Almería
August 14, 2007 in Spain ⋅ 🌙 27 °C
Schon am frühen Morgen gibt es Badende in der Bucht, nackte Spanier – man glaubt es kaum. So schön hier, wir wären gern noch ein paar Tage geblieben. Als wir gerade frühstücken wollen, tauchen zwei Guardia Civilisten mit Squads auf, die uns vom Strand aus bedeuten, dass wir zu nah am Ufer liegen und uns entfernen sollen. Vor dem Frühstück also ein Verholmanöver, ankern dreißig Meter weiter draußen.
Aufbruch mit Motor; mit null Windstärken umrunden wir das Cabo de la Gata – das Katzenkap – und da schwabbelt uns eine heftige Dünung entgegen. Wir fahren ein wenig nordwestwärts in die durch eine Hügelkette geschützte Bucht von Almeria hinein und die Wellen bleiben draußen. Deutlich ist eine Grenze sehen zwischen ruhigem und schwabbeligem Wasser. Wir steuern einen Hafen auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht an. Bei schlechter Sicht tuckern wir Stunde um Stunde durch den Dunst, und unser Echolot fängt mal wieder zu spinnen an und piept Amok, weil es die große Tiefe nicht anzeigen kann. Es nervt und wird abgeschaltet.
Später kommt tatsächlich etwas Wind auf, Südwest, und wir setzen zuerst das Fock- und dann auch das Großsegel. Der Motor bleibt an, der Wind ist zu schwach und wir wollen schnell den Hafen erreichen. Ich erfinde ein neues Wort für diese Art, sich fortzubewegen: »mogeln« aus mo(toren) und (se)geln. Immerhin erreichen wir so eine Geschwindigkeit von 5,9 Knoten! Bis auf 3,5 Meilen kommen wir an den angepeilten Hafen von Aguadulce heran, da beginnt wieder das Gewoge uns entgegen. Wir kehren um (entgegen einem alten Vorsatz: niemals zurück) und fahren zurück nach Almería. Tatsächlich gibt es ein Plätzchen für uns im gut besuchten Hafen, der in den Industriehafen eingebunden ist.
Endlich haben wir mal wieder den vollen Luxus: Duschen, Elektrizität, Frischwasser, und Wifi (Drahtlosnetz) an Bord. Die ganze Olga bekommt eine Süßwasserdusche, innen wird gewischt, und für mindestens einen Tag wird es trocken sein, wo man geht oder hinfasst. Anschließend duscht die Crew ausgiebig mit Genuss, auch der Hund wird von Salz und Sand befreit und wir erkunden die schöne, wenig touristische Stadt – sie zeigt sich lebendig, aber nicht hektisch. Es gibt wenig Grün für Hunde, aber einen seltsamen Park, wo die Bäume in kleinen Mulden stehen; Wege und Flächen sind mit Platten belegt oder betoniert. Die Ruhe im Hafen stört hier kein Rummelplatz und kein Touristenlärm. Am Abend wird das Internet ausgiebig in Anspruch genommen.Read more


