• Tag 17 - asiatische Seite

    13 sierpnia, Turcja ⋅ 🌬 29 °C

    Ich habe geschlafen wie ein Stein.
    Jedoch ist das Zimmer ganz schön hellhörig. Man hört die Wasserleitung, den Verkehr auf der Straße und sämtliche Aktivitäten draußen im Flur - für mich zum Glück kein Problem, bisschen wie auf dem Boot, nur bequemer 😂😂

    Nach dem Frühstück startete ich in den ersten Tag meiner Erkundungstour.
    Mein oberstes Ziel: ein Kopftuch kaufen ✅
    Das Betreten der Moschee ist Frauen nur mit Kopftuch gestattet und da ich kein x-beliebiges Kopftuch für die Tour morgen tragen wollte, machte ich mich auf die Suche.

    Heute wollte ich mit der Fähre auf die asiatische Seite von Istanbul.
    Von Karaköy (europäische Seite) nach Kadiköy (asiatische Seite) muss man den Bosporus überqueren. Die Fahrt dauert keine 20 Minuten. Der Bosporus ist hochfrequentiert. Jährlich passieren etwa 35.000–43.000 Schiffe den Bosporus – damit ist er eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Die Hektik auf der Wasserstraße war deutlich spürbar. Von überallher kamen Frachter, Fähren oder kleine Boote.

    Auf der anderen Seite angekommen schlenderte ich erstmal durch das lebendige Marktviertel von Kadiköy. Überall wurde frischer Fisch, Gewürze, Käse und türkische Delikatessen verkauft.
    Um noch einen besseren Eindrucks des Viertel zu bekommen, wählt ich die T3 Straßenbahn. Der nostalgische Straßenbahnwagen im Retro-Stil fuhr im Uhrzeigersinn durch Kadiköy. Es wackelte, knarzte und die Holzsitze waren schrecklich unbequem, gleichzeitig fühlte es sich aber an wie eine fantastische Zeitreise.

    In einem der zahlreichen Cafés machte ich einen kurzen Zwischenstopp. Mit Englisch kam ich hier tatsächlich nicht so weit - eigenartig 🤷🏽‍♀️😂 Aber mit dem Einsatz von Zeichensprache bekam ich sogar eine englische Karte und bestellte ein Chai Latte.

    Auf dem Rückweg zur Fähre kaufte ich mir noch ein traditionelles türkisches Gebäck - Simit.
    Simit ist ein ringförmiges Gebäck, welches außen mit Sesam bestreut ist. Die Konsistenz ist irgendwas zwischen Brezel und Bagel, jedoch knuspriger.
    Man bekommt das Gepäck gefühlt an jeder Straßenecke. Umgerechnet bezahlte ich nicht mal 50ct für ein Simit.
    Fazit: Ich habs probiert, aber mein Lieblingssnack wird es nicht 🤷🏽‍♀️😂

    Ein Kopftuch habe ich ebenfalls bekommen - in dunkelgrün, passend zu meiner Hose.
    Vielleicht ergibt sich ja morgen die Gelegenheit, dass ich ein potenziellen Fotograf für ein Foto finde 😂 der Nachteil am Alleinreisen ist eindeutig der Fotomangel von einem selbst. Nicht, dass ich zu schüchtern wäre, jemanden um ein Foto zu bitten, viel mehr ist es die Art und Weise, wie oftmals Fotos gemacht werden. Ein weiteren Nachteil am Alleinreisen ist die Tatsache, dass man IMMER ein Doppelzimmer für zwei Personen pro Nacht bezahlt. Ein Einzelbett gibt es in den seltensten Fällen. In Istanbul kann ich mich nicht beschweren, für die drei Tage habe ich knapp 150€ gezahlt. In Bodrum war es ein Hunderter mehr für die gleiche Anzahl an Tagen.

    Ein wirklich seltsamer Beigeschmack in Istanbul sind die Menschen auf der Straße. Mehrere Menschen, meist von türkischer Herkunft, haben mich angequatscht. Einer wollte nach kurzem Smalltalk meine Nummer, der Andere hat „heimlich“ von mir Fotos/Videos gemacht und noch jemand wollte mich was fragen und hat auf seinem Handy im Übersetzer eingetippt, dass ich ein Engel wäre und er sich sofort in mich verliebt hat.

    Ich nehm’s mit Humor - jedoch versuch ich mittlerweile dem ganzen Szenario aus dem Weg zu gehen. Soll nicht heißen, dass ich jegliche Kontaktaufnahme versuche zu ignorieren, heute half ich beispielsweise einem deutschen Tourist und gab ihm Auskunft über die Istanbulkarte und auch ein kurzen Smalltalk mit einem Briten über das Essen im Restaurant war kein Problem.

    Innerhalb von guten drei Stunden lief ich knapp 8km Berg hoch, Berg runter, bei anfangs noch gut erträglichen Temperaturen. Jedoch fing es gegen Mittag ordentlich an zu drücken und um am Ende meines Urlaubs nicht Urlaub vom Urlaub zu brauchen entschied ich mich für einen Nachmittag im klimatisierten Hotelzimmer.

    Puuuh sich um 20 Uhr aufzuraffen, um ins Restaurant zu gehen - fast unmöglich. Aber man kann ja nicht den ganzen Nachmittag/ Abend im Bett verbringen und nichts tun… Najaaa kann man schon, aber wohl nicht in Istanbul 😂 außerdem hatte ich heute Vormittag spontan den Tisch im Meroddi Hotel reserviert.
    Also hab ich mich „schick“ gemacht und bin in das Restaurant gelaufen. Ich wusste ja mal wieder nicht, wozu ich „Ja“ gesagt hatte und was auf mich zu kam.

    Als ich am Hotel ankam und in den fünften Stock fuhr, hatte ich wohl unwissend den Jackpot gebucht 😂🙃 Abendessen bei Live Musik auf der Rooftop Bar über den Häusern von Istanbul. Das Personal - sehr freundlich und super aufmerksam. Das Essen - lecker. Der Preis - angepasst an die magische Aussicht, aber noch völlig im Rahmen.

    Satt und zufrieden ging ich zurück in mein Hotel. Am morgigen Tag habe ich nochmals ein volles Programm, bevor es dann am Freitag zurück nach Stuttgart geht.
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