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  • Day 41

    #14 Amazonas 🦥

    July 5, 2023 in Colombia ⋅ ⛅ 30 °C

    Der letzte Stopp meiner 6,5-wöchigen Reise befindet sich am südlichsten Punkt Kolumbiens und gleichzeitig im sogenannten Dreiländereck (Kolumbien, Peru und Brasilien) des Amazonas. Der Amazonas-Regenwald umfasst eine Fläche von 6 Millionen Quadratkilometern und besitzt dadurch die größte Biodiversität aller tropischen Wälder. Durch den Regenwald läuft der ebenso benannte Amazonas-Fluss, welcher zum einen der längste (7020 Kilometer) und zum anderen der an Volumen reichste Fluss der Welt ist. Die Breite des Flusses dehnt sich in der Regenzeit aufgrund von Überflutung aus. Bereits nach kurzer Zeit im Flugzeug sah man nichts anderes mehr als den mächtigen Regenwald und den Amazonas-Fluss, welcher sich durch dieses Gebiet schlängelt. Das war eine unglaubliche Aussicht 😍!

    Am Mittwoch bin ich von Medellín über Bogotá nach Leticia geflogen. Über eine Agentur habe ich eine 3-tägige Amazonas-Tour mit zwei weiteren Touristen aus den USA gebucht, weshalb ich direkt am Flughafen abgeholt und zum Büro gebracht wurde. Dort habe ich den Ausflug bezahlt, sowie Regen-Poncho und Gummistiefel erhalten, bevor ich zu meinem Hotel gefahren wurde. Gegen Abend habe ich im Centro noch etwas gegessen und anschließend meinen Rucksack gepackt. Meinen Koffer durfte ich freundlicherweise während meinem Aufenthalt im Amazonas kostenlos im Hotel unterstellen.

    Tag 1:
    Am ersten Tag der Tour fuhren wir mit dem Boot ungefähr 2 Stunden von Leticia nach Puerto Nariño. In diesem kleinen Dörfchen befand sich unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Ich war sehr froh über dieses Hotelzimmer, da man dort deutlich erholsamer schlafen kann als mitten im Dschungel. Nachdem wir unsere Sachen abgelegt hatten, ging es mit einem privaten Boot über den Amazonas zu einem kleinen See, wo wir baden und uns abkühlen konnten 🚤. Anschließend konnten wir noch einige graue Delfine und einen Amazonas-Delfin, welcher rosa ist, sehen 🐬.
    Danach gab es Mittagessen und wir konnten uns eine Weile ausruhen. Nachmittags stand dann die erste Dschungel-Wanderung auf dem Programm. Dabei ging es über einen Art Trampelpfad durch den tropischen Regenwald. Ich war wirklich beeindruckt von der Vegetation dort 🌱! Natürlich schwitzte man durch die hohe Luftfeuchtigkeit viel, ich habe es trotzdem als nicht all zu unangenehm empfunden. Wir erhielten einige Infos über Pflanzen und durften ein paar exotische Früchte direkt vom Baum probieren 🥭. Des Weiteren sahen wir sogar Affen weit oben in den Bäumen sowie eine spezielle Fischart und eine kleine Wasserschildkröte 🐢. Zuletzt kamen wir an einer Art Auffangstation an, in der ein kleiner Affe, ein Baby-Faultier und ein sprechender Papagei untergebracht sind. Insbesondere das kleine Faultier hat mein Herz erobert 🫶🏻. Ich durfte es am Ende sogar mit Milch füttern und hätte es dann am liebsten mitgenommen 🦥.
    Als wir uns auf den Rückweg machten, war es bereits dunkel und wir packten unsere Taschenlampen heraus 🔦. Unsere beiden Guides zeigten uns noch einige nachtaktive Tiere, wie Spinnen, Skorpione und Schlangen 🕷️. Nach dem Abendessen ging es für mich noch unter die Dusche und dann ab ins Bett.

    Tag 2:
    Gut gestärkt nach einem Frühstück fuhren wir am zweiten Morgen mit dem Boot nach Peru, wo die nächste Wanderung durch den Dschungel auf uns wartete. Bereits auf den ersten Metern konnten wir drei Faultiere und viele Vögel sichten 🐦‍⬛. Im Vergleich zum Vortag war dieser Dschungel-Bereich noch dichter bewachsen. Wir konnten ebenfalls einen Frosch, viele verschiedene Pflanzen und riesige Bäume sehen 🌳. Leider konnte man den ein oder anderen Mosquito-Stich trotz Spray nicht verhindern. Danach gab es noch leckeres Mittagessen in Peru.
    Nachdem wir uns wieder ein wenig in unserem Hotelzimmer erholt hatten, fuhren wir nachmittags mit dem privaten Boot an einen See, in welchem man auf einige Piranha-Fische trifft 🐟. Jeder von uns bekam eine Angel und nach kurzer Anweisung ging es los 🎣. Meine Ausbeute war leider nicht all zu groß: nur ein kleiner Fisch und keinen Piranha. Aber immerhin war ich von uns Dreien die einzige, die überhaupt einen Fisch an Land ziehen konnte. Im Anschluss wurden die Fische gegrillt und auf dem Boot verputzt.
    Wir schauten uns noch gemeinsam den Sonnenuntergang an und warteten bis es dunkel wurde 🌅. Danach startete der spannendste und auch etwas unheimliche Teil unserer Tour. Die Suche nach den Krokodilen begann 🐊. Mit einer Taschenlampe leuchteten unsere Guides das Ufer ab und nach einigen Minuten sahen wir zwei Augen im Wasser aufleuchten. Wir ließen uns weiter zum Krokodil treiben und so schnell konnten wir gar nicht schauen, wie einer unserer Guides das ca. 1,5 Meter lange Krokodil, welches noch nicht ausgewachsen war, geschnappt hat. So konnten wir uns dieses in Ruhe anschauen, anfassen und sogar selbst halten, was ich mich jedoch nicht getraut habe 😅. Es wurde danach selbstverständlich wieder befreit. Nach diesem aufregenden Tag war ich sehr müde und wäre fast beim Abendessen eingeschlafen.

    Tag 3
    Am Abreisetag gab es vormittags noch eine kleine Runde Wassersport. Mit den Kayaks ging es über den Amazonas zu einem kleinen Hotel 🚣🏼‍♀️. Dort bekamen wir einige Bananen und Kastanien, die wir an kleine Totenkopf-Affen verfüttern durften 🍌🌰. Diese kamen direkt herbei gesprungen und scheuten sich nicht davor, sich auf unsere Schultern zu setzen. Dann schälten sie zuerst die Banane und aßen sie anschließend. Das Fell der Äffchen war so weich und man konnte sie ohne Probleme streicheln 🐒. Neben den Affen gab es auch noch zwei Aras, einen roten und einen blauen. Der blaue war gerade einmal 8 Monate alt und konnte noch gar nicht fliegen. Diesen konnte man mit ungekochten Spagetti anlocken, damit er sich auf die Schulter setzt. Zum Schluss lockten die Hotelbesitzer mithilfe von rohem Fleisch noch zwei Adler an 🦅.
    Nachdem wir wieder in Puerto Nariño ankamen, stand das letzte gemeinsame Mittagessen bevor. Um die Umgebung noch von oben zu sehen, bestiegen wir gemeinsam den Aussichtsturm Puerto Nariño‘s. Nach einem erfrischenden Eis verabschiedeten wir von unseren Guides und fuhren mit dem Boot zurück nach Leticia 🍦.

    Der Besuch des Amazonas-Gebietes war auf jeden Fall eines der Highlights meiner Reise und ich bin sehr froh, den Aufwand auf mich genommen zu haben. Wir haben sehr vielfältige Dinge unternommen sowie einige Tiere und Pflanzen in der freien Natur gesehen.
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