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  • Day 3

    Tag 2 - Hochzeit

    October 29, 2022 in South Korea ⋅ ⛅ 19 °C

    Der eigentliche Grund für die Reise nach Seoul war der heutige Tag. Ein sehr guter Freund von Jules, Markus, feierte in Korea seine Hochzeit👩🏽‍❤️‍👨🏼 und wir durften bei diesem einmaligen Spektakel dabei sein. Vor Beginn der Reise besuchten Jules und ich Peek & Cloppenburg und kleideten uns passend für die Feierlichkeiten ein.

    In Südkorea symbolisiert eine Ehe nicht nur die Vereinigung zweier Menschen, sondern vielmehr die Vereinigung zweier Familien. Während beide Parteien einen Hanbok (traditionelle Kleidung) tragen, wird mit einem Verbeugungsritual die Vereinigung der beiden Familien dargestellt.
    Nach der Trauung ging es in die daneben liegende Festhalle. Schuhe mussten davor ausgezogen werden, danach durfte man sich an einem traditionelle Büfette bedienen. Nach rund einer Stunde wurden wir freundlich gebeten langsam fertig zu essen und zu gehen. Die Koreaner hatten definitiv kein Sitzfleisch und wir waren nach nicht einmal einer Stunde vor Ort, plötzlich die letzten in der Festhalle.

    Zum Glück waren Markus und seine Frau Autumn europäisch angehaucht, so gab es abends gegen 19 Uhr noch eine After Party🍾🥂. In Südkorea definitiv nicht üblich. Üblich war ein ununterbrochener Arbeitsalltag. Ein Koreaner lebt, um zu arbeiten. 10-Stunden-Tage und mehr… völlig normal. Doch wichtig ist nicht die Produktivität, sondern die Anwesenheit im Büro. Durch ihre langen Arbeitstage mussten die Südkoreaner schauen, wo sie Zeit sparen und in anderer Hinsicht produktiv sein konnten. In der Metro sahen wir beispielsweise immer wieder Frauen, die ihre Reisezeit nutzen und einen Lockenwickler im Haar hatten. Außerdem waren Koreaner extrem diszipliniert. Genau wie in Deutschland ist in öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Räumen zwecks Covid Maskenpflicht. Kein einziger Koreaner brach diese Maßnahme oder trug die Maske nur über den Mund. Zudem bemerkten wir wie rücksichtsvoll Koreaner miteinander umgingen. Das Anstellen an Bus und Bahn verlief immer zivilisiert, anhand einer Schlange, ohne Gedrängel und Täubchenbildung. Beeindruckend!!

    Die After Party fand auf einem Boot auf dem Hangang River statt. Der Hangang River ist ein großer Fluss, der durch Seoul fließt und die Stadt in zwei Hälften teilt. Die Party endete um 24 Uhr. Ab 24 Uhr fuhr keine Metro mehr und Taxis waren durch das Halloween Wochenende rar. Lediglich durch die Hilfe der Koreaner hatten wir die Chance auf ein Taxi. Als Tourist/Ausländer, ohne koreanisches Bankkonto… keine Chance.
    Wir entschieden uns für einen Abstecher nach Itaewon. Itaewon ist ein begehrtes Ausgehviertel und mit seinem internationalen Flair ein touristenfreundliches Viertel in Seoul. Doch schon bei der Hinfahrt erfuhren wir über ein überfülltest Halloween-Nachtleben. Dennoch wollten wir uns selbst einen Eindruck verschaffen und die vielen verkleideten Menschen sehen.
    Der Taxifahren konnte uns nicht bis nach Itaewon bringen, die Straßen waren gesperrt… ❌❌ eine Tragödie sei passiert, was genau, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mit der Fahrt nach Itaewon sicherten wir uns ein One-Way-Ticket. Es gab erstmal kein Weg mehr raus. Die Taxifahrer waren überlastet und als Ausländer hatte man sowieso keine Chance auf ein Taxi. Wir akzeptieren die Situation und ließen uns in einer Bar ein paar Blocks neben Itaewon nieder, die nächste Metro fuhr erst gegen halb 6. Um 3 Uhr machte die Bar zu, wir liefen weiter Richtung Itaewon und wollten uns einen Überblick verschaffen.
    Etliche Einsatzkräfte, Straßen waren gesperrt und ein unübersichtliches Chaos. Was ist den hier passiert?
    Nachrichten berichteten über eine Massenpanik im Viertel Itaewon. Über 120 Menschen starben und mehrere Hundert wurden verletzt. Die Gegebenheiten in dem Viertel Itaewon waren unpraktisch. Enge Gassen, beliebte Clubs und immer mehr Menschen strömten über lediglich einen Weg ins Viertel. Panik brach aus und dann nahm das Elend seinen Lauf.
    Durch eine nette Koreanerin, die uns den ganzen Abend begleitete, hatten wir glücklicherweise die Möglichkeit ein Taxi für einen überteuerten zu Preis bekommen.
    Nach einem kurzen Snack waren wir um halb 6 im Bett. Was für ein Abend!! So viel Abenteuer innerhalb von zwei Tagen 😱😱
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