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  • Day 7

    Tag 6 - Busan

    November 2, 2022 in South Korea ⋅ 🌙 14 °C

    Nach dem sechsten Tag in Asien sehnte ich mich langsam wieder nach einem frisch gebackenen Bauernbrot mit einer fetten Schicht Butter 🤤.
    Heute gab es ein fancy Sandwich mit Rührei und Bacon zum Frühstück.

    Danach fuhren wir 1,5 Stunden mit dem Bus in den Osiria Tourism Complex. Die Busfahrt kostete uns 1.700 Won (umgerechnet 1,20 €). Uns erwartete ein an der Küste liegender buddhistische Tempel namens Haedong Yonggungsa. Der Tempel wurde im 13. Jahrhundert erbaut und 1970 mühevoll restauriert. Leider fiel uns an mehren Ecken immer wieder auf, dass der Tempel zu einer reinen Touristenattraktion geworden ist und wenig die Geschichte dahinter erzählt wurde. Nach ein paar Fotos erkundeten wir die Gegend von Osiria.
    Das Megaprojekt Osiria Tourism Complex soll 2023 fertiggestellt werden. Schon heute sind verschiedene Attraktionen in Betrieb. Doch Osiria glich einer Geisterstadt mit Angestellten. Die Gegend war fast wie ausgestorben. Es sah so aus, als würden die Angestellten im Einkaufszentrum auf den bevorstehenden Andrang und ihren Einsatz warten. Doch vergeblich. Niemand kam. Wir waren fasziniert und gleichzeitig geschockt über die Leere der riesigen Gebäude. Auf der Hauptstraße sah es genau so aus, fast ein Duzend ausgebauter Straßen und kaum Verkehr. Entweder wird der gehoffte Andrang in den nächsten Jahren noch kommen oder das Megaprojekt entpuppte sich als Flop.

    Wir fuhren mit dem Bus wieder zurück zu unserem Hotel. Davor machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp in einer Medienkunstgalerie. Das Museum 1 beeindruckt durch unterschiedliche Farben. Es gab unterschiedliche Räume mit unterschiedlichen Themen. Ein kleiner Abstecher lohnt sich definitiv. Dennoch fragten wir uns bei manchen Kunstobjekten, wie diese unter den Begriff „Kunst“ fallen konnten 🙃🤷🏽‍♀️🙃

    Das Ziel für unser Abendessen war der Jagalchi Markt. Für Jules gilt das Motto: „Mindestens einmal muss man es probiert haben💪🏽.“ In manchen Situationen entwickelte ich schon beim Zuschauen einen Brechreiz, da probierte Jules hingegen schon die nächsten Leibspeise 🙊😨.

    Frischer Fisch aus dem Aquarium. In erster Linie ein abschreckender Gedanke. Aber Jules hatte ja recht, wo hätte man schon die Möglichkeit so frischen Fisch zu probieren. In Deutschland kommen mehr als die Hälfte der verzehrten Fische aus Aquakulturen. Statt den Fisch wild zu fangen, wird er in speziellen Anlagen im Meer oder an Land gezüchtet. Durch die Fütterung entfallen gleichzeitig ein großer Teil der gesunden Omega-3-Fettsäuren. Der „frische“ Fisch in Deutschland sollte ab dem Fang bis zum Verkauf immer kühl gelagert werden. Die Merkmale für frischen Fisch in Deutschland sind beispielsweise
    ▶️ Geruch: Der Fisch sollte niemals nach Fisch riechen.
    ▶️ Augen: Die Augen sollten immer hervorstehen, feucht und klar sein.
    ▶️ Flossen: Die Flossen dürfen, ebenso wie der gesamte Körper, niemals verklebt, trocken oder beschädigt sein.
    ▶️ Fleisch: Nach einem Drucktest sollte das Fleisch nach wenigen Sekunden in seine ursprüngliche Form zurück kehren.

    Auf dem Fischmarkt in Busan, wenige Meter vom Meer entfernt, kommen die meisten Fische und Meeresfrüchte fangfrisch auf den Grill. Wir entschieden uns für eine große Miesmuschel, ein Tintenfisch und eine Schneekrabbe.
    Den Tintenfisch durften wir uns von einer Handvoll Tintenfischen auswählen. Einmal darauf gezeigt und schon wurde der ausgewählte Tintenfisch heraus genommen und zubereitet. Die große Miesmuschel und die Schneekrabbe wurden für uns ausgesucht. Schneekrabbe sind in Deutschland nicht sonderlich verbreitet und nur schwer zu bekommen. Diese Krabbenart erzielt in Deutschland Höchstpreise.

    Als Erstes wurde uns der Tintenfisch und die große Miesmuschel gebracht. Den Geschmack des Tintenfisches wich nur geringfügig von deutschen Qualität ab. Lediglich der Biss war etwas fester. Die große Miesmuschel, vergleichbar mit den bekannten, kleinen Miesmuscheln war eine unbeschreiblich leckere Delikatesse. Das wenige Fleisch der Muschel war so geschmacksintensiv und gleichzeitig so lecker 🤤😍. Danach wurde uns die Schneekrabbe serviert. Der Chefkoch öffnete uns zuvor die Schale der Beine wodurch wir mithilfe einer verlängerten Gabel an das schneeweiße Fleisch kamen. Die „Innereien“ der Krabbe überließ ich Jules. Für mich war der Gedanke abschreckend und dadurch lehnte ich es dankend ab.
    Der Chefkoch brachte uns am Ende noch Sashimi… natürlich aufs Haus 😂 Wahrscheinlich hatte er Mitleid mit uns, da wir vermutlich die einzigen Gäste waren, die unser Gericht gegrillt haben wollten 🙈 aber so ein glibberigen und schleimigen Oktopus hatte ich letztens schon aus Versehen. Definitiv nicht empfehlenswert 🙊😵‍💫
    Das erste Filet war von einer Gelbschwanzmakrele danach folgte eine Flunder. Ich muss gestehen, dass war das beste Sashimi das ich je gegessen hatte 😱😱
    Wir bezahlten für unsere Auswahl lediglich 70 € mit Zubereitung und Beilagen. In Deutschland würde man für dasselbe vermutlich das Fünffache zahlen und keineswegs in dieser außergewöhnlichen Qualität. Ein einmaliges Erlebnis 🤩🥳
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