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    Verkehrschaos in Antsirabe30 Liter = 30€ DieselGerüst in Madagaskar 🫣

    Tag 4 - der erste Eindruck

    October 23, 2023 in Madagascar ⋅ ☁️ 24 °C

    Der Wahnsinn! Wir kommen super voran 🥳
    205 km ✅

    Der heutige Tag galt nochmals alle Vorräte aufzufüllen. Am Vormittag erreichten wir die Stadt Antsirabe. Antsirabe liegt rund 170 km südlich von der Hauptstadt und ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Hier befindet sich die größte Getreidemühle und die größte Brauerei des Landes.

    Obwohl die Menschen in Antsirabe über Strom verfügten, teilweise mehr „Reichtum“ besitzen als die Menschen auf dem Land, reichte der Wohlstand nicht einmal vor die Haustür.
    Der mitleiderregenste Anblick war eine Frau, welche am Straßenrand in einer unter Wasser stehenden Müllsammelstelle saß und nach etwas Verwertbarem suchte. Der Gestank war bestialisch und begleitete uns sicherlich 200 Meter 😭🥺🤢
    Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, was es bedeutet, in eines der ärmsten Länder der Welt zu reisen. Aber man macht sich kein Bild von der Armut und dem Leid mancher Menschen.
    Am meisten Unverständnis habe ich gegenüber den Müttern, welche ihre Kinder betteln schicken anstatt in die Schule. Sollte nicht jedes Kind ein Recht auf Bildung haben?
    Wir möchten das Betteln der Kinder nicht unterstützen, dennoch haben wir Mitleid und uns dafür entschieden morgen eine Bananenstaude mehr zu kaufen und den Kindern Essen statt Geld in die Hand zu drücken.

    In Antsirabe hatten wir etwas Schwierigkeiten uns in dem Getümmel der Fahrrad-Rikschas zurechtzufinden. Hier galten keine Vorfahrtsregeln sondern „der Größere hat Vorfahrt“. Dennoch drückten sich Rikschas, Fußgänger und Rollerfahrer durch jede noch so kleine Lücke. Es dauerte seine Zeit bis wir am ersten Supermarkt ankamen. Nach dem Einkauf mussten wir noch tanken.

    Wir tankten für umgerechnet 1.05€ Diesel pro Liter. Was für uns ein günstiger Preis erschien, ist für den Einwohner von Madagaskar in manchen Fällen sein ganzes Monatsgehalt. Nur sehr selten können sich Madagassen einen Verbrenner leisten. Ein geringer Teil besitzt ein Fahrrad oder geht, wie eigentlich die Meisten, zu Fuß.

    Zur Info:
    Der BIP pro Kopf liegt in Madagaskar bei 1.500 Dollar in Deutschland bei 51.000 Dollar.

    Wir fuhren weiter auf der N34 Richtung Westen. Dieser Teil gehört immer noch zum Hochland von Madagaskar. Der im Hochland früher heimische Wald wurde bereits vor Generationen gerodet und das Holz als Bau- und Feuerholz verwendet. Durch die zeitweilige Holzknappheit lernten die Bewohner die Herstellung von Backsteinziegeln, aus denen seit dem 19. Jahrhundert ein Großteil der Häuser im Hochland erbaut wurden.

    Gegen 16.30 Uhr fanden wir einen Campspot. Nach dem Abendessen kamen zufällig zwei junge Madagassen zu uns. Trotz fehlender Kommunikation blieben die beiden hartnäckig und leisteten uns Gesellschaft. Erst waren wir unsicher, ob wir ihnen was anbieten sollten, am Ende gaben wir ihren was zum Knabbern, spielten europäische Musik und schnell wurden aus zwei, vier 🤷🏽‍♀️🙈
    Nach einiger Zeit verabschiedeten sich alle vier und liefen vermutlich zurück zu ihrem Dorf.
    Mal schauen, was der Tag morgen so bringt 😎
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