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  • Chalon sur Saône

    June 4, 2006 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Am Sonntag, 04. Juni erreichen wir nach ruhiger Fahrt (25km) ohne besondere Vorkommnisse den Hafen von Chalon sur Saône, der in einem Seitenarm der Saône angelegt ist. Hier herrscht eine kräftige Strömung.
    Wir unternehmen einen Stadtbummel durch die interessante Altstadt. Als wir zurückkommen, sehen wir von der Brücke die zum Hafen führt, wie ein Mietboot versucht, vor unserer Olga anzulegen und durch die Strömung und ungeschickte Manöver voll gegen unser Boot gedrückt wird. Sie fahren und fahren, inzwischen sind zwei Leute auf unseren Katamaran übergestiegen und versuchen, die Penichette wegzudrücken, was ihnen aber bei der starken Strömung nicht gelingt. Endlich, nachdem sie auch vorne noch dagegen geschrappt sind, schaffen sie es, ihr Boot mit Hilfe des Hafenmeisters ordentlich zu vertäuen.
    Als wir zum Boot kommen, meldet sich von diesem Boot, das vor uns liegt, keiner bei uns. Die Leute kucken irgendwie weg, als sei nichts geschehen, keiner hat nötig, uns anzusprechen. Unsere vordere Backbord-Relingsstütze ist glatt durch- und auch aus der Decksbefestigung heraus gebrochen. Der Hafenmeister fragt, ob wir etwas unternehmen wollen und wir gehen mit zur Capitainerie. Dort sind gerade zwei der (französisch sprechenden) Schweizer des Schuld-Bootes dabei, sich anzumelden. Die Angestellte fragt die beiden, ob sie etwas zu der Boots-Rempelei sagen wollen. Plötzlich verstehen sie kein Französisch mehr. Ich übersetze (und muss mich sehr zusammen nehmen, in mir kocht es angesichts solcher Dreistigkeit):
    »Ob Sie das waren, die das Boot gerempelt haben?« – Der andere unschuldig: »Welches Boot?« – (Ich koche gleich über!):
    »Wie viele Boote haben Sie denn gerempelt?« – »Ein Boot habe ich touchiert.« – »Genau das meine ich!«
    Er und sein Kumpel kamen dann mit, den Schaden zu begutachten. Von Schweißen hätten sie keine Ahnung, sagten beide, aber als Fidel dann sagte, so eine Reparatur koste in Frankreich 150 €, hatten sie plötzlich doch Ahnung: »Des Röhrli zu schweißen, des braucht doch höchstens a halbe Stund!«
    100 € hat er dann herausgerückt und sich sogar zu einer Entschuldigung herabgelassen!
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