Spain
Risco Faneque

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Travelers at this place
    • Day 708

      Parque Natural de Tamadaba mit dem Roque

      December 18, 2020 in Spain ⋅ ☁️ 13 °C

      Heute wollten wir den Parque Natural de Tamadaba auf der Westseite Gran Canarias besuchen. Da wir bei Ingenio auf der Ostseite der Insel wohnen, standen wir für die lange Anfahrt extra früh auf und starteten noch vor dem Sonnenaufgang.

      Die anderthalbstündige Fahrt führte durch die Inselmitte über die Berge vorbei am Pico de las Nieves.
      Je höher wir kamen, desto kälter wurde es. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, denn wir wurden wieder mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang belohnt. Auf dieser Höhe fanden wir auch wieder ein paar zugefrorene Pfützen.
      Auf den Kanaren kann es nachts auch mal gefrieren!

      Im Parque Natural de Tamadaba angekommen entschieden wir uns gleich nach einer Rundfahrt über den kurzen Loop durch den Park, das Auto abzustellen und uns zu Fuß auf zu machen.

      Die Landschaft des Parks ist von Felsen und Tälern geprägt und von einem dichten Nadelwald überzogen, der eine unheimlich gemütliche Ruhe ausstrahlt.

      Ab und zu bahnte sich die Sonne ihren Weg durch die Äste und wärmte unsere Gesichter. Die klare Luft roch zwischendurch würzig nach verschiedenen Wildkräutern wie Salbei und Thymian. Bei näherem Hinsehen in manche Schluchten konnten wir auch kleine Wasserfälle entdecken und aufgrund der Stille sogar aus der Distanz hören.

      Außer uns war wirklich niemand unterwegs und so hatten wir die wunderschöne Natur komplett für uns.

      So konnten wir auch ungestört nach ein paar Geocaches suchen, die dort versteckt sein sollen. So brachte uns unsere Suche an die Spitze eines felsigen Bergkamms.

      Leider ist das GPS in unserer Geocaching-App nicht immer präzise und so kann es vorkommen, dass wir an einer Felskante Halt machen müssen, weil es einfach nicht mehr weitergeht, obwohl die Koordinaten es anders anzeigen. Das ist ziemlich frustrierend und kann auch gefährlich werden.

      Für uns Beide ist aber klar, dass wir unser Leben nicht aufs Spiel setzen werden und brechen ab, sobald es eben nötig ist. Nach einer ausgiebigen Suche fanden wir letztendlich dann doch noch den Geocache, aber einige Meter weiter entfernt von der vermuteten Stelle.

      An einem Abschnitt ein paar Kilometer weiter, führte uns der Wanderweg über eine alte Wasserleitung und vorbei an kleineren Steilhängen mitten im Wald. An einer Höhle, ähnlich einem Unterstand, legten wir eine kleinere Pause ein. Wir nutzten die Zeit und überlegten uns, ob wir mal zum Roque Faneque vorbeischauen sollten, da wir sowieso in der Nähe waren.

      Unser Abstecher zum Roque Faneque war sehr abenteuerlich. Der Steilhang ist 1027m hoch und wirklich nicht einfach zu erreichen.

      Anfangs war der Pfad noch ein ganz normaler Weg, wurde aber zusehends felsiger und abschüssiger. Auch der Wald wurde immer lichter und gab den Blick auf den Roque Faneque frei. Ein Felsarm, der sich unwirklich in Richtung Meer von dem übrigen Berg abgesetzt hat. Die Sonne setzte den Felsen mit seinen Steilhängen toll in Szene.

      Nach längerer Betrachtung realisierten wir, was wir uns hier eigentlich vorgenommen hatten. Vor uns lag ein Berg, der nur über einen extrem schmalen Kamm und ein Plateau zu erreichen ist. Wir riskierten einen genaueren Blick in die Schlucht direkt neben uns und es ließ uns das Blut in den Adern gefrieren.
      Vom Kamm aus geht es links und rechts direkt bis zu 1.000m in die Tiefe.

      Wir befanden uns in Schwindel erregenden Höhen und bewegten uns sehr langsam auf einem maximal 30 cm breiten Pfad kletternd fort. Neben uns die fast 600m tiefe Schlucht des Nachbartals. Jeder einzelne Schritt musste mit Bedacht gesetzt werden, um nicht abzurutschen. Das war absolut nichts für schwache Nerven.

      Bei solchen Wanderungen passen wir selbstverständlich immer auf einander auf und sind mit klarem Verstand dabei. Leichtsinn gibt es bei uns (meistens) nicht.

      Bei den letzten 5 Metern verließ Lara aber der Mut und so verharrte sie sitzend an der Felskante und wartete, während Aron den Austieg auf das letzte Plateau nach oben alleine wagte. Die Aussicht war wirklich atemberaubend. Es gab einfach so viel rundherum zu sehen und die Strapazen haben sich absolut gelohnt.

      In der Ferne konnte man nun auch gut die Nachbarinsel Teneriffa sehen. Bei einem Blick hinunter ins Tal und an die Meeresküste kommt man sich wieder extrem klein vor. Aron hat dann noch schnell den Geochache geloggt, der sich auf dem Gipfel befand und zur Überraschung für den Nächsten einen Travelbug hinterlassen. Travelbugs sind kleine "Reise-Käfer", die man von Geocache zu Geocache bringen kann und so ist schon so mancher "TB" mehrmals um die Welt gereist. Dieses mal war es ein kleiner Dinosaurier, der uns ein paar Kilometer begleitet hat und nun auf dem Gipfel des Roque Faneque auf einen neuen Reisepartner wartet.

      Auf dem Rückweg hat Aron dann die auf einem unteren Hang wartende Lara natürlich wieder abgeholt. Der Rückweg gestaltete sich insgesamt auch etwas einfacher, man wusste ja nun was auf einen zukommt und kannte die schwierigen Stellen. Hier und dort machte sich aber immer wieder ein komisches Gefühl im Magen breit, da man realisierte wie tief es nur einen Schritt weiter links oder rechts hinuntergeht.

      Nach einigen Stunden waren wir wieder am Auto und traten etwas müde aber glücklich die Heimreise an.
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    Risco Faneque

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