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  • Day 129

    Sa Pa #2

    February 21 in Vietnam ⋅ ☀️ 24 °C

    Der Wecker klingelt um 7.30 Uhr. Alex und Karine fühlen sich als hätten sie auf einem Brett geschlafen. Das liegt wohl daran, dass die Matratze, obwohl sie ~25cm dick ist, steinhart ist und auf einer Holzplatte liegt. Zum Frühstück essen wir wieder Pho und Crépes, bevor wir uns um 9.00 Uhr mit einer einheimischen Tourguidin auf eine Wanderung durch das Tal machen. Da wir gestern bereits einen Spaziergang von ca 6KM gemacht haben (und dies ein wirklich gemütlicher Spaziergang war), machen wir uns keine Gedanken, als es heisst 15-20KM. Leider steht im Tourbeschrieb nichts von 650 Höhenmetern rauf und runter und auch nicht, dass es am Ende des Tages 23KM sein werden...

    Zunächst lernen wir, woher das Indigoblau kommt und wie es zur Färbung verwendet wird. Wir probieren es gleich selbst aus und zerkleinern die Blätter der Indigopflanze in unseren Händen und zerreiben sie zwischen den Händen. Nach einigen Minuten sind die Hände grün und morgen werden sie dann blau sein. Nun geht es durch verschiedene Dörfer, deren Häuser sich durch unterschiedliche Baustile unterscheiden. So unterschiedlich wie die Häuser ist auch die traditionelle Kleidung und Sprache der Bewohner. Die sechs Stämme, die rund um Sa Pa leben können sich untereinander nur auf vietnamesisch verständigen.

    Zwischen Reisfeldern wandern wir stetig den Berg hinauf, vorbei an Fischzuchten, Bauernhöfen, Welpen die mit Ferkeln spielen und Wasserfällen (viel Wasser hat es jedoch nicht). Wir dürfen beim Bruder unseres Guidws und seiner Familie, die in einfachsten Verhältnissen leben, Mittagessen und atemberaubende Natur geniessen. Nach dem Essen geht es nochmals steil hoch zum Haus ihrer Mutter. Unser Guide erzählt uns, dass sie mit 15 verheiratet wurde, weder lesen noch schreiben kann (Englisch lernte sie durch Gespräche mit Touristen) und es immer wieder vorkommt, dass Kinder an andere Familien verkauft werden, wenn die Eltern nicht genug Geld haben. Dies oft in Kombination mit der Tatsache, dass es eine Schande für die Familie (insbesonders den Vater ist) wenn er keinen Sohn zeugen kann.

    Die letzten Höhenmeter erklimmen wir suf kaum sichtbaren Pfaden bevor es dann lange wirklich steil runtergeht. Nach den ersten hundert Höhenmetern muss Karine die restlichen 550 Höhenmeter rückwärts den Berg runter, da sie von Knieschmerzen geplagt wird. (Darum auch keine Fotos). Um 17.30 Uhr sind wir dann wieder im Tal, wo wir auf irgendwelche Motorräder gepackt und zurück zum Homestay gefahren werden und einer der schönsten Sonnenuntergänge geniessen können.

    Update von Simon: Simon verbringt den Morgen im Guesthouse. Danach macht er sich mit einem neuen Kumpel aus Deutschland auf den Weg nach Laos, überquert die Grenze, ignoriert ein weiteres Mal erfolgreich die illegale Geldforderung des Grenzbeamten, nimmt ein Taxi zum Flughafen und fliegt nach Hanoi. Dort angekommen muss er 3h Zeit vertrödeln, bis der Sleeper-Bus nach Sa Pa kommt.
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