Südkorea

October - November 2022
A 11-day adventure by Selina Read more
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    Tag 1 und 2 - Ankunft in Seoul

    October 28, 2022 in South Korea ⋅ ☀️ 19 °C

    Am 27.10.22 starteten wir unsere Reise 🙃
    Unsere erster Überlegung:
    Mit welchem Verkehrsmittel sollen wir nach Frankfurt fahren: Bahn🚄 oder Auto🚘? Die Flexibilität war für uns der entscheidende Grund, mit dem Auto nach Frankfurt zu fahren. Allein schon deswegen, weil die Airline unseren Hin- und Rückflug zeitlich mehrmals geändert hatte. Da wäre unser zuvor gebuchtes Bahnticket für die Tonne 💸💸.
    Wir starteten um 12 Uhr die Reise nach Frankfurt.
    Abflug 19 Uhr 🛫
    Im Regelfall genug Zeit, dachten wir. Kurz vor Stuttgart, Stillstand ❌. Ich navigierte uns mit GoogleMaps durch den Stau. Die A8 Richtung Karlsruhe zeigte nach dem Stuttgarter Dreieck drei weitere Unfälle an. Wir entschieden uns über die A81 Richtung Heilbronn nach Frankfurt zu fahren. Das Problem.. wir standen bisher weiterhin im Stau und die Uhr ticket. Nach einiger Zeit stockte unser Atem beim Blick auf das Navi. Ankunftszeit: 17:45 Uhr 😨

    Eine Stunde vor einem internationalen Flug am Flughafen anzukommen, empfiehlt dir wohl kaum jemand 🙈🙈. Nach einer kurz angestauten Panikttacke hieß es wieder klaren Kopf bewahren.
    Nach einer Stunde Stau… endlich frei Bahn. Sobald das unbegrenzte Schild es zuließ heizten wir mit 200 km/h über die Autobahn… die Ankunftszeit änderte sich auf 16:30 Uhr, Erleichterung.
    Da kam schon das nächste Problem. Das Navi empfohl uns plötzlich über Würzburg nach Frankfurt zu fahren. Bitte was? Ein 40 km Umweg soll schneller sein? Oh Gott! Na gut. Wir vertrauten GoogleMaps und fuhren Richtung Würzbug. Die Ankunftszeit änderte sich erneut auf 17:15 Uhr. Da die Strecke weitgehend unbegrenzt war konnten wir tatsächlich 15 min Zeit gutmachen. Um kurz vor 17 Uhr kamen wir am Parkplatz an.

    Am Schalter wurden wir bereits erwartet und mit unseren Nachnamen angesprochen 😱😱😱. Der Mensch hinter den Schalter gab uns unsere Tickets. 18:40 Uhr öffnete das Gate. Wir hatten noch eine Stunde Zeit um durch den Security Check zu gelangen. Die benötigten wir auch.

    Was für ein enormer Adrenalinkick, unbeschreiblich. Dies sollte uns wohl eine Lehre sein… beim nächsten Mal werden wir definitiv mit der Bahn fahren.

    Ohne Turbulenzen und mit Kompressionsstrümpfen kamen wir nach 11 Stunden Flugzeit in Seoul an. Verschont von einem Jetlag, da unser Flug ja über Nacht ging wechselten wir erstmal Bargeld und kauften eine SIM-Karte. Der Weg in die Metropolenstadt Seoul führt entweder mit dem Express Train oder dem „All Stopp“ Train Richtung Hotel. Für Neuankömmlinge ist die Infrastruktur im ersten Moment unübersichtlich und überfordernd. Wir wählten aus Versehen den „All Stopp“ Train und verschenkten 30min unserer Lebenszeit. Nach 1,5 Stunden und einem Umstieg erreichten wir unser Hotel. Hier werden wir die nächsten drei Nächte verbringen, bevor es uns mit dem Schnellzug nach Busan führt.

    Nach einer kurzen Verschnaufpause fuhren wir zum Gangnam Viertel von Seoul.
    Der Name Gangnam kommt dir vielleicht bekannt vor. Psy veröffentlichte 2012 ein K-Pop Lied namens Gangnam Style. Mit seinem Refrain und seiner Tanzeinlage wurde er weltberühmt. Gleichzeitig stieg der Touristenanteil im Stadtviertel Gangnam an und ist bis heute gern besucht.
    Vor allem am Abend ist Gangnam ein beliebtes Ausgehviertel bei jungen Koreanern. Die Straßen sind durch Reklame taghell und man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Die meisten Restaurants waren gut besucht und hatten keinen freien Platz mehr. Am Ende der Straße fanden wir einen freien Tisch: die Karte auf koreanisch und einen Kellern ohne Englischkenntnisse. Egal! Wir bestellten die ersten beiden Gerichte auf der Karte. ✅
    Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Gassen und waren immer wieder erstaunt darüber, wie diszipliniert die Koreaner in manchen Situationen doch waren. Mehr dazu morgen 😴
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  • Day 3

    Tag 2 - Hochzeit

    October 29, 2022 in South Korea ⋅ ⛅ 19 °C

    Der eigentliche Grund für die Reise nach Seoul war der heutige Tag. Ein sehr guter Freund von Jules, Markus, feierte in Korea seine Hochzeit👩🏽‍❤️‍👨🏼 und wir durften bei diesem einmaligen Spektakel dabei sein. Vor Beginn der Reise besuchten Jules und ich Peek & Cloppenburg und kleideten uns passend für die Feierlichkeiten ein.

    In Südkorea symbolisiert eine Ehe nicht nur die Vereinigung zweier Menschen, sondern vielmehr die Vereinigung zweier Familien. Während beide Parteien einen Hanbok (traditionelle Kleidung) tragen, wird mit einem Verbeugungsritual die Vereinigung der beiden Familien dargestellt.
    Nach der Trauung ging es in die daneben liegende Festhalle. Schuhe mussten davor ausgezogen werden, danach durfte man sich an einem traditionelle Büfette bedienen. Nach rund einer Stunde wurden wir freundlich gebeten langsam fertig zu essen und zu gehen. Die Koreaner hatten definitiv kein Sitzfleisch und wir waren nach nicht einmal einer Stunde vor Ort, plötzlich die letzten in der Festhalle.

    Zum Glück waren Markus und seine Frau Autumn europäisch angehaucht, so gab es abends gegen 19 Uhr noch eine After Party🍾🥂. In Südkorea definitiv nicht üblich. Üblich war ein ununterbrochener Arbeitsalltag. Ein Koreaner lebt, um zu arbeiten. 10-Stunden-Tage und mehr… völlig normal. Doch wichtig ist nicht die Produktivität, sondern die Anwesenheit im Büro. Durch ihre langen Arbeitstage mussten die Südkoreaner schauen, wo sie Zeit sparen und in anderer Hinsicht produktiv sein konnten. In der Metro sahen wir beispielsweise immer wieder Frauen, die ihre Reisezeit nutzen und einen Lockenwickler im Haar hatten. Außerdem waren Koreaner extrem diszipliniert. Genau wie in Deutschland ist in öffentlichen Verkehrsmitteln und geschlossenen Räumen zwecks Covid Maskenpflicht. Kein einziger Koreaner brach diese Maßnahme oder trug die Maske nur über den Mund. Zudem bemerkten wir wie rücksichtsvoll Koreaner miteinander umgingen. Das Anstellen an Bus und Bahn verlief immer zivilisiert, anhand einer Schlange, ohne Gedrängel und Täubchenbildung. Beeindruckend!!

    Die After Party fand auf einem Boot auf dem Hangang River statt. Der Hangang River ist ein großer Fluss, der durch Seoul fließt und die Stadt in zwei Hälften teilt. Die Party endete um 24 Uhr. Ab 24 Uhr fuhr keine Metro mehr und Taxis waren durch das Halloween Wochenende rar. Lediglich durch die Hilfe der Koreaner hatten wir die Chance auf ein Taxi. Als Tourist/Ausländer, ohne koreanisches Bankkonto… keine Chance.
    Wir entschieden uns für einen Abstecher nach Itaewon. Itaewon ist ein begehrtes Ausgehviertel und mit seinem internationalen Flair ein touristenfreundliches Viertel in Seoul. Doch schon bei der Hinfahrt erfuhren wir über ein überfülltest Halloween-Nachtleben. Dennoch wollten wir uns selbst einen Eindruck verschaffen und die vielen verkleideten Menschen sehen.
    Der Taxifahren konnte uns nicht bis nach Itaewon bringen, die Straßen waren gesperrt… ❌❌ eine Tragödie sei passiert, was genau, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mit der Fahrt nach Itaewon sicherten wir uns ein One-Way-Ticket. Es gab erstmal kein Weg mehr raus. Die Taxifahrer waren überlastet und als Ausländer hatte man sowieso keine Chance auf ein Taxi. Wir akzeptieren die Situation und ließen uns in einer Bar ein paar Blocks neben Itaewon nieder, die nächste Metro fuhr erst gegen halb 6. Um 3 Uhr machte die Bar zu, wir liefen weiter Richtung Itaewon und wollten uns einen Überblick verschaffen.
    Etliche Einsatzkräfte, Straßen waren gesperrt und ein unübersichtliches Chaos. Was ist den hier passiert?
    Nachrichten berichteten über eine Massenpanik im Viertel Itaewon. Über 120 Menschen starben und mehrere Hundert wurden verletzt. Die Gegebenheiten in dem Viertel Itaewon waren unpraktisch. Enge Gassen, beliebte Clubs und immer mehr Menschen strömten über lediglich einen Weg ins Viertel. Panik brach aus und dann nahm das Elend seinen Lauf.
    Durch eine nette Koreanerin, die uns den ganzen Abend begleitete, hatten wir glücklicherweise die Möglichkeit ein Taxi für einen überteuerten zu Preis bekommen.
    Nach einem kurzen Snack waren wir um halb 6 im Bett. Was für ein Abend!! So viel Abenteuer innerhalb von zwei Tagen 😱😱
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  • Day 4

    Tag 3 - Sightseeing in Seoul

    October 30, 2022 in South Korea ⋅ ⛅ 9 °C

    Markus hatte vor einigen Jahren sein Master in Südkorea geschrieben, dabei die Kultur und seine Frau kennen gelernt. Heute war Markus unser persönlicher Tourguides.
    Wir trafen uns an einem Kiosk und aßen ein Onigiri. Onigiri ist ein Reisbällchen in dreieckiger Form gefüllt mit unterschiedlichen Zutaten umwickelt mit Seetankblättern.
    Wir starteten mit der Sightseeingtour:
    Als Erstes fuhren wir mit den Bus auf den Berg Namsan⛰. Der Berg ist 265 Meter hoch und befindet sich Mitten in Seoul. Der Berg ist ein beliebtes Ausflugsziel mit einer gigantischen Aussicht auf die Metropolenstadt. Wir hatten Glück. Mit blauen Himmel und nur wenig Luftverschmutzung hatten wir eine gute Aussicht auf die mächtige Skyline von Seoul ☀️🏢.
    Markus zeigte uns seinen damaligen Uni-Campus und sein Viertel in dem er die meiste Zeit verbrachte.
    Unglaublich. Die Yonsei University, an der Markus studierte, zählt mit der Seoul National University und Universität Korea zu den drei renommiertesten Universitäten Südkoreas, gemeinsam auch SKY genannt. Der Hauptcampus der Yonsei University befindet sich im Stadtteil Sinchon und ist enorm groß. Es gab einfach alles: ein Schwimmbad, ein Fitnessstudio, eine Basketballhalle, ein Fußball- und Baseballplatz, ein Universitätskrankenhaus u.v.m.
    Weiter ging es in das Studentenviertel von Seoul im Stadtteil Hongdae. Vor allem abends und am Wochenenden sind hier Massen junger Leute unterwegs und pendeln zwischen Bars, Karaoke-Clubs und Restaurants. Ganz interessant sind die Karaoke-Clubs. Viele der Karaoke-Clubs 🎤 verfügen über private Gesangsräume mit einer verglasten Wand zur Straße.
    Nach der Stadtrundtour besuchten wir mit Markus, seiner Frau und noch zwei weiteren Freunden ein BBQ Restaurant.
    Am Abend führte uns der Weg mit der Metro wieder zurück zum Hotel. Heute war der erste „normale“ Tag, ohne besondere Vorkommnisse. Wir liefen knapp 20 km, probieren verschiede Spezialitäten (ich traute mich nicht alles) und fielen erschöpft in unser Hotelbett. Morgen fahren wir mit dem Schnellzug nach Busan, wo wir die nächsten drei Tage verbringen werden
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  • Day 5

    Tag 4 - Ankunft Busan

    October 31, 2022 in South Korea ⋅ ☀️ 17 °C

    Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es weiter mit dem Schnellzug nach Busan. Busan gilt als größte Hafenstadt und zweitgrößte Stadt Südkoreas. Wir kauften die Tickets für den KTX Schnellzug am Schalter, deutlich günstiger und in einer unbeschreiblichen Abfertigungsgeschwindigkeit. Die Frau hinter Schalter war unglaublich schnell. Mit dem Schnellzug dauerte es knapp 3 Stunden bis wir in Busan ankamen. Erwähnenswert, der Zug hatte 5 Minuten Verspätung 🤪.
    Das Hotel, gebucht über eine Gutscheinkarte meiner ehemaligen Reitschüler (nochmal DANKE dafür ❤️🥰), lag Mitten im Zentrum von Busan.
    Unsere erste Sehenswürdigkeit in Busan war der Diamond Tower. Der Turm wurde 1973 erbaut und steht im Zentrum des Yongdusan-Parks. Auf 69 Metern über dem Meeresspiegel verfügt dieser Turm über eine Aussichtsplattform, die die Umgebung der Provinz Jung-gu überblickt. Mit dem Kauf eines Tickets startet man ein Spiel 🙃 QR-Codes scannen und mit der richtigen Zahlenfolge kleine Sachpreise gewinnen. Jules und ich ließen uns die Chance natürlich nicht ergehen und erkundeten jeden Winkel des Turms. Am Ende lösten wir das Rätsel und bekamen ein Sticker und eine FFP2-Maske 😂🙈
    Weiter liefen wir Richtung Bupyeong Kkangtong Market. Hier fand ab 19.30 Uhr ein interessanter Nachtmarkt statt. Es gab ESSEN! Wir probieren uns durch insgesamt sieben Gerichte. Danach schlenderten wir noch etwas durch die leuchtenden Straßen von Busan und liefen wieder zurück zu unserem Hotel.
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  • Day 6

    Tag 5 - Sightseeing in Busan

    November 1, 2022 in South Korea ⋅ ⛅ 14 °C

    Eigentlich wollten wir eine Tour buchen, aber so wie viel zu oft, waren wir zu spät dran und alle Plätze waren ausgebucht❌❌. Zum Glück… dazu später mehr.
    Als Erstes machten wir einen Abstecher auf den Fischmarkt 🐟🦐🦞 um die Ecke. Der Jagalchi Markt ist der größte Fischmarkt des Landes und gleichzeitig einzigartig, da er größtenteils von Frauen 🙎🏽‍♀️🙎🏽‍♀️ betrieben wird. Eine Tradition, die bis in den Koreakrieg zurück reichte, als viele der Männer das Land verteidigten und ihre Frauen die Familienunternehmen übernahmen. Der Markt bietet eine unglaubliche Vielfalt und enorme Mengen an unterschiedlichsten Fischsorten 🐟🐡 und Meeresfrüchten 🐙🦑. Eine Besonderheit des Jagalchi Fischmarkts ist, dass man aus dem Wassertank direkt seine Mahlzeit wählen und diese vor Ort zubereitet wird und essen kann.

    Mit dem Bus 🚎 und derselben Fahrkarte, die wir in Seoul gekauft hatten, fuhren wir weiter Richtung Songdo Skywalk (welches ein Teil der gebuchten Tour gewesen wäre). Uns faszinierte am meisten, dass die Benutzung der ein und selben Fahrkarte im ganzen Land möglich war.
    Im Gebiet des Songdo Skywalk war die Enttäuschung minimal groß😨. Die besonderen Attraktionen waren verfallen, heruntergekommen und außer Betrieb❌❌. Wir vermuteten, dass über den Lockdown die Wartung der Brücken vernachlässigt wurde und ein Sicherheitsrisiko entstand, wodurch die Brücken geschlossen wurden. Wir entschieden uns dennoch für eine Gondelfahrt über die Songdo Bucht. Nach einer anstrengenden Wanderung im Amnam Park fuhren wir mit dem Bus weiter zu meinem absoluten Tageshighlight 🥳🥰
    GAMCHEON CULTURE VILLAGE
    „vom Slum zur Touristenattraktion“
    Gamcheon war einst ein Slum an einem Hang in Busan. Doch dank einer ungewöhnlichen Initiative von Bewohnern, Künstlern und der Lokalregierung hat sich das Dorf zu einer Touristenattraktion verwandelt. Während des Koreakrieges war Busan das Ziel von zahlreichen Kriegsflüchtlingen. Lange Zeit bestand Gamcheon aus baufälligen Häusern, in denen Arme und Alte lebten. 
    Heute besteht Gamcheon aus bunten Häusern, Souvenir- und Einkaufsläden. 2009 wurden mehrere Künstler eingeladen, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Sie sollten Kunstwerke erschaffen, die wiederum zur Verschönerung des Dorfes beitragen. Mit Erfolg!! Das Dorf zieht mit seinen weniger als 9.000 Einwohnern jährlich 160.000 Besucher an. Vor- und Nachteile für die Einwohner von Gamcheon.
    ✅Vorteil: Einkommen durch Tourismus
    ❌Nachteil: Störung der Einwohner durch Tourismus
    Nach einem Rundgang fuhren wir weiter zum Gwangan Beach. Hier staunten wir über die wunderschöne Aussicht und aßen Ramen, eine japanische Nudelsuppe zu Abend.
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  • Day 7

    Tag 6 - Busan

    November 2, 2022 in South Korea ⋅ 🌙 14 °C

    Nach dem sechsten Tag in Asien sehnte ich mich langsam wieder nach einem frisch gebackenen Bauernbrot mit einer fetten Schicht Butter 🤤.
    Heute gab es ein fancy Sandwich mit Rührei und Bacon zum Frühstück.

    Danach fuhren wir 1,5 Stunden mit dem Bus in den Osiria Tourism Complex. Die Busfahrt kostete uns 1.700 Won (umgerechnet 1,20 €). Uns erwartete ein an der Küste liegender buddhistische Tempel namens Haedong Yonggungsa. Der Tempel wurde im 13. Jahrhundert erbaut und 1970 mühevoll restauriert. Leider fiel uns an mehren Ecken immer wieder auf, dass der Tempel zu einer reinen Touristenattraktion geworden ist und wenig die Geschichte dahinter erzählt wurde. Nach ein paar Fotos erkundeten wir die Gegend von Osiria.
    Das Megaprojekt Osiria Tourism Complex soll 2023 fertiggestellt werden. Schon heute sind verschiedene Attraktionen in Betrieb. Doch Osiria glich einer Geisterstadt mit Angestellten. Die Gegend war fast wie ausgestorben. Es sah so aus, als würden die Angestellten im Einkaufszentrum auf den bevorstehenden Andrang und ihren Einsatz warten. Doch vergeblich. Niemand kam. Wir waren fasziniert und gleichzeitig geschockt über die Leere der riesigen Gebäude. Auf der Hauptstraße sah es genau so aus, fast ein Duzend ausgebauter Straßen und kaum Verkehr. Entweder wird der gehoffte Andrang in den nächsten Jahren noch kommen oder das Megaprojekt entpuppte sich als Flop.

    Wir fuhren mit dem Bus wieder zurück zu unserem Hotel. Davor machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp in einer Medienkunstgalerie. Das Museum 1 beeindruckt durch unterschiedliche Farben. Es gab unterschiedliche Räume mit unterschiedlichen Themen. Ein kleiner Abstecher lohnt sich definitiv. Dennoch fragten wir uns bei manchen Kunstobjekten, wie diese unter den Begriff „Kunst“ fallen konnten 🙃🤷🏽‍♀️🙃

    Das Ziel für unser Abendessen war der Jagalchi Markt. Für Jules gilt das Motto: „Mindestens einmal muss man es probiert haben💪🏽.“ In manchen Situationen entwickelte ich schon beim Zuschauen einen Brechreiz, da probierte Jules hingegen schon die nächsten Leibspeise 🙊😨.

    Frischer Fisch aus dem Aquarium. In erster Linie ein abschreckender Gedanke. Aber Jules hatte ja recht, wo hätte man schon die Möglichkeit so frischen Fisch zu probieren. In Deutschland kommen mehr als die Hälfte der verzehrten Fische aus Aquakulturen. Statt den Fisch wild zu fangen, wird er in speziellen Anlagen im Meer oder an Land gezüchtet. Durch die Fütterung entfallen gleichzeitig ein großer Teil der gesunden Omega-3-Fettsäuren. Der „frische“ Fisch in Deutschland sollte ab dem Fang bis zum Verkauf immer kühl gelagert werden. Die Merkmale für frischen Fisch in Deutschland sind beispielsweise
    ▶️ Geruch: Der Fisch sollte niemals nach Fisch riechen.
    ▶️ Augen: Die Augen sollten immer hervorstehen, feucht und klar sein.
    ▶️ Flossen: Die Flossen dürfen, ebenso wie der gesamte Körper, niemals verklebt, trocken oder beschädigt sein.
    ▶️ Fleisch: Nach einem Drucktest sollte das Fleisch nach wenigen Sekunden in seine ursprüngliche Form zurück kehren.

    Auf dem Fischmarkt in Busan, wenige Meter vom Meer entfernt, kommen die meisten Fische und Meeresfrüchte fangfrisch auf den Grill. Wir entschieden uns für eine große Miesmuschel, ein Tintenfisch und eine Schneekrabbe.
    Den Tintenfisch durften wir uns von einer Handvoll Tintenfischen auswählen. Einmal darauf gezeigt und schon wurde der ausgewählte Tintenfisch heraus genommen und zubereitet. Die große Miesmuschel und die Schneekrabbe wurden für uns ausgesucht. Schneekrabbe sind in Deutschland nicht sonderlich verbreitet und nur schwer zu bekommen. Diese Krabbenart erzielt in Deutschland Höchstpreise.

    Als Erstes wurde uns der Tintenfisch und die große Miesmuschel gebracht. Den Geschmack des Tintenfisches wich nur geringfügig von deutschen Qualität ab. Lediglich der Biss war etwas fester. Die große Miesmuschel, vergleichbar mit den bekannten, kleinen Miesmuscheln war eine unbeschreiblich leckere Delikatesse. Das wenige Fleisch der Muschel war so geschmacksintensiv und gleichzeitig so lecker 🤤😍. Danach wurde uns die Schneekrabbe serviert. Der Chefkoch öffnete uns zuvor die Schale der Beine wodurch wir mithilfe einer verlängerten Gabel an das schneeweiße Fleisch kamen. Die „Innereien“ der Krabbe überließ ich Jules. Für mich war der Gedanke abschreckend und dadurch lehnte ich es dankend ab.
    Der Chefkoch brachte uns am Ende noch Sashimi… natürlich aufs Haus 😂 Wahrscheinlich hatte er Mitleid mit uns, da wir vermutlich die einzigen Gäste waren, die unser Gericht gegrillt haben wollten 🙈 aber so ein glibberigen und schleimigen Oktopus hatte ich letztens schon aus Versehen. Definitiv nicht empfehlenswert 🙊😵‍💫
    Das erste Filet war von einer Gelbschwanzmakrele danach folgte eine Flunder. Ich muss gestehen, dass war das beste Sashimi das ich je gegessen hatte 😱😱
    Wir bezahlten für unsere Auswahl lediglich 70 € mit Zubereitung und Beilagen. In Deutschland würde man für dasselbe vermutlich das Fünffache zahlen und keineswegs in dieser außergewöhnlichen Qualität. Ein einmaliges Erlebnis 🤩🥳
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  • Day 8

    Tag 7 - Zurück in Seoul

    November 3, 2022 in South Korea ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute fuhren wir mit dem KTX Schnellzug erneut quer durchs Land und zurück nach Seoul. Um 9.15 Uhr standen wir am Schalter. Ein wenig leichtsinnig entschieden wir uns für den Zug um 9.27 Uhr. Nach dem Kauf rannten wir los, glücklicherweise kannten wir mittlerweile das System und kamen unproblematisch am Ziel an. Zwei Minuten vor Abfahrt saßen wir auf unseren Plätzen.

    In Seoul angekommen aßen wir erneut nochmal Ramen. Mich erinnert die Suppe immer ein wenig an Mamas Rindfleisch-, Gemüsesuppe. Ich liebte die Suppe und genau so liebe ich Ramen 😍

    Danach fuhren wir zum Hotel.

    Oh Gott!! Was habe ich nur getan 😱😱😂
    Das dritte Hotel, welches ich ebenfalls über den Gutschein gebucht hatte (nochmals vielen Dank dafür 🥰😍), buchte ich wortwörtlich am Arsch der Welt! Irgendwie war mir nicht bewusst, dass eine Metropolenstadt solche Weiten besitzt. Wir benötigten mit der Metro über 45 min in die Innenstadt 😱😱. Der einzige Vorteil, am Abreisetag brauchen wir lediglich 30 min zum Flughafen und da unser Flug bereits um 9 Uhr startet, war dies vielleicht gar nicht so schlecht.

    Was macht man nur am Arsch der Welt? Dieser Stadtteil war wie ausgestorben. Durch ein paar Recherchen entschieden wir uns für eine Abendaktivität von Cirque du Soleil, die derzeit in Seoul zu Hause war. Die Show "Alegría" ist spanisch und bedeutet Glück, Freude und Begeisterung. Genau das war das Motto der Show 😱🥰. Über zwei Stunden lang präsentierten Künstler, vor einer ständig wechselnden Kulissen, eine spektakuläre Choreografie, bei der die Akrobatik im Mittelpunkt stand. Die Clowns haben uns am Besten gefallen 🥳🥰

    Cooler Abend und vollkommen empfehlenswert 🥰😍
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  • Day 9

    Tag 8 - Sightseeing in Seoul, Teil 2

    November 4, 2022 in South Korea ⋅ ☀️ 12 °C

    Heute stand nochmal eine Sightseeingtour auf dem Plan. Eigenständig fuhren wir zu verschiedenen Attraktionen.
    🟩 Erster Halt:
    Gyeongbokgung Palace

    Der Palast ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Seoul. Der Palast Gyeongbokgung bedeutet „Strahlende Glückseligkeit“ und wurde 1395 unter dem König Taejo errichtet. Zweimal fiel der Palast den Japanern zum Opfer. 1989 erfolgte der zweite Wiederaufbau.
    Eine beliebte Attraktion ist die Wachenablösung 💂🏼‍♀️💂🏼‍♀️. Dreimal täglich findet am Haupttour Gwanghwamun ein Wechsel statt. Mehrere Wachen wechseln dabei ihre Position und marschieren im Takt von Trompeten und Trommeln zu ihren Plätzen.

    🟩 Zweiter Halt:
    Bukchon Hanok Village

    Das Dorf Bukchon Hanok ist ein traditionelles koreanisches Dorf in Seoul und liegt auf der Spitze eines Hügels. Das traditionelle Dorf ist über 600 Jahre alt und besteht aus vielen Gassen. Ein beliebter Touristenmagnet, dennoch lohnt sich ein Blick in das traditionelle Dorf.

    🟩 Dritter Halt:
    Changgyeonggung Palace

    Changgyeonggung ist einer der fünf wichtigsten Paläste in Seoul, die während der Zeit der Joseon-Dynastie gebaut wurden.
    In dem Bereich des Changgyeonggung Palace liegt der Secret Garden. Lediglich über eine geführte Tour erhält man Zutritt zu dem beliebten Secret Garden. Der geheime Garten entstand in den Jahren 1400 bis 1418 und ähnelt einem englischen Garten. Leider waren wir 10 min zu spät. Die letzte Tour begann um 15 Uhr ☹️

    Wir machten uns auf den Weg zum traditionellen Gwangjang Market. Der Gwangjang Markt ist einer der ältesten und größten in Südkorea, mit mehr als 5000 Geschäften und 20.000 Mitarbeitern auf einer Fläche von 42.000 Quadratmetern.
    Wir waren auf einer ganz 💫speziellen Mission💫. Über den Netflixfilm Street Food, Folge 6. wurde Cho Yonsoon mit ihren handgemachten Nudeln und Dumplings berühmt. Während eigentlich fast alle Stände dasselbe verkauften, war der Stand bei Cho gut besucht. Vor allem ‚Ausländer‘ warteten auf einen der begehrten Platz auf der beheizten Sitzbank.
    In Südkorea ist es üblich mit Stäbchen zu essen. Eine Alternative gab es kaum bis nie. Während der ersten Tage war es eine krampfhafte Fingerakrobatik und das meiste Essen fiel nach ein paar Zentimetern wieder aus den Stäbchen. Nach dem achten Tag hatte ich dann auch mal langsam raus wie ich am geschicktesten mit den Stäbchen umgehe, damit etwas Essen in meinem Mund landete 😂🙈.
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  • Day 10

    Tag 9 - Letzter Tag

    November 5, 2022 in South Korea ⋅ ☀️ 12 °C

    Wir buchten vergeblich eine Tour zur nordkoreanischen Grenze.
    Nordkorea führt derzeit Waffentests durch. Dem südkoreanischen Militär zufolge landeten 80 Artilleriegeschosse in der Pufferzone beider Länder. Der Beschuss in die Pufferzone ist eine "eindeutige Verletzung" des Abkommens, mit dem die Zone 2018 eingerichtet worden war.

    Spontan rief Markus bei uns an, er müsste nochmal heiraten 😳 christlich, um zu Liebe Autums Vater seine Tochter Sari taufen zu lassen. Verrückt, aber wahr. Innerhalb von wenigen Stunden heirateten Markus und Autumn in einer katholischen Kirche in Seoul. Die Trauung hatte keineswegs etwas mit dem deutschen Standard zu tun. Innerhalb zwei Stunden waren Markus und Autumn erneut verheiratet und Sari getauft.
    Nach der Veranstaltung luden uns die Beiden zu einem typisch koreanischen Essen ein. In dem Restaurant musste man Schuhe ausziehen und zum Schutz vor Flecken auf der Kleidung war eine Schütze empfehlenswert. Gemeinsam aßen wir viele verschiedene Gerichte und tranken Makkoli, eine alkoholhaltiges Getränk aus Reis, traditionell aus einer goldenen Schüssel.

    Nebenbei erwähnenswert:
    ▶️In Korea ist derzeit Herbst. Die Herbstzeit ist zwischen September und November. Das Wetter ist kühl und frisch und der Himmel ist klar mit nur wenigen Wolken. Die Blätter der Gingko- und Ahornbäume verfärben sich und geben Korea ein gelb und kaminrotes Erscheinungsbild.

    ▶️ Die Toilettenbrillen in den Hotels in Südkorea sind alle beheizt. Außerdem besitzt jede Toilette eine Podusche und Licht im Dunkeln. (siehe Video)

    Nach einem Abstecher zum einheimischen Supermarkt, um Soju, ein koreanischen Reisschnaps zu besorgen fuhren wir zu einem Nachtisch-Restaurant.
    Das Restaurant befand sich in der Nähe des Stadtteils Itaewon. Zufällig fand während unsere Ankunftszeit eine Zeremonie statt. Ein Gänsehautmoment. So viele trauernde Menschen und Blumen entlang der Metrotreppe.
    Am Halloween-Wochenende sollte die größte Party, seit drei Jahren nach der Pandemie, stattfinden. Der Stadtteil war bekannt dafür, dass bis zu 100.000 Besucher ausgiebig feierten. Doch an dem besagten Halloween-Wochenende trafen sich deutlich mehr Personen in der engen Seitenstraße.
    Plötzlich brach Panik aus. In dem Gedränge fielen mehrere Menschen zu Boden, während weitere Menschenmasse folgten und die am Boden liegenden Menschen tottrampelten.
    Über 150 Menschen starben, einige Dutzend wurden verletzt.
    Während des Aufenthalt in Itaewon verspürte ich einen Kloß im Hals. Man spürte die endlose Trauer und Fassungslosigkeit der anwesenden Menschen. Ein unbeschreiblicher Gänsehautmoment. Wir hatten bisher noch keine Vorstellung, wie so viele Menschen Opfer dieser Tragödie werden konnten… doch bei dem Anblick der abgesperrten Gasse wurde mir schlecht. Der Partybezirk ist direkt nach dem Aufstieg der Metrotreppe zu erreichen. Rechts eine vielbefahrene Straße, linkes führte eine schmale Gasse zur Partylocation. Die Gasse war ungefähr sechs Meter breit und führte vielleicht 50 Meter zu einer genauso schmalen T-Kreuzung.
    Dort sollen sich über 100.000 partyfreudige Menschen angesammelt haben? Unvorstellbar 😳😱

    Schnell weg ☹️☹️🥺 Ich benötige schöne Gedanken!

    Im JL Restaurant angekommen entschieden wir uns für das 4-Gänge-Menü.
    1️⃣ Tomaten-Eis-Salat
    Zutaten: Cherry Tomaten, Joghurt, Basilikum, Parmesan und schwarze Oliven
    Verrückte Kombination aber ein pures Geschmackserlebnis.

    2️⃣ Cabonara in süßer Form
    Zutaten: Bacon, Pfeffer, Penne, Apple Cider
    unvorstellbar aber unglaublich lecker.

    3️⃣ Pistazientörtchen mit Sorbet
    💫Lieblingsgericht💫

    4️⃣ frisch serviertes Sahneeis
    Zutaten: Birne, Gerste, Opalys 33%, Ingwer, Zitrone
    Durch die Eisherstellung mit Stickstoff explodierte das Eis, sobald es mit dem Mund in Berührung kam.

    Anfangs war ich tatsächlich etwas skeptisch, ob es Sinn machte, in ein Nachtisch-😂Restaurant zu gehen. Aber tatsächlich war die Süße jedes Gerichts relativ dezent und dadurch hervorragend zu Essen 😍

    Heute war unser letzter Abend. Morgen klingelt unser Wecker um 5 Uhr, Abflug 9 Uhr und knapp 14 Stunden Flugzeit 😵‍💫😵‍💫
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