Spain
Bonansa

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Travelers at this place
    • Day 101

      Castejón de Sos & Bonansa

      July 23, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

      Hallo Ihr Lieben! Den heutigen Footprint widme ich dem Bergdorf Bonansa, obwohl ich mich tatsächlich schon am Zielort der nächsten Etappe, am Rande der Stadt Pont de Suert, befinde und Euch von dort schreibe. Das hängt damit zusammen, dass ich seit gestern Abend nicht mehr allein bin. Ernie hat den weiten Weg auf sich genommen, der auch mit dem Auto eine Tortur sein kann, um mich in unserer Wahlheimat im Grenzgebiet von Aragonien und Katalonien zu besuchen. Hier werden wir gemeinsam einen wunderbaren Urlaub verbringen und ich -soviel sei jetzt bereits gesagt- werde anschließend nicht weiter bis zum Mittelmeer wandern, sondern Ernie zurück nach Deutschland begleiten. Das hat einerseits damit zu tun, dass ich ihr die fast 24stündige Autofahrt nicht nochmal allein zumuten möchte, andererseits aber auch damit, dass mir während der vergangenen Wochen immer klarer wurde, wo sich der eigentliche Ziel- und Sehnsuchtsort dieser langen Fußreise befindet. Das Cap de Creus mag der östlichste Zipfel der Iberischen Halbinsel und Endpunkt des GR11 sein, persönlich verbindet mich jedoch nichts mit diesem Ort. Dennoch erschien er mir eine Zeit lang als sinnvoller Anlaufpunkt, unter anderem auch, weil ich im nahegelegenen Barcelona unkompliziert in einen Flixbus nach Paris hätte steigen können. Meine Reise soll nun aber dort enden, wo vor ziemlich genau zwei Jahren in einem Moment höchster Glückseligkeit und tiefster Seelenruhe die Entscheidung zur Unternehmung derselben fiel. -An der einsam, hoch oben in den Bergen Alta Ribagorças gelegenen Kapelle Santa Margarida de Peranera.
      Auch wenn ich nun im Basislager angekommen bin, ist die Pilgerreise also dennoch noch nicht ganz vorbei. -Zwei Tagesetappen zu heiligen Orten und Wallfahrtszielen, die mir persönlich sehr wichtig sind, stehen noch aus. Mensch und Material wären zwar imstande -so fühlt es sich jedenfalls momentan an- noch bis zum Ende der Welt weiter zu laufen, doch soll man stets dann aufhören, wenn es am schönsten ist. Diese Reise stand von Anfang an unter einem guten Stern und für mich grenzt es schon beinahe an ein Wunder, wie problemlos uns vor allem gesund ich so weit kommen konnte. Dafür bin ich unendlich dankbar! Auch scheint mir, dass mir der Weg -wenn er auch nicht jedezeit meine innersten Wünsche gänzlich erfüllen konnte- bereits all meine Fragen, die ich an ihn richtete, beantwortet hat. Diese Pilgerreise, soviel steht für mich jetzt schon fest, gehört zu den wertvollsten Erfahrungen meines Lebens und ich kann Jeden nur zu ähnlichen Unternehmungen ermuntern.

      Von Benasque aus wanderte ich vorgestern über verschiedene PR-HU-Wege (im Gedächtnis sind mir nur die Nummern 35, 85 und 29 geblieben) zunächst bis nach Castejón de Sos, wo ich meinen Proviant aufstockte. Anschließend stieg ich steil hinauf zum Bergdorf Bisaurri. Von dort aus wechselte ich auf einen Pfad, der in den Landkarten als Galinero bezeichnet wird und offenkundig gern von Mountainbikern als Downhill-Strecke genutzt wird. Schon bald fand ich eine idyllische Bergweide, auf der ich meine letzte Nacht als einsamer Landstreicher zelebrierte.
      Der gestrige Wandertag begann mit einer Fortsetzung des schweißtreibenden Anstiegs des Galineros, der mich schließlich zum Gebirgspass Coll de Fadas führte. Von dort lief ich auf einer Straße weiter bis nach San Feliú de Veri, wo ich auf den GR15 (später auch GR17) wechselte. Dieser Fernwanderweg, der durch herrliche Landschaft führt, entpuppte sich als echtes Abenteuer, da er streckenweise offenbar nur wenig begangen wird und oftmals umgestürzte Bäume, Dornen und hohes Gras das Durchkommen erschwerten. Daher kam ich auch erst gegen 21 Uhr in Bonansa an. Perfektes Timing, denn nur wenige Minuten später fuhr Ernie dort mit dem vollbepackten Wagen vor. -Ein irgendwie surreales Bild, das dieses Wiedersehen nach einer gefühlten Ewigkeit abgab, beide völlig fertig und verschwitzt von ihrem langen, ermüdenden Weg.
      Von Bonansa aus werde ich in den kommenden Tagen die vorletzte Etappe antreten, die mich über weite Hochebenen zum Tossal de San Salvador, einem Berg mit langer spiritueller Tradition, und schließlich nach Pont de Suert führen wird.
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    You might also know this place by the following names:

    Bonansa, Q24013403

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