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- Day 343
- Saturday, January 25, 2025
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 962 m
ArgentinaArroyo del Pino40°23’0” S 71°15’4” W
Per Autostopp zum Abwaschjob

Erstmal: Sorry für die Funkstille! Wir waren viel unterwegs und haben uns in Abenteuer gestürzt. Es fehlte uns einfach die Zeit fürs Texten und Fotos bearbeiten. Aber keine Sorge - uns geht es gut und wir rollen das Feld jetzt von hinten auf…
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Zugegeben, wir sind etwas nervös, als wir in San Martín de los Andes stehen, den Daumen rausstrecken und darauf hoffen, dass uns ein barmherziger Autofahrer mitnimmt. Zu unserem nächsten Volontariatsplatz fährt weder ein Bus noch ein Collectivo. Die einzige Möglichkeit: a dedo – also per Autostopp. Mehr als eine Stunde warten wir, bis uns eine freundliche Einheimische ein Stück weit mitnimmt. Auf der zweiten Teilstrecke geht’s schneller – nach nicht einmal zehn Minuten hält Pablo, ein Architekt aus Buenos Aires, der inzwischen hier in der Gegend lebt. Er kennt sogar unseren nächsten Arbeitsplatz und fährt uns direkt vor die Tür – zur Hostería & Casa de Té Cinco Sentidos, unser Zuhause für die nächsten zwei Wochen.
Yose und Mauro begrüssen uns herzlich. Sie zeigen uns unser kleines Casita, das wir mit vier weiteren Volontären teilen. In der winzigen Küche stehen Valentina aus Mendoza und ihr Freund Clément aus Lyon und bereiten das Mittagessen vor. Der Schichtwechsel um 15:00 Uhr werde jeweils mit einem ausgiebigen Mittagessen eingeläutet. Am Zmittagstisch lernen wir die anderen beiden Volontarios kennen: Felipe und Jime, beide aus Buenos Aires. Wir sind erleichtert – mit diesen vier lässt sich das begrenzte Platzangebot in unserem Casita gut teilen.
Am nächsten Tag beginnt die Arbeit: fünf Stunden pro Tag, fünf Tage die Woche – als Gegenleistung gibt’s Kost und Logis.
Yose und Mauro, beide Anfang vierzig und ursprünglich aus Buenos Aires, haben sich vor zehn Jahren ein Stück Land in Villa Meliquina gekauft – noch immer ein gut gehütetes Geheimnis am Rande des Lago Meliquina. Das kleine Casita, in dem wir wohnen, war ursprünglich ihr erstes Casa de Té. Im Laufe der Jahre ist das Grundstück gewachsen: Eine Hostería mit sechs Zimmern wurde gebaut und das Casa de Té zog in einer erweiterten Version ins Haupthaus um. Yose und Mauro stemmen alles selbst – Frühstücksservice, Gästebetreuung, unzählige Torten, Bedienung im Casa de Te, der riesige Garten und den Umschwung ums Haus. In der Hauptsaison schuften die beiden mehr als Pirmins Bruder (will was heissen 😂).
Über unsere Arbeit gibt es nicht viel zu berichten – um es kurz zu machen: Wir wissen jetzt, wie man tonnenweise Geschirr, Kuchenbleche und Teigschüsseln von Hand abwäscht. Unsere Lieblingsaufgabe: angebrannte Milch aus der Pfanne kratzen. In der zweiten Woche durften wir immerhin gelegentlich Orangen pressen und das Topping für die Rüeblitorte anrühren. Ja, so kann es einem ergehen, wenn man im Bewerbungsschreiben ein klein wenig übertreibt und behauptet: „Wir sind uns für nichts zu schade.“
Warum wir uns das überhaupt antun? Diese Frage haben wir uns beim Abwaschen hin und wieder gestellt. Am Ende überwiegt viel Positives. Wir haben zwei Wochen lang ausschliesslich Spanisch gesprochen und unsere Sprachkenntnisse auf ein neues Level gebracht. Wir hatten lustige Abend mit den anderen Volontarios, haben Geschichten und Erfahrungen ausgetauscht, durften in den argentinischen Alltag eintauchen, haben viel über das Leben in diesem Land gelernt - und haben uns das Mate-Trinken angeeignet. Und da die Freizeit nicht zu knapp ausfiel, konnten wir die wunderschöne Gegend zu Fuss erkunden und etwa den Cerro Ventana besteigen. Die Fotos zeigen gut, warum dieser Gipfel übersetzt „Fenster-Berg“ heisst.
Bisschen traurig verabschieden wir uns nach zwei Wochen von unserer argentinischen Familie. Aber wir müssen weiter. Auf der anderen Seite der Grenze wartet ein Fahrzeug auf uns…Read more
Traveleralles klar 👍🏼, schaffe ja au ned meh als 5 Std… 🤣🥳