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- Day 214
- Wednesday, September 18, 2024
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 3,624 m
BoliviaPlaza Murillo16°29’53” S 68°8’7” W
Hexen & gute Aussichten

Um von Copacabana aufs „Festland“ von Bolivien zu kommen, muss man den super vertrauenswürdigen Fährservice in Tiquina nehmen. Unser Bus wird auf ein paar Holzbretter mit Schwimmflügeli geladen und ans andere Ufer geschifft. Die Passagiere werden derweil per Taxi-Boot rübergefahren und nehmen den Bus auf der anderen Seite wieder in Empfang. Brücken? Völlig überbewertet!
In der Dämmerung rollen wir in La Paz ein. Wolkenkratzer im Tal, umgeben von einem endlosen Meer aus backsteinfarbenen, halbfertigen Häusern. Alles Absicht, lernen wir später, denn für unfertige Häuser bezahlt man weniger Steuern. Wir checken in einem Airbnb im 19. Stock eines fertigen Wolkenkratzers ein. Vom Stubenfenster überblicken wir das Zentrum. Aus der Küche strahlt uns der 6400 Meter hohe, schneebedeckte Illimani entgegen. Und auch La Paz kann mit Höhenmetern angeben. Mit 3640 M.ü.M der höchstgelegene Regierungssitz der Welt.
Die Stadt hat ihren ganz eigenen Charme – laut, chaotisch, farbenfroh. Mal heiss, dann wieder kalt. Auf dem gigantischen Mercado Rodriguez verkaufen die „Caseras“ (Marktfrauen) frisches Gemüse und Früchte. Drei Strassen weiter stehen die “Cholitas” (Frauen in traditioneller Kleidung, schicken Hüten und endlos langen Zöpfen) hinter ihren Verkaufsständen. Wir sind auf dem berühmten Mercado de las Brujas - dem Hexenmarkt. Hier gibt es alles für das nächste Opfergabenritual an Pachamama. Von Coca-Blättern, Süssigkeiten, Wein bis Lama-Föten. (Siehe Arequipa-Post für mehr Details über Lama-Föten🦙).
Auch der Stadt-Friedhof von La Paz ist besonders. Hier wird nicht getrauert, sondern das Leben gefeiert. Musiker singen Lieder, die Angehörigen bringen Wein und Pollo Frito und schmücken damit das Grab. Jedes Jahr findet hier zudem ein grosses Streetart-Festival statt.
Mit einer der zehn Seilbahnlinien (made in Austria) schweben wir auf über 4000 Meter in die Nachbarstadt El Alto. Donnerstags und sonntags steigt hier einer der grössten Märkte Südamerikas – über 500 Blocks gross! Wir sehen nur einen Bruchteil davon und leiden schnell an totaler Reizüberflutung. Aber wir kaufen uns je zwei Secondhand-Hemden.
Die brauchen wir nämlich für unser nächstes Abenteuer. Nach sieben Monaten non-stop Reisen sind wir etwas durch. Es ist Zeit für etwas Anderes. Wir haben uns einen Job ergattert. Im bolivianischen Amazonas hat es sich ein Romand zur Lebensaufgabe gemacht, Affen und andere Tiere aus illegalem Handel zu retten, aufzupäppeln und wieder auszuwildern. In den nächsten Wochen packen wir mit an und hoffen ganz viel Neues über die Tiere und das Dschungelleben zu lernen. Strom und Handyempfang wird es nicht geben. Also herrscht auch auf diesem Kanal die nächsten 2-3 Wochen Funkstille. 🐵✌🏼Read more
TravelerFreue mich auf die News nach dem digital detox. Gueti Ziit 🫶
TravelerLa Paz bleibt mir auch unvergesslich! Dann wünsch ich euch jedenfalls frohes Schaffen!