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  • Dag 22

    Banking, Bazaar, Festung, Hafiz...

    6. april 2022, Iran ⋅ ⛅ 16 °C

    Hamam, Bazaar, Moschee - untrennbare Elemente der Handelszentren. Nur das Haman - Badehaus und vor allem Treffpunkt der wichtigeren Männer - ist mittlerweile museale Vergangenheit. Auch wenn die Einführung von Duschen im Haushalt vor etwa 60 Jahren unterm letzten Schah von den Klerikalen noch scharf verurteilt wurde, konnten sie diese Modernisierung nicht verhindern. Einige Hamams werden immerhin als sehr stylische Teehäuser weiterbetrieben.

    Schiitische Muslims waschen sich vor dem Gebet zwar nicht so ausführlich, wie die Sunnit:innen. Aber nach Ejakulation, Sex und Monatsblutung ist die Ganzkörperwaschung absolute Pflicht! Sufi erklärt uns bei Besichtigungen viele dieser Details. (Und ich stelle mir unweigerlich vor, wie vertrocknete alte Männer weiterhin regelmäßig ins Hamam laufen um so ihre Männlichkeit zu behaupten 😂)

    Shopping im Bazaar- für Nasrin überall ein Fest, für mich nur in den Gewürzläden- Geldvorräte auffüllen, Rückfahrkarte für Nasrin besorgen, Strassenmusiker feiern (natürlich illegal), traditionellen Kichererbseneintopf essen lernen, Teepausen, Obstabend, Abendausgang für Nasrin und Sufi, Taxifahrer die dem Navi nicht folgen können, strukturierten unseren Tag. Dazwischen natürlich 'Pflicht'-Besichtigungen einiger wichtiger Kulturschätze dieser schönen und heiter wirkenden Stadt.
    Am Hafiz-Mausoleum duftet es wie in der ganzen Stadt betörend nach Orangenblüten. Wir lasen sogar ein paar seiner Gedichte miteinander (Internet 🙏) und Sufi erzählte, wie ihr als Teenager die Augen geöffnet wurden von diesem weisen Freigeist und scharfen Kritiker des Klerus und der Mächtigen. Rausch, Frauen, junge Männer...spielten natürlich bei Hafiz auch eine große Rolle. Mit Goethe hätte er sich vermutlich gut verstanden.
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  • Dag 21

    Checkout, checkin, chillout

    5. april 2022, Iran ⋅ ☀️ 27 °C

    Reisetag: Von Queshm-City wieder zum Hafen von Queshm. Mit dem schnellen Fährboot übergesetzt durch den schmalen Golf von Hormus - voller Frachtschiffe- in die Großstadt Banderabas und von dort weiter mit dem Taxi zum Flughafen wo ich due Wartezeit zu einem erholsamen Mittagschlaf und zum Souvenirkauf nutzte. (Dattelsirup und Fischsauce - freut euch auf meine Inspirationen in der Küche ;-))
    Die kleine, recht neu wirkende Propellermaschine, die uns nach Schiraz bringt, hat nur 70 Sitzplätze. Sufi verbringt den manchnal etwas wackeligen Flug in einer Art Überlebensmodus. Beeindruckend ist das viele öde braune Wüstenland unter uns. Ebenen und Berge ohne Bewuchs, gelegentlich ein Salzsee, ganz wenige Siedlungen mit kleinen Ackerflächen. In Schiraz sind wir in einem restaurierten Altstadthotel (Forough) mit Innenhof untergekommen. Vom Abendessen im vermutlich besten Restaurant der Stadt kamen wir erst gegen Mitternacht zurück. Leider zu salzig für mich, Suppe und SALATBUFFET!!!! machten mich aber schon glücklich. Und dass wir die vielen Reste sorgfältig einpacken konnten und draußen zwei jungen Mülksammlern geben. Die teuerste Mahlzeit bislang auf unserer Tour: Etwa 30 Euro für vier Personen. Bzw. für sechs.
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  • Dag 20

    Hormuz und Verbrechen am Strand

    4. april 2022, Iran ⋅ ☀️ 26 °C

    Zum Tagesabschluss ein schweres Verbrechen: wir drei Frauen gehen in der Abenddämmerung am Stadtstrand baden! Ich zog spontan die Hosen aus und rannte schnurstracks ins Wasser. Sufi und Nasrin konnten nicht lange widerstehen und ließen sich dazu verführen, mir zu folgen. Anton bewachte dann stundenlang geduldig Hosen und Handtaschen. Wir mussten ja bis zur völligen Dunkelheit im Wasser bleiben, bevor wir uns wieder rauswagen konnten. Um dann die im Tagesrucksack vorhandenen Ersatzkleider (eigentlich mitgenommen wegen Hitze und Schweißströmen) anziehen zu können...
    Sichtbare nackte Brüste und Hintern sind selbst hier in der 'freien Zone' ein absolutes No Go! Und klatschnass nimmt einen kein Taxi mit. Der Trick: Unvorstellbares wird nicht gesehen. Und badende Frauen ohne Hidjab SIND unvorstellbar. Wir wurden wohl für planschende Jungs gehalten und benahmen uns in unserer unerhörten Freude auch so. Nasrin lernte dabei gleich noch Rückenschwimmen. Fotos gibts davon natürlich keine, aber immerhin ein kleinesVideo. Bilder gibt's nur vom Ausflug auf die heiße Insel Hormus mit ihrer atemberaubenden Geologie. Weisser Gips wie Schneekuppen, rotes Eisen, Kobalt, schwarzer Vulkan, Gelb aus Salz, Schwefel und Eisen, Grün durch Kupfer.....und noch mehr bunte Gesteine sind hier schichtweise vereint. Leider hat es lange nicht geregnet, so daß die bunt geschichteten Gesteine nicht sehr gut zu erkennen waren.
    Die gegrillten Thunfischsteaks waren groß, frisch und gut. Und der zwischendurch kühlende Kleinbus mit Aircondition, der uns um die heiße Felseninsel kutschierte, war unser Lebensversicherung! Sufi sei Dank hat DAS funktioniert! Sie organisiert diese Details, die einen Tag ruinieren oder retten können, mit unermüdlichem Einsatz.
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  • Dag 20

    Im Restaurant: Essen und Tisch abräumen

    4. april 2022, Iran ⋅ ☀️ 29 °C

    Alle Reste auf die Plastiktischfolie auf dem Teppich gekippt, einrollen, wegwerfen. Wurd auch im privaten Haushalt so gemacht. Auch sonst ist der Plastikverbrauch überall erschreckend. Frische Handtücher im Hotel immer eingeschweißt. Plastikbecher, Tüten über Tüten.....Læs mere

  • Dag 19

    Queshm: Weltnaturerbe + Freie Zone

    3. april 2022, Iran ⋅ ☀️ 26 °C

    Salzhöhle, Chakku Gorge, Lenj-Boote -
    Sufi ist ein früher Vogel- glücklicherweise in dieser Hitze! Die Ausflugstour sollte 3 Stunden dauern, von 6-9. Wecker und Early Morning Tea um 5 - selbstgekocht mit meinem Reisewasserkocher und unseren Reiseteeflaschen. Vor 9:30 sind die Wirte nicht auf den Beinen hier.

    Der Fahrer kannte aber dann die noch schönere Salzhöhle, die Wanderung dorthin war länger... und wir waren erst um 12 wieder im Gästehaus zurück. Weil Ramadan begonnen hat und deshalb vorerst keine Neuanreisen erwartet wurden war unsere Wirtsfamilie dann aber sehr kooperativ. Wir taten einfach so als sei es erst 10 Uhr morgens: Ausgiebiges Frühstück, Läden zu, Klimaanlage an und schlafen bis 15 Uhr. Checkout 16 Uhr und dann Taxi-Abreise ans Östliche Ende der Insel Queshm, nach Queshm-City, dem Herz der die gesamte Insel umfassenden Freihandelszone, in der Jede und Jeder vom Schmuggeln zu leben scheint. Schmuggel und Fischerei- und seit einigen Jahren sehr rudimentärer Tourismus für Iraner:innen - sind auf dem 7000-Einwohner-Eiland die einzigen ehrbaren Berufe. Dabei wird von den Besucher:innen dann auch gleich im Bazaar steuerfrei alles eingekauft was das Herz begehrt und offiziell im -von der Welt massiv sanktionierten - Iran gar nicht erhältlich sein dürfte.
    Der Schmuggel hat hier im Persischen Golf eine sehr lange Tradition. Am dicksten im Geschäft ist - wie überall- die Geheimpolizei Sepa, die der Regierung zunehmend auf der Nase herumtanzt. Eine Art offizielle Mafia, gegen die es keine Gesetze gibt. Und deren oberste Befehlshaber auch selbst Regierungsbeamte sind. 'Normale' Polizei wie auch Sittenwächterinnen werden hier also weder von ganz oben, noch von den kleinen Privatschmugglern geduldet oder gar respektiert. Sollte da jemand seinen Job ernst nehmen und deshalb die Geschäfte stören, stirbt er höchstwahrscheinlich sehr bald....

    Und so profitieren als Nebeneffekt auch die Tourist:innen, die ihre Kopftücher meist als lose Schals tragen oder in der Handtasche. Am Strand duftet es nach Marihuana, Opium ist sowieso überall erhältlich. Viele Pärchen. Sogar manchmal Frauen die sich -natürlich in voller Montur- ins Wasser wagen. Nachts Tanzen am Strand, Motorbootrennen... lockere Sitten halt.
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  • Dag 18

    Hengam: Delphinschule und Privatstrand

    2. april 2022, Iran ⋅ ☀️ 28 °C

    Hengam ist eine Inselchen südlich der Insel Queshm. Dort macht man gern Zwischenstation nach dem morgendlichen Boorsausflug zur stattlichen Delphinschule. Wir sagen sogar kleinste Delphinbabies bei ihren noch ungeschickte Schwimmübungen. Die Mütter stupsten sie immer wieder fürsorglich an die Wasseroberfläche. Da kein Wind ging, war es ein guter Tag zum Delphine gucken. Auch wenn sie kaum mal weit aus dem Wasser sprangen.
    Auf Hengam ließen wir uns von in einer Hafenbude der Einheimischen Kartoffeltaschen zum Mitnehmen ausbraten und Sufi besorgte ein Tuktuk, mit dem wir so lange am Strand entlang fuhren, bis wir 'unseren' persönlichen und ziemlich perfekten Sandstrand entdeckt hatten. Zwei lange herrlich Stunden vergnügten und entspannten wir uns da, völlig frei von Islamischen Zwängen - auch wenn wir etwas ungewöhnliche Badekleidung trugen.
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  • Dag 18

    Nachschlag Hengam

    2. april 2022, Iran ⋅ ☀️ 27 °C
  • Dag 18

    Hummer, Languste, oder was?

    2. april 2022, Iran ⋅ ☀️ 34 °C

    Nach dem Badeausflug zurück auf Queshm spätes Mittagessen - ich haute auf den Putz, bestellte Hummer und imaginierte den Champagner dazu. Serviert wurden andere Krustentiere. Langusten vielleicht? Danach chillen im Innenhof des Hotels und abends wieder Ziegenkebap sattLæs mere

  • Dag 17

    Persischer Golf: Insel Queshm

    1. april 2022, Iran ⋅ ☀️ 27 °C

    Aus Zeitmangel (vorerst?) nur Stichworte:
    - Mittagsflug von Isfahan zur Insel Queshm, mit Anton und Nasrin (die uns noch am Flughafen fast weggelaufen wäre.)

    - Reiseleiterin Sufi nimmt uns in Empfang, mit dem Taxi erst in ein Fischrestaurant, dann zum Hotel. (Wo Nasrin wieder am liebsten weggelaufen wäre).

    - Nach dem einchecken sofort zur Bootsfahrt durch den geschützten Mangroven-Sumpfwald.

    - Besondere Menschen hier: Kulturell eine sicht- schmeck- hör-,spürbare Mischung aus Indien Arabien, Afrika. Schmuggel und Fischerei seit Generationen.

    - Kurze Pause zum Matratzen ausrollen und Ausruhen, dann Abendessen: Absolut geniales Ziegenkebab!!!

    Nachts mit dem Taxi von der Nord- zur Südseite der Insel in der Hoffnung, Schildkröten bei der Eiablage zu sehen. Leider vergeblich.

    Nachts um 2 total erschöpft aufs Matratzenlager sinken. Mit der Sicherheit, dass ich am kommenden Tag Pause brauche statt das stramme Programm von Sufi. (Glücklicherweise wird es anders kommen)
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