South Korea
Songhyŏl-li

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Travelers at this place
    • Day 88–90

      Südkorea Roadtrip DMZ

      October 19, 2023 in South Korea ⋅ ☁️ 20 °C

      Nach den zwei Tagen in Busan planten wir mit einem Mietauto ein wenig das Land zu erkunden. Dazu holten wir gleich neben dem Hauptbahnhof unser Fahrzeug bei einer kleinen Garage inmitten der Hochhäuser ab. Auf den ersten Blick sah man nur einen kleinen Container, in welchem das Büro eingerichtet war, aber Autos standen keine da. Diese waren alle in einem grossen automatisierten unterirdischen Parkhaus, das man von aussen nicht erkennen konnte. Nachdem wir die Formalitäten erledigt hatten, stand dann unser Hyundai Avante schon bereit und wir rollten hinaus in die Weiten Südkoreas, doch zuerst noch durch die überfüllten und engen Strassen von Busan.

      Unser erstes Ziel war die Demilitarisierte Zone (DMZ), somit fuhren wir von Busan aus erstmal der Ostküste Südkoreas entlang bis an die Grenze zu Nordkorea. Da wir diese Strecke zwar in einem Tag zurücklegen konnten, dann aber zu wenig Zeit für die DMZ hätten, entschieden wir uns in Gangneung zu übernachten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Zwischenstopp in Gyeongju, die ehemalige Hauptstadt einer Dynastie deren Herrschaftsgebiet vom 7. - 9. Jahrhundert die gesamte koreanische Halbinsel umfasste. Von der Dynastie blieb nicht sehr viel erhalten da die meisten Gebäude noch aus Holz errichtet wurden. Viele Nachbauten zeigten jedoch wie die königlichen Paläste und Gärten dieser Herrscher ausgesehen haben mochten. Das Einzige, was erhalten blieb war ein steinerner, ca. 9 Meter hoher Turm der einst zur Sternenbeobachtung verwendet wurde sowie unzählige Grashügel. Diese sattgrünen, bauchigen Hügel wurden als Grabstätten errichtet für die verstorbenen Kaiser der Dynastie. Gerne hätte ich die Hügel mit einem kurzen Trailrun abgeklappert, aber das Betreten der Grashügel wäre leider mit einer Gefängnisstrafe geahndet worden.

      In der Dämmerung erreichten wir schliesslich Gangneung, ein kleines Städtchen gleich an der Küste mit einer schönen Promenade und ganz vielen Meeresfrüchterestaurants. Wir kamen, assen, flanierten, schliefen und gingen gleich am nächsten Morgen wieder los Richtung Norden an die Grenze zu Nordkorea. Bevor wir die Demilitarisierte Zone erreichten, wurden wir an einem grossen Checkpoint angehalten, wo man uns mit Stacheldraht, Maschinenpistolen und Panzern in Empfang nahm. Ein Soldat trat an die Fahrertüre und verlangte grimmig nach der Zutrittskarte während zwei weitere Soldaten das Fahrzeug umstellten. Natürlich hatten wir keine Zutrittskarte und ich schaute fragend zurück. Der Soldat erklärte, dass wir ca. 15 Kilometer vor dem Checkpoint bei einem Büro die Tickets und die Zutrittskarte kaufen könnten. Ich unterliess es ausnahmsweise die schlechte Organisation anzuprangern, denn die Kräfteverhältnisse waren leicht zu unseren Ungunsten und so machten wir ohne lang zu fackeln kehrt.

      Beim Ticketoffice hätten wir wohl noch den ganzen Tag verbracht, wenn uns nicht ein netter älterer Herr etwas unterstützt hätte. Wir waren weit und breit die einzigen nicht-koreanischen Touristen, alle Informationen waren nur auf Koreanisch und das Schalterpersonal sprach kein Englisch. Wir irrten im Office umher und machten wohl einen ziemlich verlorenen Eindruck, bis uns dieser Herr auf Englisch ansprach und erklärte was wir zu tun hätten. Er kam sogar mit uns an den Schalter, um die Zutrittskarte zu organisieren und erklärte uns, dass wir das Fahrzeug am Schalter registrieren müssten um den Checkpoint zu passieren. Innerhalb von wenigen Minuten war dies dann erledigt und wir fuhren zurück zum Checkpoint. Nachdem wir diesen passiert hatten, fuhren wir noch ein paar wenige Kilometer, bis wir einen grossen Turm erreichten. Der Turm war ca. 50 Meter hoch und war mit einer Plattform ausgestattet, von welcher aus man mit Ferngläsern nach Nordkorea schauen konnte. Schon ein spezielles Gefühl, wenige Tage nach dem Besuch von Hiroshima an der Grenze zu einem Land zu stehen welches sich geradezu mit seinen Atomwaffen brüstet. Auch speziell ist, dass die Leute auf der anderen Seite wohl nach einem ganz anderen Weltbild leben und eine ganz andere "Wahrheit" kennen als wir. Und ebenso speziell, dass man dieses Land von hier aus beobachten kann wie auf einer Wildtiersafari. Doch es war enorm spannend durch die Ferngläser das Grenzgelände zu erforschen. Ich entdeckte einen nordkoreanischen Militärposten mit einer grossen Nordkoreaflagge und ich beobachtete, wie eine Gruppe von Leuten einem Hügelkamm entlanglief. Das musste ganz klar eine Militärpatrouille sein. Oder hätten es genauso gut Einheimische auf einer gemütlichen Wanderung sein können? Wie man die Welt sieht, ist oft davon abhängig durch welche Brille man schaut - in meinem Fall durch ein Fernglas in einer demilitarisierten Zone auf ein dem Anschein nach hochgradig militarisiertes Land.

      Nach dieser Grenzerfahrung machten wir noch einen Abstecher in die beiden Museen, die sich in der DMZ befanden, einerseits die Korean War Experience Exhibition Hall und das DMZ Museum. Die Korean War Experience Exhibition Hall fokussierte seine Ausstellung vor allem auf den Verlauf des Korea Krieges, während das DMZ Museum aufzeigte welche Auswirkungen die Teilung Koreas auf die Menschen und ihr Leben hatte. Das DMZ Museum zeigte auch interessante Nord- & Südkoreanische Propagandaflugblätter und machte darauf aufmerksam dass es an der Grenze immer wieder zur Eskalation gekommen ist und dadurch trotz Waffenstillstand immer wieder Leute ums Leben kommen.

      Alles in allem war dies, ähnlich wie in Hiroshima und Nagasaki, wieder ein eher bedrückendes Erlebnis. So war es für uns eine gute Abwechslung in den nächsten Tagen im Seroksan Nationalpark und in der Nähe von Pyongchang etwas die Natur zu geniessen.

      Die Nacht verbrachten wir noch ein letztes Mal an der Ostküste Südkoreas im Dörfchen Yangyan, wo wir wieder mal spät Abends noch ein Restaurant suchten. Zu Fuss irrten wir der Küste entlang, bis wir zu einer Holzhütte gelangten, die voll war mit Einheimischen. Als wir eintraten wurden wir von kritischen Blicken geradezu durchlöchert. Alle anderen Gäste waren in grossen Gruppen jeweils um einen Suppentopf verteilt. Dem Anschein nach genossen einige Suppenhühner ihr letztes warmes Bad in den Töpfen, bevor sie von den Gästen verzerrt wurden. Uns war nicht so nach dem schwimmenden Geflügel und wir probierten uns mit Google Translate durch das Menü zu schlagen. Eine Gruppe junger Damen am Tisch neben uns bemerkte wohl unsere Überforderung und half uns bei der Bestellung. Da die Suppenhühner wohl der Grund zu sein schienen, weshalb man dieses Restaurant besuchte, begnügten wir uns mit einer bunten Mischung an vegetarischen Beilagen. Unsere Bestellung sorgte zwar nicht für weniger kritische Blicke und Stirnrunzeln, was nachvollziehbar ist, denn man würde ja auch nicht für einen Salat in ein Steakhouse gehen. Trotzdem war das Essen sehr köstlich und sättigend.
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    • Day 77

      Unification Observatory - DMZ

      February 19, 2018 in South Korea ⋅ ☁️ 5 °C

      Today we have done a trip to the northernmost point of South Korea the public can go to. From here we could take another look on the border to North Korea.

      Heute haben wir einen Ausflug zum nördlichsten Punkt Südkoreas gemacht zudem man fahren kann. Von hier hatten wir erneut einen Blick auf die Grenze zu Nordkorea.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Songhyŏl-li, Songhyol-li, 송현리

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