• Tag 14 - Sauberkeitslevel ^ 10

    10 sierpnia, Turcja ⋅ 🌙 30 °C

    Ich hab geschlafen wie im siebten Himmel. Keine Rückenschmerzen, kein Schwitzen, keine Geräusche, die einen hätten aufwecken können. Einfach fantastisch!! 🤩🤩

    Um 8 Uhr ging ich zum Frühstück. Die Auswahl war etwas spärlich. Aber ich ließ es mir nicht nehmen und probierte mich durch das komplette Buffet. Nicht jede Speise traf meinen Geschmack, aber ich wurde satt.

    Schon bevor ich türkischen Boden betrat, stand für mich fest: ich möchte unbedingt ein türkisches Bad - Hamam - ausprobieren.
    Online schaute ich nach Möglichkeiten und stolperte über etliche Optionen. Irgendwann fand ich einen ganz netten Anbieter. Nach der Buchung wurde ich über WhatsApp angeschrieben und vereinbarte einen Abholtermin auf 11 Uhr.

    Das Hamam ist ein traditionelles türkisches Dampfbad, das sowohl der körperlichen Reinigung, als auch der Reinigung des Geistes dienen soll. Die Tradition des Hamam reicht bis ins Mittelalter zurück und entstand durch eine Vermischung der römischen, türkischen und byzantinischen Badekultur. Zunächst war der Besuch des Hamam nur hochgestellten Persönlichkeiten vorbehalten. Das strenge Reinlichkeitsgebot des Islam förderte jedoch die Entstehung von öffentlichen Bädern, die jedem zugänglich waren.

    Im Internet las ich, zum Einen dass die Nutzung streng nach Geschlechtern getrennt wird. Entsprechend werden die Frauen von weiblichen und die Männer von männlichen Behandlern betreut und zum Anderen, dass es in der Regel textilfrei genutzt wird.

    Nachdem ich in meinem Hotel abgeholt wurde und mit einem Kleinbus voller mehrfachpigmentierten Menschen zum traditionellen türkischen Bad gebracht wurde, begrüßte das Personal einen super freundlich. Nachdem ich mich für die Bronze Massage entschieden haben, ganz nach dem Motto: wenn schon, denn schon 😜🤣 wurde mir ein sogenanntes Pestemal, ein Wickeltuch gebracht.
    Mein erster Stopp: ein Dampfbad.
    Dies soll die Muskeln entspannen, die Poren der Haut öffnen und die Atemwege reinigen.

    Ich hab wirklich nichts gegen textilfrei. Jedoch saß ich als einzige weiße Frau, nackt und umwickelt mit einem Pestemal in der Sauna 😂🙈

    Nach etwa 15 Minuten durften wir in den nächsten Raum. Im Hamamraum befindet sich ein großer Mamorstein in der Mitte des Raumes.
    Wir saßen alle um den Mamorstein und plötzlich war ich dran. Ein Mann bat mich mitzukommen und er setzte mich freundlich auf den Mamorstein. Etwas überfordert mit der Situation ließ ich die traditionelle Waschprozedur über mich ergehen.

    Ich dachte mir: egaaaal, ich bin so, wie Gott mich schuf. Eigentlich hatte ich selten in SPA oder Wellnessbereichen irgendein Schamgefühl, jedoch kostete das mich wirklich kurz Überwindung. Der Mann nahm ein Wasch- bzw. Peelinghandschuh und fing an zu schrubben. Die Professionalität des Mannes sowie der ständige Bedacht, das meine Brüste sowie der Intimbereich durch das Pestemal bedeckt bleiben, gab mir schnell Sicherheit und ich konnte meine Augen schließen und die Prozedur genießen. Durch die spezielle Bewegungstechnik sollen Hautschuppen und Porenablagerungen entfernt sowie das Bindegewebe durchblutet werden.
    Im Anschluss an diese Reinigungsmassage wird eine Seifenschaummassage durchgeführt. Dabei wird der Körper vollständig mit Schaum bedeckt und vom Hamam-Meister durchmassiert. Nach der Seifenschaummassage erfolgten erst warme, daraufhin kalte Wassergüsse.
    Anschließend bekam ich ein trockenes Pestemal und durfte im Wartebereich mit leckerem türkischen Tee auf mein 45-minütige Massage warten.

    Der Masseur redete irgendwas vor sich her und ich dachte mir nichts besonderes dabei. Aber er hörte einfach nicht auf und stupste mich immer wieder an. Sein Englisch war wirklich enorm akzentbehaftet und schwer zu verstehen. Am Ende hatte ich jedoch seine Frage verstanden, er wollte wissen, ob ich eine leicht, mittel oder harte Massage bevorzuge.
    Natürlich HART. Massier den Schmerz raus… dachte ich mir 😂

    Ich weiß ja manchmal nicht, ob es immer gut ist, zu allem „Ja!“ zu sagen. Aber der Masseur bearbeitete jeden Zentimeter meines Körpers. Am Anfang etwas befremdlich, wie er mit vollem Körpereinsatz meinen Körper bearbeitete, aber auch hier konnte ich mich schnell auf das Abenteuer einlassen und die Massage genießen.
    Nach 45 Minuten war ich tatsächlich etwas traurig, dass es schon wieder vorbei war. Mein Körper fühlte sich seidig glatt an, ich hatte plötzlich ein Gefühl der unendlichen Zufriedenheit und fühlte mich wie neu geboren. Fantastisch!

    Nach einer erneut kurzen Pause, durfte ich mich wieder umziehen und wurde zusammen mit den anderen Menschen wieder zurück zum Hotel gefahren.

    Fazit - ein türkisches Bad mit anschließender Massage: würde ich definitiv wieder tun.
    Anfangs war es etwas befremdlich, aber schnell bekam man Sicherheit, weil die Vorgehensweise eine Gewisse Selbstverständlichkeit mit sich brachte und man sich doch schnell wohl fühlte.
    Sicherlich - das in meinem Fall jede Prozedur von einem Mann absolviert wurde, ist vermutlich nicht für jede Frau akzeptabel, aber ich hatte tatsächlich kein Problem damit, weil die Professionalität und Freundlichkeit im Vordergrund stande.

    Gegen 16 Uhr traf ich mich nochmal mit Bernd. Wir machten bei knapp 40 Grad eine kurze Sightseeingtour durch Bodrum.
    Bevor ich zu dem Hotel von Bernd lief, machte ich noch einen kurzen Halt bei den Kiosk um die Ecke. Unfassbar. Aber ein paar hundert Meter entfernt von der Touristenmeile, waren die Preise für Speiß und Trank plötzlich deutlich günstiger. Ich zahlte nicht einmal 1,40€ für RedBull und süßem Gebäck. Ich wechselte noch ein paar Worte mit dem netten Menschen hinter der Kasse und beim Rauslaufen bat er mich noch drum, bei dem Wetter auf mich aufzupassen.

    Unser erster Stopp: Mausoleum von Halikarnassos
    Der Eintritt kostete 3€.

    Das Mausoleum von Halikarnassos, eines der sieben Weltwunder der antiken Zeit, war einst das prächtigste Grabmal von Mausolos II. Heute sind nur noch ein paar Überreste von dem einst 45 Meter hohem Grabmal zu sehen.

    Zweiter Stopp: Amphitheater von Halikarnassus
    Das Freilufttheater stammt aus der Regierungszeit des Königs Maussolos.
    Während seiner Blütezeit bot das Theater Platz für etwa 13.000 Zuschauer und war Schauplatz von Gladiatorenkämpfen und Theateraufführungen.
    Neben der Hauptstraße hat das Freilufttheaters vielleicht nicht den besten Charme, dafür aber einen sensationellen Ausblick auf die Stadt Bodrum.

    Nach nicht einmal zwei Stunden und über 40 Grad zeigte unser Körper definitiv Spuren von leichter Dehydratation. Durstgefühl, trockener Mund und Müdigkeit machten sich breit. Schnell suchten wir ein schattiges Plätzchen in einem Café und bestellten uns ein Wasser sowie ein leckeres Erfrischungsgetränk.

    Gegen 18 Uhr machten wir uns auf den Weg zu einem Restaurant - ausgewählt von Bernd. An der gesamten Hafenpromenade reihte sich nicht nur ein Restaurant nach dem anderen, gleichzeitig standen noch unzählige Touristenschiffe an der Pier. Unfassbar und gleichzeitig erschreckend. Sicherlich hundert Schiffe standen Arsch an Arsch, sahen alle gleich aus und warteten auf ihren Einsatz.
    Das Essen in dem Restaurant Deniz war gut, jedoch deutlich teuerer als gestern.

    Bevor ich den restlichen Abend in meinem klimatisierten Zimmer verbrachte ging ich nochmals zu dem Kiosk um die Ecke.
    Der nette Mensch hinter der Kasse war vermutlich der Kioskbesitzer, denn er war immer noch da. Er erkannte mich, fragte mich, was ich benötigte und wünschte mir anschließend einen schönen Abend. Ich besorgte mir eine große Flasche Wasser sowie ein paar Snacks für den morgigen Tag.
    Morgen geht es auf einen Tagesausflug nach Pamukkale.
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