinem Frühstückspfannkuchen treibt es auch mich von der Insel. Meinem Vogel-Guide überlasse ich mein kleines Fernglas, welches Opa mir geschenkt hatte. Nun wird er sich gut drum kümmern und es artgerecht verwenden. Ich derweil werde mir ein Upgrade zulegen wollen. 😊Read more