• Korčula west, Korčula ost

    May 24 in Croatia ⋅ ☁️ 20 °C

    Irgendwann mussten wir Stari Grad verlassen, aber nicht ohne nochmal beim freundlichen Eisverkäufer ein Tütchen vom feinsten Eis zu holen! Beim Auslaufen winkten uns sogar die Marineros nach...
    Ursprünglich wollten wir über die Ostseite nach Bratuš und dann weiter die Ostseite der Halbinsel Pelješac bis Mali Ston. Leider hatte der Wind wieder was dagegen, im wahrsten Sinn des Wortes. Nach wie vor war Südwind, also Jugo, angesagt. Für den nächsten Tag hingegen Maestral, also Nordwest.
    Bei den Bedingungen fährt man nicht knapp 40 Seemeilen gegen den Wind in die eine Richtung und am anderen Tag wieder 40 Seemeilen gegenan in die andere Richtung!
    Also über die Westseite zur Insel Korčula. In der Nähe von Vela Luka liegt die Uvala Gradina, eine Bucht die nach fast allen Richtungen geschützt ist, dort wollten wir hin.
    Nach ein paar Kreuzschlägen hatte der Wind erbarmen und drehte auf Ost, womit wir auf einen Schlag die angepeilte Bucht gut erreichten. Aber schon beim Einlaufen in die Bucht legte der Wind immer weiter zu, was das Anlegen an der Boje echt schwierig gestaltete. Beim zweiten Anlauf hat es dann mehr schlecht als recht geklappt.
    Mit der Zeit erreichte der Wind Sturmstärke, 40 Knoten (etwa 75km/h) und mehr.
    Wir bereiteten uns auf eine schwere Nacht vor: Instrumente ein, Rettungswesten, Schuhe, Ölzeug vorbereiten, alles verstauen und versorgen, ich habe mir den Schlafplatz im Salon gerichtet, in Kleidung versucht zu schlafen, Wecker alle zwei Stunden, Ankeralarm programmiert. Also alles vorbereitet für den schlimmsten Fall dass die Bojenleine reißt oder der Bojenanker driftet und wir abtreiben.
    Es waren keine lustigen Stunden, aber gegen ein Uhr früh hat der Sturm massiv nachgelassen und ich konnte den Alarmstatus aufheben. Endlich halbwegs schlafen!
    Am nächsten Morgen war dann wieder eitel Wonne Sonnenschein, dachten wir...
    Nach dem Toilettgang die Hiobsbotschaft, die Pumpe geht kaum mehr.
    Also Häuslpumpe zerlegen. feststellen dass irgendwas den Abflussschlauch blockiert. Das Irgendwas entpuppte sich als fast komplett mit Urinstein zugewachsenes Abflussrohr. Viele Schläge auf den Schlauch ließen einen guten halben Kilo von dem Zeug raus rieseln, es wollte garnicht aufhören! Irgendwann war der Großteil dann befreit, die Toilette wieder zusammengebaut und funktionstüchtig. Wir konnten endlich ablegen!
    Der Wind bescherte uns herrliches Genusssegeln, an der Südseite Korčula's entlang. Immer wieder gleitete die "Ostbahn" mit mehr als sieben Knoten dahin!
    Unser Ziel war eine Bucht an der Ostseite, in der Nähe von Lumbada. Beim Einlaufen in die Bucht fiel uns gleich am Südufer eine Konoba auf. Diese hatte im Google und im Navily nur Top Bewertungen, also blieb unsere Küche kalt!
    Wir haben es nicht bereut! Mein Oktopus Buzara mit Polenta war ein Gedicht! Und Moni's gegrillter Oktopus ebenso. Letzterer war so viel dass es noch zum Frühstück in einer Eierspeise gereicht hat.
    Doch bis es zum Frühstück kam hatte der Wind nochmal eine harte Prüfung für uns parat.
    Der drehte in der Nacht auf genau in die Bucht und drehte auch wieder auf Böen bis an die 30 Knoten auf.
    Nicht lustig! Also Motor an, Anker auf und einen besser geschützten Platz finden.
    Vor der Klosterinsel und dem gleichnamigen Kloster Badija war es zwar besser, aber gut geschlafen haben wir wieder nicht!
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