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  • Vinarós - ein Mast für Olga

    27 Julai 2007, Sepanyol ⋅ 🌙 29 °C

    Es ist bemerkenswert ruhig in diesem Hafen, keine Fischerboote dröhnen morgens früh los, keine Motoryachten schaukeln einen durch.
    Pünktlich um elf standen wir im Nautic-Laden und fragten nach dem Mast. Die freundliche Verkäuferin erklärte uns, dass ihr Chef schon in Vinaròs sei – einem Städtchen zehn Kilometer nördlich – und dort bis zwölf Uhr auf uns warte. Nun also, wie dorthin kommen so schnell? Mit dem Autobus? Die nette Dame kannte den Fahrplan nicht und empfahl ein Taxi. Ob Hunde wohl dort mitdürften? Sie meinte, ja.
    Wir vertrauten dem nicht, ließen Jóia ausnahmsweise auf dem Schiff zurück, und hasteten zum großen Platz, wo sich der Taxistand befand. Kein Taxi in Sicht. Wir warteten und warteten. Schließlich kam eines und nahm andere Fahrgäste auf. Dann kam der Bus, wir stiegen ein und er hielt extra für uns kurz vor dem Hafen von Vinaròs. Wir sprinteten dorthin, um den Meister der Masten rechtzeitig zu treffen.
    Der Mast sah gut aus, wir schlugen zu und vereinbarten für vier Uhr am Nachmittag die Abholung. Jetzt war Eile geboten, wir fuhren mit dem Autobus zurück nach Benicarló und hasteten zurück zum Hafen.
    Dort wurde uns von allen Seiten zugetragen, dass der Hund ein Riesengeschrei veranstaltet und sich dann von Bord geschlichen hat – o weh! Den Hund fanden wir zerknirscht vor der Eingangstür zur Marina wieder, er wurde zur »Nacktschnecke« gemacht wegen so viel Pflichtvergessenheit und zur Strafe auf dem Schiff angebunden.
    Dann warfen wir schleunigst die Leinen los und dampften die zehn Kilometer nach Norden, um unseren Mast abzuholen. Zum Schrecken der Marineros wollten wir im dortigen Hafen in die Bucht für den Kran und die Tankstelle einlaufen, wo zugleich zwei Motoryachten tanken wollten. Wir bekamen für eine Stunde einen Platz am Steg zugewiesen und dann ging alles wie am Schnürchen: einen Snack nehmen, während der Kapitän zum Meister der Masten läuft, den Mast auf das rechte Maß bringen lässt – ihm nachlaufen – den Angestellten den rechten Weg zum Schiff weisen und das Verladen überwachen – dem Käpt‘n einen Snack reichen – ablegen – zehn Kilometer zurück zu unserem netten Hafen dampfen – den Mast abladen – zwischendurch mit Jóia versöhnen und …
    … endlich verschnaufen, und baden geh’n.
    »Ich weiß gar nicht, warum ich mich so abgelatscht fühle«, sagt mein Käpt’n wenig später, als wir auf der Suche nach der Post wieder einmal die Stadt durchqueren. Der Abend wird mit einer fürstlich guten Paella in einem kleinen Restaurant beschlossen.
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