Hier war ich doch schon mal

november - december 2024
Et 44-dags eventyr af Michi, der Læs mere

Liste over lande

  • Tanzania
Kategorier
4x4, Camping, Natur, Fotografi, Selvopdagelse, Rejser alene, Ferie, Ødemark, Dyreliv
  • 4,3krejste kilometer
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  • 44dage
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  • 208kan lide
  • Flussquerung im 2. Anlauf

    3. december 2024, Tanzania ⋅ ☁️ 25 °C

    Nachmittags nach den ersten größeren Regengüssen dieser Saison ist der Fluss angeblich nicht passierbar. Ein paar Betonkrümel zeugen von einem ehemaligen Brückenkonstrukt. Ich wate einmal durch und zurück und tatsächlich gibt es mittig eine Rinne mit tieferem, sehr weichem Sand. Nun denn, dann also zurück nach Kondoa für ne Nacht.

    Am nächsten Mittag ist der Fluss wesentlich breiter und fühlt sich passierbarer an. Die Locals ermutigen mich und zwei Minuten später bin ich auch schon drüben. Rückblickend hätte es am Vortag wahrscheinlich auch geklappt. Don't underestimate 4x4. Was lerne ich daraus? Wenn dich das Krokodil beim Durchwaten nicht erwischt, dann hast du einen Versuch gewonnen.
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  • Katastrophentourismus

    3. december 2024, Tanzania ⋅ ☁️ 21 °C

    Genau vor einem Jahr gab es hier am Mount Hanang eine große Schlammlawine, die hunderte Menschen beidseitig des Berges verschluckte. Ich bekam das in den Medien mit, war zu der Zeit aber im südlichen Teil Tansanias unterwegs.

    Jetzt besuche ich hier den Thomas, meinen Berg-Guide, mit dem ich zur Jahreswende 2021/2022 oben auf dem Gipfel genächtigt hatte. Dufter Typ! Ich darf wieder im Garten pennen und seine Frau Lucey bekocht mich mit meinen tansanischen Favourites 🥰.

    Am nächsten Mittag wandern wir durch die Gegend und er zeigt mir die Ausmaße der Zerstörung flussaufwärts und auch in Katesh, wo es den gesamten Markt verschluckt hatte. Heftig!

    Das erinnert mich an eine Wandertour 2015 im Sajan-Gebirge in Russland, wo ich um Haaresbreite einem ähnlichen Desaster entgangen bin. Hätten wir damals in der Unwetternacht nicht oben auf einem Pass gezeltet – also quasi im Gewitter –, wären unsere Zelte weiter talwärts einfach weggespült worden 😶. Je idyllischer und unberührter ein Flussufer zum Campen wirkt, umso intensiver sollte man sich über die aktuelle Wetterlage im Klaren sein! Das offensichtliche Leben lehrt: Je hübscher die Fassade, desto fauler die Basis 😛. Verrückte Welt.
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  • Tolle Ecke

    4. december 2024, Tanzania ⋅ ☁️ 22 °C

    Landschaftlich ist die Gegend zwischen Lake Eyasi und Singida grandios. Riesige rotbraune Granit-Felsen, wollsackverwittert wie im gesteinskundlichen Bilderbuch, dazwischen Streifen mit pechschwarzen Erden. Einfach nur verrückt! Ein Hoch auf Grabenbrüche und tektonische Sperenzkes divergierender Art. Viele tolle Ecken zum Wildcampen und zum sich hinter Steinen Verstecken.

    Erst in den letzten Tagen ist mir bewusst geworden, dass es mittlerweile hier in Tansania viel mehr Traktoren auf den Feldern gibt, als in den Jahren zuvor. Ich bin ja jetzt immer zur selben Jahreszeit hier, kurz vor dem Bestellen der Felder für die kleine Regenzeit, und noch nie kamen
    mir so viele Trecker in jeglicher Farbausprägung entgegen.
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  • Schon wieder ein Flussstau

    5. december 2024, Tanzania ⋅ ☁️ 22 °C

    Ich wurde gewarnt, dass es hier am nur saisonal wasserführenden Itembe Stress geben könnte. Die Inder haben vor 2 Jahren einfach aufgehört, die fast komplette Brücke fertigzustellen, weil die neue Präsidentin die vorher von Magufuli dafür designierten Gelder umgeleitet hat. Jetzt habe ich den Salat: Bauchnabelhohes Wasser und da wird noch was dazukommen nach der letzten Regennacht!

    Ich schaue mir das Spektakel 2 Stündchen an, aber das Warten hat keinen Sinn. Ein Bus wurde gestern mitgerissen und gerade kommt ein Scania-fahrender älterer Norweger aus Haydom an, der dafür angeheuert wurde, einen erst 3 Tage jungen New-Holland-Trecker zu bergen und aufzuladen. Von dem ist aber garnix zu sehen! Der steckt in einer ausgespülten Mulde und bloß einige Wirbel lassen auf seine Existenz schließen (25.000 € unter Wasser). Ohne Kran wird das nix 🙈.

    Derweil kann man sich für 3.000 Shilling (1,09 €) von grinsenden Sunnyboys rübertragen lassen. 4 Kräftige Burschen tragen auch 125er-Mopeds durchs Wasser. Ladies verkaufen Chapatis und Chai an die seit gestern Wartenden. Irgendwie haben alle gute Laune! Der Norweger und ich beobachten bloß, wie nach und nach im Hintergrund gerade der Holzpfahl einer Stromleitung freigespühlt wird. Zeit zum Umdrehen 🙃.
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  • Dit un dat

    6. december 2024, Tanzania ⋅ ⛅ 25 °C

    Der Regen lässt mich über Asphalt bis nach Mwanza durchballern. Bringt ja nüschts. Und mit Dragonforce geht das doppelt so schnell 🤘.

    Für tansanias zweitgrößte Stadt habe ich mit mehr Chaos und Gewusel gerechnet. Mal wieder ist alles uuultra entspannt. Die Leute nett und entgegenkommend. Ich darf nach dem Tanken direkt in der City freiparkend stehen bleiben. Erstmal gut indisch essen gehen, denn hier ist mal wieder ein Hotspot von dort Ausgewanderter, und abwechslungsreiches Essen bekommt man unterwegs sonst nur durchs Selberkochen. Die aufstrebende Hipsterjugend hängt bei Barista-Kaffee in einer gar nicht so üblen Bäckerei ab. Das will ich als angehender Grauhaariger auch!

    Dicke Wolken und Regentropfen machen den Nachmittag zu einer OpenStreetMap-Mapping-Party. Viel, viel nachzuarbeiten gibt es bis hierher! Auch probiere ich mich gerade durch die vermehrt aufpoppenden tansanischen Kaffeebohnenpäckchen der sporadisch anzutreffenden Supermärkte. Manche sehr gut, andere leider verröstet/kaputtgeröstet. Über die aufgedruckten Websites kommt man aber überraschend schnell in Kontakt mit den Leuten dahinter und endet in unendlichen Kaffeenerdeleien. Mein Feedback wird geschätzt 🥰.

    Auf den großen Felsen der Rock City breiten Frauen kleine Fische aus. Den Zweck habe ich noch nicht verstanden, denn bei Regen trocknet irgendwie nix. Die Vögel freuen und bedanken sich mit einem Schiss aus der Luft, genau zwischen die Fischchen.

    Beim Zurückschlendern komme ich mit einem Sonnenbrillentypen ins Gespräch. Eigentlich brauche ich keine weitere Sonnenbrille, denn ich habe eine in Deutschland gefundene Uvex, sowie eine in Bagamoyo vor zwei Wochen für guten Kurs Gekaufte. Theoretisch sind beide "okayish". Erstere allerdings rutscht bereits beim Autofahren und bloßem Geradeausschauen immer von der Nase (Rüge an die Uvex-Designer!), weswegen ich mir zweitere als Backup zugelegt hatte. Diese jedoch ist irgendwie seltsam geschnitten, sodass sie nach einiger Zeit meine Nase leicht verschließt, was ebenfalls übelst nervig ist. Aus seiner Jackentasche präsentiert mir dieser Mann nun eine verspiegelte und polarisierte Pornobrille mir goldenem Metallgestell, die ausgesprochen angenehm sitzt. Dankend und lachend lehne ich ab: "Not my style, dude." Beim weiteren Mich(i)treibenlassen überdenke ich das aber. "Ausgesprochen angenehm sitzt" qualifiziert doch sehr genau das mir Defizitäre! Aus dem Auto hole ich die anderen beiden Brillen, gehe zu dem Typen zurück und wir machen einen Deal: Meine beiden Brillen plus ein sattes Tagesgehalt und seine Zuhälterbrille soll mir gehören. Läuft! Erst war ich von seiner Preisvorstellung entsetzt, später ergoogle ich allerdings, dass diese NYS-Brillen bei 80 $ starten 😳. Die war doch locker "gefunden"! Nun denn, endlich sehe ich aus wie diese dubiosen Geschäftsleute bei meinem all-time-favourite-Jugendcomputerspiel Transport Tycoon Deluxe! Wahrscheinlich war es genau das, was mir bisher immer gefehlt hat. Endlich im Leben angekommen?
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  • Mich mit anderen auf Steinen sonnend

    7. december 2024, Tanzania ⋅ ☁️ 18 °C

    Hier um den See kann man es gut aushalten. Auf knappen 1100 Höhenmetern ist es tagsüber undrückend-angenehm warm und nachts schööön frisch. Ich vertreibe mir die Zeit mit Digitalkram und Reptilienbeobachtung.

    Dieser Carl von Linné muss ein Tier gewesen sein. Bei gefühlt jedem Wikipedia-Artikel zu irgendeinem Florus oder irgendwelchem Faunus ist er als Erstbeschreiber aufgeführt. Wie geht das? Ich empfehle den Wiki-Artikel zur Hamburger Hydra 😂.

    Mein Camp ist recht luxuriös und sieht neu angelegt aus. Die hohen Mauern verdeutlichen allerdings die angeblich südafrikanischen Wurzeln der Owner. Nachts rückt ein Wachmann mit Plastikstuhl an, nur für mich. Völlig übertrieben hier in Tansania. Wovor haben wir weißen Affen in diesem Käfig denn Angst? Vor den drei herumlaufenden Nachbarskindern, aka "highly suspicious kids"? Oder vor der alten Dame auf der anderen Mauerseite, die an ihrem Mais auf dem Acker herumzubbelt? 🙄 Nun denn, so sieht der Preis für eine Oase aus. 😊
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  • Rubondo Island

    10. december 2024, Tanzania ⋅ ☀️ 22 °C

    Spontanaufbruch zum größten Inselnationalpark Afrikas, der gleichzeitig einer der unbekannteren Tansanias ist. Irgendwann in den 1920ern wurde die Insel durch die Zoologische Gesellschaft Frankfurt als schutzwürdig gestempelt, in den 1960ern zum Game Reserve erklärt und dann in den 1970ern – nach Vertreiben aller hier gesiedelt Habenden – zum Nationalpark hochgestuft.

    In diesem Zeitraum wurden Elefanten und Schimpansen angesiedelt. Seit 2020 sind einige der nördlichen Chimps "habituiert" (an den Anblick humanoider Zweibeiner gewöhnt) und können auch besucht werden. Den südlich Wohnenden blieb dies bisher erspart. 😛

    Ich verzichte auf eine Chimp-Tour, denn das administrative Prozedere ist mal wieder typisch tansanisch festgefahren und oberst affig: Zwei Tourimädels haben für den nächsten Morgen den Chimp-Ausflug gebucht. 330 $ für eine Gruppe von bis zu vier Leuten. Sie schlagen vor, dass ich mich einfach dazugeselle. Leider technisch unmöglich, da der Permit bereits für die beiden ausgestellt ist. Ich müsste alleine eine separate Tour für 330 $ buchen, mit separaten Guides und königlich separiertem Fahrzeug. So ein Quatsch.

    Stattdessen gebe ich mir eine "long walking safari" über 10 km in 4 h mit meinem persönlichen Guide (der wird mich den gesamten Aufenthalt betüddeln) und einem AK-47-bewaffneten Ranger.

    Der Einstieg beginnt direkt mit dem fast-Drauftritt auf einen vollgefutterten Felsenpython. Regungslos liegt er versteckt im Gras, die braun-gelbe Haut lilafarbig in der Morgensonne schimmernd, direkt neben meinem Schuh. 😳

    Ich lerne, dass die hiesigen Elefanten größer sind, als die der Savanne. Auch haben sie kürzere Stoßzähne, damit sie im dichten Wald nicht überall hängenbleiben. Interessant finde ich, dass diese physiologische Anpassung so schnell passiert ist, denn die Dickhäuter leben hier erst in ihrer 2. oder 3. Generation. Da sag' einer nochmal was gegen Evolution! Allerdings fehlen ihnen hier im Wald Mineralien zum Ausbilden dieser langen Stoßzähne, welche sie wiederum bräuchten, um im Savannenboden besser nach den Mineralien scharren zu können.

    Auf offenen Grasflächen werden wir stets von Libellenschwärmen begleitet. Angeblich folgen sie uns, um etwaige Tsetse-Fliegen erbeuten zu können, die durch uns angelockt werden könnten. Mega cool! Warum gibt es diesen Natur-Service nicht überall anders auch?? 🥰

    Beide Typis sind der Hit! Die wissen alles über jedes Tierchen und Pflänzchen. Mein Guide ist der Vogelspezi schlechthin. Aus dem Augenwinkel bestimmt er jeden Piepmatz direkt fälschungssicher, wo ich minutenlang das Fernglas und meine Apps und Büchlein bemühen muss. Wenn irgendwer hier nochmal was gegen Täubchen haben sollte, dann schaut euch mal die African green pigeon (Treron calvus) oder die Tambourine Dove (Turtur tympanistria) im Flug an.

    Abends verzichte ich auf meine Hütte mit durchaus bequemer Matratze und schlage stattdessen mein Zelt auf nem Grasfleck auf. Zwei mal werde ich nachts von direkt neben mir grasrupfenden Hippos geweckt (Hose voll) <- valider lateinischer Name für Hippos. Die grummeln immer so niedlich 🥰. Aber das Krokodil kommt nicht und der Python wird sich mit seinem dicken Bauch noch die nächsten zwei Wochen nicht bewegen können.

    Am Morgen treibt eine Gewitterfront die ganzen lake flies ans Ufer und die Rauchschwalben drehen förmlich durch. So viel Frühstücksfressi!

    Nach meinem Frühstückspfannkuchen treibt es auch mich von der Insel. Meinem Vogel-Guide überlasse ich mein kleines Fernglas, welches Opa mir geschenkt hatte. Nun wird er sich gut drum kümmern und es artgerecht verwenden. Ich derweil werde mir ein Upgrade zulegen wollen. 😊
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  • Topografischer Augenschmaus

    11. december 2024, Tanzania ⋅ ☁️ 24 °C

    Schuft, wer bei diesem Titel an die wohligen Kurven einer sanften Dame denkt! Ausnahmsweise möchte ich das Augenmerk auf die ansprechende Landschaft in dieser Gegend lenken. Westlich von mir Burundi in den Bergen, östlich Buschland, Game Reserves und nix los.

    Auf den heutigen 360 km bis Kasulu kommen mir nur etwa 36 Autos entgegen. Ein Großteil sind weiße Land Cruiser vom UNHCR oder UNICEF, die zwischen riesigen Camps burundischer Geflüchteter hin und her fahren. Auf der anderen Seite der Berge scheint es weniger rosig zu sein als hier. 🙁

    Dazu gesellen sich mal wieder schwarze Wolken von Osten, aber "Radio BOB – Roadtrip" spielt REO Speedwagon mit Ridin' the Storm Out. Viel besser kann der Tag nicht enden! Ellenbogen aus dem Fenster bei America – Ventura Highway und mit Uriah Heep – Traveller in Time geht die Sonne unter, während ich zum Nachtlager abbiege.
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  • Zebrastian

    12. december 2024 ⋅ ⛅ 25 °C

    Eigentlich soll mich hier am Camp morgens ein wildes, aber auf Streichelnähe zutrauliches Zebra besuchen – Zebrastian. Stattdessen klaut mir ein einäugiger vervet monkey (Grünmeerkatze) meinen schon leergefutterten Müslitopf samt heiligem Löffel, den ich seit 2010 aus Chile mit mir mitführe 😱. Alarm! 🚨

    Ok, nur die Ruhe bewahren. Das letzte Mal, als ich so nem Dieb in Uganda hinterhergerannt bin, ist er panikartig auf nen Baum, hat oben den geklauten Kram zerrissen und mir die Einzelzeile entgegengeworfen. Wenn der Bursche da meinem deluxen Trangia-Duossal-Topf gleich auch nur die kleinste Beule verpassen sollte, dann regnet es heute aber Affeneinzelteile!!
    Ich bleibe ruhig, der Bandit nimmt 3 m entfernt auf einer Bank Platz und schleckt – halb im Topf steckend – meine Reste aus. Mit Haferflocken auf der kohlefarbigen Schnute schaut er mich an, zieht den heiligen Löffel aus dem Topf und lutscht ihn genüsslich ab. Eigentlich war ich der Meinung, ihm da schon zuvorgekommen zu sein. Nun denn. Er stellt alles ab und geht zurück in den Busch. Den hat bestimmt Zebrastian mir geschickt!
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