• Veli Ston

    May 25 in Croatia ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach der Oktopus-Eierspeise ging es bei feinem Wind von der Seite los!
    Anfangs noch böig, mit vielen Löchern drehte der Wind langsam nach hinten und wurde immer konstanter in Richtung und Stärke.
    Wir wollten nach Veli Ston, das uralte Salinenstädchen am Isthmus der Halbinsel Pelješac. Dort hatten schon die Römer in riesigen Salzpfannen Meersalz abgebaut. Später wurde es die Grundlage für den Aufstieg und Reichtum Dubrovniks beziehungsweise der Republik Ragusa.
    Neben Salz sind die örtlichen Muschelzuchten ein weiteres wichtiges Standbein der Region.

    Auszug Wikipedia: Im 14. Jahrhundert wurde mit dem Bau der Befestigungsanlagen begonnen. Es entstanden drei Kastelle, die durch Mauern miteinander verbunden waren. Über 40 Türme waren Teil der ca. 5 km langen Mauer, von der bis heute noch Teile stehen. So war der Zugang zur Halbinsel Pelješac vollständig kontrollierbar. Die Gesamtanlage wurde 1506 fertiggestellt und wird als die längste Festungsmauer in Europa bezeichnet.

    Wenn man den etwa 1,5 Seemeilen langen, engen und seichten Kanal hinter sich gebracht hat findet man sich in einem kleinen Hafenbecken, wo man sich im ersten Moment etwas Lost vorkommt. Nichts zu sehen von einem prächtigen Städtchen, grade mal die mächtige Mauer am Berg und das perfekt renovierte Kastell.
    Wir schauten uns an und frugten uns, ob das vielleicht ein Flop ist?
    Weitere Gedanken konnten wir uns nicht machen, da uns der freundliche Hafenmeister Namens Marin schon winkend empfing! Nach dem Anlegen erklärte er uns dass er mit seiner Frau die kleine, nette Hafenkneipe betreibt, welche auch gleichzeitig das Hafenamt und Büro ist. Best beer in best Office all ever!
    Gut versteckt hinter dem Kastell fanden wir die meerseitige Stadtmauer und durch ein steinernes Tor gelangten wir in das Städtchen.
    Überraschend sauber und gepflegt, von den ganz wenigen Ruinen werden einige revitalisiert.
    Auch an der Stadtmauer wird überall renoviert, genau so auch an Teilen der großen Mauer, die über den Berg nach Mali Ston führt. Die und das Kastell waren schon geschlossen und die wollten wir sowieso tags drauf besichtigen.
    Unsere Mägen knurrten und wir freuten uns schon auf Muscheln in allen Varianten. Ein Restaurant im Zentrum wirkte sehr einladend und wir bestellten Austern, Muschel-Fisch-Pastete sowie einen großen Topf gemischte Muscheln Buzara. Einfach delikat ohne Ende!
    Und der Preis? Erstaunlich moderat! Für das Essen und drei große Bier wollte man dort grade mal €60,-!

    Tags drauf ging es dann endlich auf die Mauer! Möglich ist das über mehrere Einstige in Veli Ston und einem in Mali Ston. Preis €10,- pro Nase, für Mauer und Kastell. Das ist wohlfeil dafür!
    Die Mauer selbst ist zwischen Mali und Veli Ston begehbar, eng, steil, stellenweise abenteuerlich. Gutes Schuhwerk, Kondition, sportlich und ausreichend Wasser von Nöten!
    Die Ausblicke über die Stadt, das Kastell, den Meeresarm mit dem Kanal, die große alte Saline welche leider nur mehr im Minimalstbetrieb und Museum ist, die Berge... einfach phänomenal! Kein Gedanke mehr an Lost Place, Ston lebt und pulsiert und war den Abstecher mehr als wert!
    Das Tüpfelchen auf dem i war dann noch der Besuch im top renovierten Kastell mit Blick über die Stadt und den Hafen. Und immer wieder auf unsere "Ostbahn"...

    Kleiner Tipp: auf der Straße ca. 15 Minuten nach Mali Ston, dort auf die Mauer und nach Veli Ston gehen. Besser als in die andere Richtung!
    Ausgeprägte Höhenangst, Übergewicht, Unsportlichkeit, falsches Schuhwerk ist hochgradig hinderlich!
    Da empfiehlt es sich nur den Stadtmauerteil in Ston und das Kastell zu machen!
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