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  • Day 36

    Klettern im Regenwald

    November 23, 2019 in Indonesia ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach ca. 20 Minuten Fahrt verlässt Toni die Hauptstraße und biegt in einen schmalen Waldweg ein. Von hier aus, erklärt er uns, müsse man nur dem Weg folgen. Überhaupt nicht adäquat angezogen ( weder das richtige Schuhwerk noch die richtige Kleidung in meinem Fall ) ziehen wir los und schon bald wird es matschig und rutschig, denn es hat viel geregnet in den letzten Tagen. Im ersten Teil ist der Weg aus Stein/Zement und folgt dem Lauf des Baches. Das Wasser des Baches ist milchig trüb, später erfahren wir, dass es mit dem Gestein in den höheren Regionen zusammhängt und Mineralien ausgewaschen werden. Kaum jemand ist unterwegs hier.

    Nach 10 Minuten Laufzeit taucht auf einmal Toni hinter uns auf und begleitet uns. Ehrlich gesagt, und da sind Thomas und ich uns absolut einig, hätten wir es ohne Toni sicher nicht geschafft, sondern wären ziemlich bald umgekehrt.
    Erste Hürde ist das mehrmalige Überqueren des inzwischen 5 m breit gewordenen Flusses. Einzelne Steinbrocken schauen aus der Wasseroberfläche raus und diese gilt es nun zu treffen. Als ich ein bisschen zweifelnd am Ufer stehenbleibe, drückt Toni mir einen Stock in die Hand und zusammen mit Thomas helfender Hand schaffe ich es, den Fluss trockenen Fußes zu überqueren.

    Im weiteren Verlauf des Pfades gilt es immer wieder gut aufzupassen, dass man nicht ausrutscht. Nach einer Weile treffen wir auf zwei Frauen vom Schiff, die entnervt aufgeben, da der Weg immer unwegbarer wird und sie ohne Führer unterwegs sind. Wegmarkierungen sind hier absolute Fehlanzeige.

    In dem Moment sind wir wirklich froh, Toni dabei zu haben, der uns in den folgenden Kletterpassagen immer wieder zeigt, wie man am besten vorwärts kommt. Steil geht es kletternder Weise bergan, ein Weg ist für uns nicht wirklich ersichtlich, aber Thomas hilft mir mit seiner Trittsicherheit enorm. Der Schweiß bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit rinnt in Strömen.

    Nachdem wir die schwierigste Stelle gemeistert haben, erwartet uns der traumhafte Ausblick auf einen 15 m hohen Wasserfall, der sich in ein Becken ergießt. Die milchig hellblaue Farbe des Wassers kontrastiert herrlich mit dem saftigen Grün der Urwaldpflanzen. Toni macht wirklich schöne Fotos von uns.

    Nach einer Pause geht es auf demselben Weg zurück und mir schlottern ein bisschen die Knie bei der Aussicht auf den schwierigen ersten Teil der Kletterei. Absteigen erscheint mir viel schwieriger, aber Thomas ahnt vielleicht meine Panik, denn er gibt ruhige und klare Anweisungen, wie ich es zu tun habe.
    Da ist das Überqueren des Flusses auf halber Strecke nur noch eine Kleinigkeit für mich mit Hilfe von Tonis Stock.

    Geschafft!
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