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  • Unendlich weiter Weg nach Santo Stefano

    July 10, 2017 in Italy ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute fahren wir ganz hinauf, zum Campo Imperatore. Vor uns liegt mit annähernd 30 Kilometern Länge und fast acht Kilometern Breite die größte Hochebene Europas. Es ist eine völlig andere Welt. Eine Weite, wie wir sie bestenfalls aus monumentalen Westernfilmen kennen. Kein Baum, kein Strauch verstellt den Blick. Mit staunenden Augen fahren wir an riesigen Schaf-, Rinder- und Pferdeherden vorbei.

    Die vielen Tierherden haben jede Menge Trampelpfade geschaffen, die neben den vielen trockenen Wasserläufen im Sommer auch von Wanderern genutzt werden. Auf einem dieser Pfade machen wir uns auf den Weg zurück nach Santo Stefano. Den Wagen lassen wir oben zurück; ihn holen wir morgen wieder ab.
    Wir durchwandern einsame Hügel, Weiden und Hänge. Das Ganze hat einen Wild West Flair. Wir können gut verstehen, dass hier die sogenannten Italiano Western gedreht wurden. Wer diesen Weg versucht nach zu wandern, sollte eine gute Orientierung haben und keine Angst vor großen Tieren. Der Weg ist fast nicht markiert und viel länger als wir gedacht haben.
    Menschen haben wir keine getroffen, aber dafür hat uns ein gutes Stück ein Wolf begleitet. Er hielt Abstand: Wir unten in einer weiten Schlucht, er oben am Hang. Sein Rudel entdeckten wir nicht. Er war wohl die Vorhut. Irgendwann war er dann auch verschwunden oder wir sahen ihn einfach nicht mehr.
    Wir wanderten durch abenteuerliche Abschnitte. Der Weg war faszinierend, aber deutlich länger als gedacht. Im Dunkeln kamen wir in unserer Ferienwohnung an. Ein sehr schöner Tag mit beeindruckenden Naturerlebnissen lag hinter uns. Die Frage, wie wir unser Auto zurückholen können, verdrängten wir zunächst einmal. Fest stand für allerdings, dass eine Wanderung in entgegen gesetzter Richtung für uns nicht in Frage kommt.
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