• Gorilla Trip

    10. juli, Uganda ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute ist der Tag, der das eigentlich das Ziel unseres Westafrika Tripps sein soll. Die Gorilla Tour.
    7.20 Uhr müssen wir am Gate zu den Gorillas sein, das heißt eigentlich um 6.30 Uhr aufstehen. Der Wecker meiner Frau klingelt um 6.00, da ist sie aber schon lange am rumwerckeln - die Terroristin. Natürlich regnet es heute, wie soll es anders sein. Es sind nur gut 10 Minuten zur Rangerstation. Das Einfahrtstor zum Parkplatz scheint gerade hoch genug. Es steht ein Uniformierter rum und ich deute ihm an er soll schauen ob wir nicht zu hoch sind. Festen Blickes schaut er nach oben und macht Zeichen das es geht. Ich bin Gott sei Dank nur im 1 Gang des Untersetzungsgetriebes unterwegs und ganz langsam mit schleifender Kupplung als es kracht. Alle Englischen Schimpfwörter aus meinem Repertoire werfe ich dem Schwarzen entgegen, der sich sofort trollt.
    Zu Anfang der Einweisung tritt eine 20 köpfige Frauen Folklore Truppe auf mit Gesang, Trommel und Tanz. Danach erfolgt eine Belehrung für alle 4 Gruppen von Jane, die auch später unser guide sein wird. Dann geht's endlich los. Wir fahren hinten auf dem Pick Up der Ranger mit. Vier Mädels und ein junger Mann aus USA mit chinesischer Abstammung sind unsere Begleiter. Das chinesische Gegacker begleitet uns die nächste 4 Stunden. Zunächst geht es gut 120 Höhenmeter über schlüpfrige nur fußbreite Pfade steil durch mannshohes Grün den Berg hinauf. Am Gipfel auf genau 2500m geht es wieder runter, nur noch steiler und noch rutschiger. Ich gehe am Ende der Gruppe, da dann der Regen vom ganze Grünzeug schon von den anderen weggewischt worden ist. Außerdem möchte ich es sehen, wenn die lustigen Chinesinnen auf dem Arsch landen. Selber passiert mir das auch zwei mal, worüber sich Jane unsere Führerin, die hinter mir geht, höflichkeitshalber höchstens im Stillen amüsiert. Der Nieselregen hat aufgehört und wir treffen auf die Tracker, die sich den ganzen Tag bei der Gorilla Gruppe aufhalten. Sie verlassen diese erst, wenn sich die Gruppe ihre Schlafnester am Boden gemacht haben. Früh am nächsten Morgen kommen sie dann zu den Gorillas zurück und somit wissen sie immer wo sich die Gruppe gerade aufhält. Zunächst sehen wir nur zwei ältere Weibchen die im dichten Grün fressen, als plötzlich mit einem lauten Krachen der Jüngste der Gruppe, mitsamt dem dünnen Wipfel den er erklommen hat, uns direkt vor die Füße fällt. Die Menschenaffen sind soweit an die Homo Sapiens gewöhnt, dass ihnen weder die Nähe, noch die lauten Stimmen sie beunruhigen. Sie sitzen im dichten Grün des Regenwaldes und schmatzen vor sich hin, bevor sie sich ein paar Meter weiter bewegen um dort dann weiter zu fressen. Teilweise sind wir nur zwei Meter von den Tieren entfernt und nur zweimal macht die älteste Gorilladame zwei schnelle Schritte, begleitet mit aggressiven Lauten darauf Aufmerksam, dass sie die blöden Selfis der chinesischen Mädels mit Ihr Im Hintergrund nicht lustig findet. Ich auch nicht!
    Nur der Silberrücken lässt sich nur wenig blicken, hat aber stets ein wachsames Auge auf seine Gruppe. Nach einer Stunde die wir den Gorillas beim fressen langsam folgen, ruft Jane auf die letzten Bilder und Videos zu machen, die Affen sollen nicht zu sehr gestresst werden.
    Wir stolpern die gleichen Pfade zurück und die jungen Schlitzaugen geben dabei den ganzen Weg ihre Eindrücke lautstark preis. Am Weg angekommen, warten bereits die Jepps auf uns. Wir verabschieden uns von unseren lustigen gelben Begleitern und ihren Ruf voraus eilend, verschwinden sie schnell zu ihrem nächsten Ziel, sie sind ja nur für 10 Tage hier.
    Für uns bleibt es ein nachhaltiges Erlebnis, der den hohen Preis aber durchaus wert ist.
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